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22. Jun 2023

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Gesellschaft

„Unser Plan ist aufgegangen“

Journalist: Chan Sidki-Lundius

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Foto: Luxhaus

Gemeinsam ein Haus zu planen, zu bauen und zu bewohnen ist möglich. Das zeigt diese Geschichte von zwei Paaren, die ihren Traum vom Eigenheim verwirklicht haben.

Im letzten Frühjahr sind Nicole Buchta und ihre Frau Melanie Schnabelrauch sowie Melanie Buchta (Schwester von Nicole) und ihre Frau Ariane Schmidt in ihr Traumhaus in Dachsbach eingezogen. Dabei handelt es sich um ein KfW40-plus-Energiesparfertighaus in Holzständerbauweise. Die beiden separaten Wohnungen der sympathischen Paare haben nahezu identische Grundrisse und liegen direkt übereinander, die Eltern von Nicole und Melanie wohnen nur einen Steinwurf entfernt. Das macht im Alltag vieles einfacher.

Was hat Sie bewogen, gemeinsam ein Haus zu bauen?
Nicole: Einerseits sind die Mieten immer mehr gestiegen, andererseits hatten wir den Wunsch, etwas Eigenes schaffen zu wollen.

Was waren die wesentlichen Kriterien für Ihr Traumhaus?
Melanie S.: Gesetzt war für uns, ein KfW40-plus-Energiesparfertighaus zu bauen, mit Fokus auf die Verwendung nachhaltiger und zertifizierter Baustoffe und individueller Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem wollten wir einen regionalen Anbieter, der das Haus schlüsselfertig und mit Bodenplatte liefert. Und wir wollten genau wissen, welche Kosten auf uns zukommen.

Wie haben Sie Ihr dann Traumhaus gefunden?
Nicole: Wir haben uns eine Musterhausausstellung angeschaut, verschiedene Angebote eingeholt und uns dann für einen Anbieter entschieden, der alle unsere Kriterien erfüllt hat, darüber hinaus sehr verständnisvoll war und auf unsere individuellen Wünsche eingegangen ist.

„Wenn Probleme auftauchten, wurden die partnerschaftlich gelöst.“

Wie lief dann der Bauprozess?
Melanie B.: In der Summe ist alles gut gelaufen. Wir hatten großartige Bau- und Projektleiter, die sich um alles gekümmert haben. Wenn Probleme auftauchten, wurden die partnerschaftlich gelöst. Ebenfalls hat sich die Handelsvertreterin regelmäßig bei uns erkundigt, ob alles läuft. Das ist nicht selbstverständlich.

Was waren die wichtigsten Erfahrungen, die Sie gemacht haben?
Ariane: Dass man unglaublich viele Entscheidungen treffen muss. Uns war nicht bewusst, wie viele verschiedene Bodenbeläge, Lichtschalter oder Fenster es beispielsweise gibt. Außerdem haben wir gemerkt, wie wichtig es ist, einen professionellen, verlässlichen Partner an seiner Seite zu haben. Und schließlich haben wir zu spüren bekommen, dass es manchmal beim Bauen nicht so läuft wie geplant. Da müssen dann alle Beteiligten flexibel bleiben und Ruhe bewahren.

Wie war es dann für euch, ins Haus einzuziehen?
Melanie S.: Das war herrlich und einzigartig, ein supergutes Gefühl, das bis heute anhält. Wir haben jetzt ein schönes, wohngesundes, barrierefreies und perfekt gedämmtes Haus, in dem wir uns rundum wohlfühlen. Das liegt unter anderem auch am superangenehmen Raumklima, am optimalen Schall- und Sonnenschutz und natürlich am schönen Miteinander. Und wir schätzen den Luxus unserer großzügig geschnittenen Badezimmer. Außerdem haben wir eine Wärmepumpe und auf dem Dach eine Photovoltaikanlage, so dass wir an sonnigen Tagen energietechnisch autark sind. Auch über die klassischen Ausstattungsthemen hinaus wurden wir bei unserer Bemusterung in Georgensgmünd rundum gut beraten.

Würden Sie nochmal bauen?
Nicole: Auf jeden Fall! Ein eigenes Haus zu haben, erfüllt uns alle mit Stolz! Und unser Plan, miteinander zu wohnen und gemeinsam unser Leben zu bestreiten, ist bislang voll aufgegangen.

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.