Diesen Artikel teilen:

21. Dez 2022

|

Lifestyle

Testamentspenden wirken über das Leben hinaus

Journalist: Katja Deutsch

|

Foto: Matthias Zomer/pexels

Pandemie, Kriege, Hunger, Zerstörung – wenn sich das Jahr zum Ende neigt, wird besonders den älteren Menschen wieder bewusst, wie gut es ihnen (noch) geht. Sie möchten den von Armut, Hunger, Krankheit, Naturkatastrophen oder gar Kriegen Betroffenen etwas abgeben, Gutes tun, um das besonders in diesem Jahr ständig sichtbare Elend ein wenig zu lindern. Nicht wenige Menschen spenden auch regelmäßig einen festen Betrag, um gemeinnützige Organisationen in ihrer Arbeit zu unterstützen. Ob gegen Hunger in der Welt oder für Umweltschutzprojekte, dem Schutz von vom Aussterben bedrohter Tiere, zur Unterstützung benachteiligter Minderheiten oder für Bildungsprojekte, es gibt unzählige Möglichkeiten, denjenigen, denen es schlechter geht als uns, mit einer Spende nachhaltig Gutes zu tun.

Viele wissen nicht, dass eine Spende auch noch nach dem eigenen Ableben erfolgen kann: Wer sich zu Lebzeiten um sein Testament kümmert, kann sein Vermögen als Testamentspende einer gemeinnützigen Organisation zukommen lassen. Die Möglichkeiten, auf welche Weise und in welchem Umfang Menschen gemeinnützige Organisationen testamentarisch bedenken können, sind vielseitig und sehr individuell gestaltbar. Spender und Spenderinnen werden zu einem Testamentspender und einer Testamentspenderin, indem sein und ihr Vermögen oder ein Teil davon nach dem Ableben einer gemeinwohlorientierten Organisation (oder auch mehreren) zugewendet wird. Eine Testamentspende kann selbstverständlich auch neben der gesetzlich geregelten Erbfolge zum Einsatz kommen. Sind eigene Kinder betroffen, ist es sinnvoll, diese vorab über den Wunsch, zu spenden, zu informieren, um späteren Ärger zu vermeiden.

Diese Zuwendung kann als Erbschaft oder als Vermächtnis in Form von Spenden und/oder Zustiftungen weitergegeben werden. Eine Spende kann von der bedachten Organisation sofort verwendet werden, bei einer Zustiftung wird durch sie das Stiftungskapital der Stiftung erhöht. Stiftungen müssen ihr Stiftungskapital gleichbleibend hochhalten und dürfen nur die Erträge aus diesem Kapital für Projekte verwenden.

Wer das Glück hat, ein größeres Vermögen spenden zu können, kann auch eine eigene Stiftung gründen. Alternativ besteht die Möglichkeit, eine Treuhandstiftung unter dem Dach einer bereits bestehenden Stiftung zu errichten. Bei einer eigenen Stiftung wie auch bei einer Testamentspende an eine Organisation, lässt sich genau festlegen, wofür das gespendete Vermögen eingesetzt werden soll. Vorteil: Gemeinnützige Organisationen müssen keine Erbschaftssteuer zahlen, sodass die gespendete Summe oder der gespendete Sachwert, beispielsweise ein Haus oder eine Kunstsammlung, voll und ganz für die Arbeit der Organisation genutzt werden kann. Viele Organisationen wie die Welthungerhilfe bieten Interessierten umfangreiche Betreuungsangebote und Informationsveranstaltungen an.

Eine Testamentspende kann noch viele Jahre oder sogar Jahrzehnte im Sinne des Spenders und der Spenderin Verwendung finden und somit auf sehr nachhaltige Art und Weise Gutes tun. Erforderlich ist dazu ein handschriftlich verfasstes und mit Datum und Unterschrift versehenes Testament, das am besten beim Notar oder dem Amtsgericht hinterlegt wird.

23. Okt 2025

|

Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.