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7. Jun 2022

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Gesellschaft

Umweltfreundlich Wärme pumpen

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: Martin Adams/unsplash

Umweltfreundlich, wartungsarm und im Unterhalt sparsam: Eine Wärmepumpe eignet sich als Heizungsanlage in vielen Häusern. Sie nutzt regenerative Energie aus der Erde, Wasser oder Luft.

Die Kosten für Gas und Öl explodieren derzeit. Gleichzeitig sind wir unserer Umwelt verpflichtet. Deshalb entscheiden sich immer mehr Immobilienbesitzer für klimaneutrale Alternativen beim Heizen. Eine beliebte Möglichkeit auf dem Weg zur Reduktion fossiler Brennstoffe ist die Investition in eine Wärmepumpen-Anlage. Sie entzieht aus der Luft, dem Wasser oder dem Boden Wärmeenergie und nutzt diese zum Heizen eines Gebäudes. Dabei erzeugt die Wärmepumpe selbst keine Wärme, sondern transportiert diese von einer Umgebung in die andere. Umgekehrt kann sie auch zur Kühlung von Innenräumen genutzt werden. Zum Betrieb benötigt die Anlage lediglich Strom. Sie gilt daher als eine nachhaltige und effiziente Lösung für die Beheizung von Gebäuden. Jedoch nur dann, wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt.

Laut Internationaler Energieagentur (IEA) waren Ende 2020 weltweit rund 177 Millionen Wärmepumpen in Betrieb. Gut die Hälfte davon sollen sich in China und Nordamerika befinden. Zusammen decken sie sieben Prozent des weltweiten Wärmebedarfs. Der Blick nach Europa verrät, dass der Norden hier ganz vorn liegt. Länder mit dem höchsten Anteil an mit Wärmepumpen beheizten Gebäuden sind Norwegen (60 Prozent), Schweden (43 Prozent) und Finnland (41 Prozent). Mit 18 Prozent ist der Anteil in der Schweiz zwar niedriger, aber höher als in Frankreich, Italien, Deutschland oder Spanien. Die Zahl der installierten Geräte dürfte sich laut IEA bis 2030 mehr als verdreifachen.

Daten des Bundesamts für Statistik aus dem Jahr 2017 belegen, dass etwa jeder fünfte Schweizer Haushalt immer noch mit Gas heizt. Die Gründe dafür liegen auch in den hohen Investitionskosten für innovative Alternativen. So kann die Installation eines Wärmepumpen-Systems, mit an Erdsonden angeschlossenen Geräten einen mittleren fünfstelligen Betrag verschlingen. Zusätzlich müssen die Häuser für den Betrieb möglicherweise energetisch saniert werden. Dafür gelten Wärmepumpen als umweltfreundlich, besonders wartungsarm und im Betrieb kostengünstig. Und noch etwas wirkt als Treiber beim Umbau: Förderungen von bis zu 50 Prozent des Anschaffungspreises bewegen Immobilienbesitzer zum Kauf von Wärmepumpen-Anlagen.

Im Neubau sind elektrische Wärmepumpen heute die gängige installierte Heizung. Aber auch im Altbau und anderen bestehenden Gebäuden können Wärmepumpen sparsam und klimafreundlich laufen. Entscheidend für den Betrieb sind jedoch bestimmte Voraussetzungen, damit die Heizung nicht zu viel Strom benötigt. Weil in privaten Haushalten nur Niedertemperatur-Wärmepumpen zum Einsatz kommen, müssen Heizungssysteme verbaut sein, die mit geringen Temperaturen ausreichend heizen. Dazu zählen in der Regel Fussboden- oder Flächenheizungen. Bei richtiger Installation sowie Dämmung des Hauses lohnt sich die Anschaffung für Immobilienbesitzer und Bauherren fast immer. Wer sich für eine Umrüstung entscheidet, sollte sich vorher von Experten beraten lassen.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.