11. Dez 2023
|
Gesellschaft
Journalist: Katja Deutsch
|
Foto: Creditreform
Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Pressesprecher beim Verband der Vereine Creditreform in Neuss, spricht über die großen Unsicherheiten der Wirtschaft – und welches Potential er trotzdem sieht.
Die deutschen mittelständischen Unternehmen sind grundsätzlich widerstandsfähig und haben schon manche Krise überstanden. „Doch gerade befindet sich die Wirtschaft in einer absoluten Umbruchszeit“, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Pressesprecher beim Verband der Vereine Creditreform.
„Nach Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Energiekrise sind viele Unternehmen unter Druck, dazu kommen Inflation und hohe Zinsen.
Die eigentlich nötige Transformation der Betriebe sollte mit Anreizen begleitet werden. All das zusammengenommen sorgt für große Unsicherheit.“
Um als Unternehmen Unabhängigkeit und Innovationskraft zu behalten, sollten jetzt tiefgreifende und nachhaltige Investitionen in die eigenen Geschäftsmodelle sowie Forschung und Entwicklung erfolgen. Derzeit sähen wir leider eher das Gegenteil, so Hantzsch. Investitionsanreize wirkten erst dann, wenn die Politik für stabile Rahmenbedingungen sorgt. Planungssicherheit, weniger Bürokratie und Abgabenlasten wären ein guter Anfang. Darüber hinaus sieht Hantzsch viel Potenzial in der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Privatwirtschaft, denn viele Projekte von Studenten hätten mit der richtigen Förderung großes Potenzial.
Kaum eine andere Branche wird so sehr für Zukunftsaufgaben gebraucht wie die Bauwirtschaft, findet Hantzsch: Vom Wohnungsbau über die energetische Sanierung bis hin zur Arbeit an der maroden Infrastruktur. „Auch wenn sie derzeit am Boden ist: Mit den richtigen Rahmenbedingungen gibt es hier großes Potenzial für die Zukunft!“