28. Aug 2019
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Gesundheit
Journalist: Kirsten Schwieger
Tiere zeigen nur bedingt, wenn sie Schmerzen haben. Bei Beutetieren wie Kaninchen und Meerschweinchen würde diese „Schwäche“ in freier Wildbahn den Tod bedeuten. Wenn keine erkennbaren Ursachen für Schmerzen vorliegen, ist es für Tierhalter oft eine Herausforderung zu erkennen, ob ihr Liebling leidet.
„Die besten Indikatoren zum Erkennen von Schmerz bei Heimtieren sind Verhalten und Körperhaltung“, weiß Sarah Ross, Heimtierexpertin bei der internationalen Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN. „Ein steifer Gang oder eine schiefe Körperhaltung können ebenso Anzeichen von Schmerz und Krankheit sein, sowie Unruhe, häufiges Lecken und ausweichendes Verhalten.“ Auch wenn der tierische Mitbewohner ängstlicher oder aggressiver ist als gewohnt oder gar das Fressen einstellt, sollten Herrchen oder Frauchen aufhorchen. „Dann sollte auf jeden Fall der Tierarzt aufgesucht und die Symptome genauestens geschildert werden.“ Von Selbstdiagnosen und Experimenten mit Hausmitteln rät die gelernte Tierpflegerin in jedem Fall ab. „Zwar gibt es im Internet auch viele hilfreiche Tipps, doch kann die Selbstbehandlung von erkrankten oder verletzten Haustieren auch nach hinten losgehen.“ Auch Schmerzmittel sind keine Lösung, da sie die Ursache nicht beheben und deren rechtzeitiges Erkennen mitunter sogar verzögern.
Ebenso wichtig wie genaues Beobachten und unverzügliches Handeln ist es Schmerzen im Vorweg durch verantwortungsvolle Tierhaltung zu vermeiden. Denn Vernachlässigung entsteht oft unbeabsichtigt durch Nichtwissen. Wer sich vor Anschaffung eines Haustieres über artgerechte Haltung, Ernährung und Pflege schlau macht, bewahrt den tierischen Neuzugang vor Schmerzen durch Übergewicht, Gelenk- oder Zahnprobleme sowie Muskelverkümmerungen. Im Heimtier-Ratgeberbereich unter vier-pfoten.de finden sich jede Menge Infos zu verantwortungsvoller Tierhaltung.