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16. Mär 2023

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Wirtschaft

Tee ist immer ein Genuss

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Presse, Massimo Rinaldi/unsplash

Ob anregend oder beruhigend, würzig, mild oder erfrischend – Tee ist gut fürs Gemüt, und gut für die Gesundheit. Frank Schübel, Vorsitzender des Deutschen Teeverbandes, erzählt, warum besonders „Konzept-Tees“ boomen.

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Frank Schübel, CEO von Teekanne und Vorsitzender des Deutschen Teeverbands

Herr Schübel, welche Sorten Tee sind am beliebtesten?
Es gibt nicht den einen Lieblingstee, die Verbraucher genießen je nach Anlass und Gemütslage völlig unterschiedliche Dinge: Oft morgens schwarzen Tee, nachmittags Kräutertee und abends noch einen Früchtetee. Vom Anteil her sind Kräuter- und Früchtetee mit 68 Prozent am beliebtesten, Schwarztee liegt bei 24 Prozent und Grüntee bei acht Prozent. Wir haben über 400 Sorten in den Regalen unserer Märkte und exportieren in 108 Länder. Aufgrund der sehr strengen Gesetze in Deutschland haben wir sehr guten Tee und deshalb weltweit einen sehr guten Ruf. 

Woher stammt der Großteil unseres Tees?
48 Prozent der Rohwaren stammen aus China, etwa 20 Prozent aus Indien. In Uganda und Ruanda wird eine staatlich geförderte Teeindustrie aufgebaut – mit gut ausgebildeten Landwirten auf ganz hervorragenden Böden, die noch nie ein Pestizid gesehen haben. Beide Länder sehen ihre Chance bei Premium- und Bioqualität. Auch Kenia bietet hervorragende Qualitäten. 

Wie wird er angebaut, geerntet und behandelt?
In bestimmten Regionen im Regenwald kann man kontinuierlich das ganze Jahr ernten, weil man immer nur die oberen Blätter und Knospen der Pflanze verarbeitet. In anderen Regionen wie Darjeeling ruht die Pflanze für mehrere Monate, bis man ab April, abhängig von Mondphase und Wetterlage, den First Flush erntet. Grundsätzlich wird Tee fast immer von Hand gepflückt, um die Pflanze nicht zu zerstören. Die Pflanzen werden frisch geerntet, gepflückt, sofort in eine bestimmte Größe vorgeschnitten und vor Ort getrocknet, anschließend gehandelt und in den verarbeitenden Betrieben weiter veredelt. 

Woran erkennt man hochwertigen Tee?
Man erkennt ihn nicht an der Schnittgröße! Kleingeschnittene Teeblätter im Teebeutel sind nicht weniger gut als großblättriger, loser Tee. Doch die Frage ist schwer zu beantworten. Ich würde sagen, man erkennt ihn am Geschmack. Zunehmende Bedeutung haben die Laborwerte, also die Belastung mit Pestiziden und Kontaminanten. Die Höhe möglicher Pestizide hängt vom jeweiligen Teegarten ab. Ein konventioneller Teegarten braucht mindestens drei Jahre, bis sich sein Boden erholt hat, um Bio-Qualität zu produzieren. 

Wohin bewegt sich geschmacklich der aktuelle Teetrend?
Das Segment der komplexen Konzept-Tees, also Kräuterteemischungen mit Funktion und emotionalem Versprechen, wie zum Beispiel „schlaf gut“ und „entspann dich“ wächst sehr stark. Die Wertschätzung für komplexere Geschmäcker steigt, denn Tee wird als einfaches Mittel gesehen, sich und seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home