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27. Apr 2020

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Gesellschaft

„Umwelt und Gesundheit zusammen denken”

Journalist: Alicia Steinbrück

Coen van Oostrom, Gründer und CEO von EDGE, sieht die Immobilienbranche in der Pflicht nachhaltiger, intelligenter und vor allem: gesünder zu bauen.

Wie können wir gesünder und umweltschonender leben und arbeiten? So lautet die Kernfrage, der sich die Immobilienbranche stellen muss. Denn Gebäude produzieren 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen, und die meisten Menschen verbringen den Großteil ihres Lebens in ihnen. Als im vergangenen Jahr 2019 die Schülerproteste der Fridays-for-Future den Klimawandel zurück auf die politische Tagesordnung hoben, wuchs damit auch das Interesse an ökologisch nachhaltigen Büroflächen weiter an. In diesem Jahr ist es die Covid-19-Krise, die weltweit das Thema Gesundheit in den Fokus rückt und zugleich jene Unternehmen ökonomisch begünstigt, die frühzeitig auf intelligente Büroflächen und digitale Arbeitsprozesse gesetzt haben.

Genau dieser Dreiklang aus Nachhaltigkeit, Gesundheit und Digitalisierung prägt seit Jahren die Philosophie des Projektentwicklers EDGE und hat das Unternehmen zum Vorreiter für verantwortungsvolle Büroentwicklung zum Wohle von Mensch und Umwelt gemacht. „Unser Ziel war es, eine ganz neue Generation nachhaltiger Gebäude zu entwickeln, und wir haben viel Kraft und Geld investiert, um Technologien zu fördern, die uns helfen, den ökologischen Fußabdruck unserer Projekte zu verringern“, erklärt Unternehmensgründer und CEO Coen van Oostrom. „Dabei ist uns schnell klar geworden, dass wir Umweltbilanz und Gesundheit der Nutzer zusammen denken müssen. Denn im Zentrum allen Fortschritts steht letztlich das Wohlbefinden der Menschen.“

Wichtige Wellbeing-Faktoren sind beispielsweise eine sensorgesteuerte Luftqualität, die umfassende Nutzung von Tageslicht und ein biophiles Design mit Naturstoffen. Zugleich sind gesunde Büroflächen immer auch intelligente und nachhaltige Büroflächen. Dieselbe Technologie, die es Mitarbeitern erlaubt, Temperatur, Licht und Belüftung ihres Arbeitsplatzes individuell zu konfigurieren, senkt auch den Ressourcenverbrauch, indem sie automatisiert auf die reale Raumnutzung reagiert. Coen van Oostrom: „Mobiles Arbeiten nimmt immer mehr zu. Wenn aber stets ein Teil der Belegschaft von zu Hause aus arbeitet, ist es da nicht gut zu wissen, dass Heizung, Lüftung und Energieversorgung der Büroflächen automatisiert an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden?“

Doch das Nachhaltigkeitsverständnis von EDGE basiert nicht allein auf Technologie. Ebenso wichtig ist die Frage der Wiederverwertbarkeit von Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft und, wo immer möglich, stark CO2-emittierende Baustoffen wie Beton durch gesündere und umweltverträglichere zu ersetzen. So errichtet das Unternehmen derzeit mit der neuen Berliner Vattenfall-Zentrale EDGE Suedkreuz Berlin Deutschlands bislang größtes Holz-Hybrid-Gebäude, und für den eigenen Unternehmenssitz EDGE Olympic Amsterdam wurden sogar ehemalige Fassadenteile zu Fußböden recycelt.

„Wer das, was ich unter Sustainability 2.0 verstehe, also verantwortungsvolles und zukunftsfähiges Bauen, ernst nimmt, muss ganzheitlich denken. Nicht jeder Ansatz kann überall umgesetzt werden, aber es gibt viele Wege, die zum Ziel führen“, erläutert Coen van Oostrom die vielseitige Innovationsstrategie von EDGE, mithilfe derer die Projekte des Unternehmens stets Bestwerte in der Nachhaltigkeitszertifizierung erzielen. Auch im größten deutschen Smart City-Quartier, der Hamburger HafenCity, erhalten die Bürogebäude EDGE HafenCity Hamburg und EDGE ElbSide Hamburg das quartierseigene Umweltzeichen in Platin. Zudem werden alle EDGE-Projekte vom International WELL Building Institute nach gesundheitsfördernden Aspekten zertifiziert. Bewertet werden dabei neben Licht-, Luft- und Wasserqualität auch Maßnahmen, die Komfort, Fitness und Entspannung der Mitarbeiter dienen. Das Besondere: All diese Aspekte werden über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes regelmäßig überprüft.

Coen van Oostrom: „Natürlich bestätigen uns Zertifikate in unserer Arbeit. Aber was wir tun, tun wir nicht für wohlklingende Bewertungen. Wir tun es aus Fürsorge für die Menschen und unsere Umwelt. Glücklicherweise stehen wir mit unserem Anspruch nicht mehr allein, wie ich Anfang des Jahres beim Weltwirtschaftsforum in Davos erleben durfte. Ich hoffe, dass sich in der schrecklichen Krise, in der wir uns noch immer befinden, auch die Immobilienwirtschaft ihrer Pflicht im Kampf gegen den Klimawandel und ihrer Verantwortung für gesunde Lebensbedingungen endlich stärker bewusst wird. Die Zeit drängt.“

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.