21. Mär 2023
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Business
Journalist: Thomas Soltau
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Foto: Carlos Aranda/unsplash
Ein Grossteil der Emissionen in der Automobilproduktion entfallen auf die Lackiererei. Wichtig ist es, auf diesen Bereich einen ganz besonderen Fokus zu legen, wenn es um die CO₂-Reduzierung geht. Gearbeitet wird sowohl an den Verfahren als auch an den Lacken selbst.
Die Mobilitätswende ist in vollem Gange und Unternehmen aus der Automobilindustrie bemühen sich, auch die Lacke ihrer Fahrzeuge zu verbessern, um die Umweltbelastung und den Energieverbrauch zu verringern. Konventionelle Autolacke bestehen meist aus Polymeren und Lösungsmitteln, die bei der Herstellung und dem Einsatz schädliche Substanzen wie VOCs (flüchtige organische Verbindungen) in die Umwelt abgeben. Wenn Autolacke nachhaltig hergestellt werden, können sie den Eintrag von Schadstoffen in die Atmosphäre erheblich reduzieren.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Mobilitätswende sind deshalb nachhaltige Industrielacke, die auf Fahrzeugen verwendet werden, um sie vor Korrosion und anderen Umwelteinflüssen zu schützen. Grosse Unternehmen investieren viel in Forschung und Entwicklung, um die Zusammensetzung ihrer Lacke so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Laut dem Deutschen Verband für Materialforschung und -prüfung (DVM) sind grüne Autolacke ein wichtiger Bestandteil des Energiesparens und der Umweltverträglichkeit. Sie bieten eine Reihe von Vorteilen wie eine geringere Umweltbelastung, einen besseren Schutz der Autolackoberfläche, eine längere Lebensdauer des Autos und geringere Wartungskosten.
Eine Möglichkeit sind umweltschonende Lösungen, die auf ökologisch und ökonomisch vertretbaren Rohstoffen basieren. Dazu gehören natürliche, nachwachsende Rohstoffe wie Mais, Soja, Pflanzenöle und Rapsöl. Diese Materialien helfen, die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen zu verringern und die Verwendung von chemischen Lösungsmitteln zu verringern, die für die Umwelt schädlich sein können. Sie sind auch kostengünstiger als herkömmliche Autolacke und haben eine bessere Leistung bei der Widerstandsfähigkeit gegen UV-Strahlung, Kratzer und Witterungseinflüsse. Eine Win-win-Situation. Heute muss man bei der Verwendung nachhaltiger Produkte keinerlei Kompromisse in Sachen Qualität oder Verarbeitbarkeit eingehen.
Unternehmen entwickeln neue Technologien, wie erdölbasierte Vorprodukte à la Rohbenzin (Naphtha) durch nachwachsende Rohstoffe aus organischen Abfällen zu ersetzen, um die Energieeffizienz und die Produktqualität zu verbessern. Darüber hinaus wird versucht, den Lack zu recyceln, sodass die Verwendung wiederverwendeter Materialien weiter unterstützt wird. Zusätzlich werden auch neue Produkte entwickelt – etwa Wasserlacke auf Wasserbasis oder natürliche Lackharze, die aus Pflanzenölen hergestellt werden.
Die Mobilitätswende erfordert, dass die Automobilindustrie nachhaltigere Materialien und Technologien einsetzt, um die Umweltbelastung und den Energieverbrauch zu verringern. Unternehmen haben darauf reagiert. Sie investieren kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, um neue Lacke und Lacktechnologien zu entwickeln, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren und die Energieeffizienz verbessern. Diese Investitionen werden dazu beitragen, die Mobilitätswende nachhaltig zu gestalten und die Automobilwelt für die Zukunft zu gestalten.