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27. Sep 2019

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Gesundheit

Vitaler Herbst

Journalist: Katja Deutsch

Auch in der kalten Jahreszeit bilden Bewegung und gesunde Ernährung ein Erfolgsgespann für nachhaltige Gewichtsreduktion und Vitalität.

Der Herbst naht und mit ihm gemütliche Nachmittage auf dem Sofa. Diese mit einem guten Buch und einem Becher heißer Schokolade zu verbringen ist aus ernährungsphysiologischer Sicht überhaupt kein Problem. Im Gegenteil – die genussbetonte Nahrungsaufnahme ist eine wichtige Komponente einer achtsamen, ganzheitlichen und gesundheitsfördernden Ernährungsweise, genauso wie eine gesunde Ernährung und Bewegung. Abgesehen davon, dass Bewegung die beste Medizin ist und vielen Krankheiten vorbeugt, spielt sie eine maßgebliche Rolle für die Energie- beziehungsweise Kalorienbilanz: Nur wer mehr isst, als er verbraucht, nimmt zu. Die Sofa-Session sollte man also besser auf eine Joggingrunde oder einen herbstlichen Spaziergang folgen lassen.

Wer sein Gewicht halten, oder vor der sündigen Weihnachtszeit sogar ein paar Pfunde abnehmen will, der sollte seine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten langfristig auf dieses Muster trimmen: regelmäßige Bewegung in Kombination mit einer bedarfsgerechten, ausgewogenen und gesundheitsfördernden Ernährung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) definiert diese mit Hilfe eines Ernährungskreises bestehend aus viel Gemüse und Obst, Getreide, Milch- und Tierprodukten sowie hochwertigen Ölen und Fette. So soll nach ihr eine „vollwertige Ernährung ausreichend, aber nicht zu viel Energie (Kalorien) sowie alle lebensnotwendigen Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Protein (Eiweiß), Fette, Kohlenhydrate, Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe“ liefern.

Diäten sind für eine nachhaltige Gewichtsreduktion übrigens nicht zielführend. Abgesehen davon, dass sie Stress erzeugen und nicht selten ziemlich genussfeindlich sind, ist der Gewichtsverlust in der Regel nur kurzfristig. Langzeitanalysen diverser Diätvarianten sprechen sämtlichen einseitigen Diäten eine nachhaltige Wirkung ab. Mehr noch: Wird das alte Essverhalten nach der Diät wieder aufgenommen, nimmt man aufgrund des JoJo-Effekts sogar oft schnell wieder über das Ausgangsgewicht hinaus zu. Denn nach einer Diät füllt der Körper seine Fettdepots so schnell wie möglich wieder auf, während der Energiebedarf erst einmal gesenkt bleibt. Darüber hinaus gehen Diäten nicht an die Ursachen von fehlgeleitetem Essverhalten oder Übergewicht.

Wer nachhaltig abnehmen will, sollte dies langsam tun. Neuesten Erkenntnissen zufolge am besten mit einer kohlenhydratarmen und antientzündlichen Ernährung, welche die Darmflora und Stoffwechsel neu aufbaut. Auf diese Weise schmelzen nicht nur innere Fettdepots, sondern der Körper wird vital und gesund. Ein gesunder „Teufelskreis“ setzt sich in Gang: die gewonnene Vitalität steigert die Aktivität und das höhere Bewegungslevel wiederum begünstigt den Gewichtsverlust. Da kann die Weihnachtszeit ruhig kommen!

27. Jun 2025

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Gesundheit

Kleine Firmen, große Wirkung: Wie EBPs die Pharmabranche revolutionieren – mit Dr. Merle Fuchs

![MerleFuchs_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Merle_Fuchs_online_4afdaa8866.jpg) ```Dr. Merle Fuchs (PhD), Managing Partner & CEO, PRAMOMOLECULAR GmbH``` Die USA, Deutschland und die Schweiz bleiben führend bei innovativen, patentgeschützten Medikamenten, während Indien und China den Markt für Generika dominieren. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie zum wichtigsten Wachstumsmotor aufgestiegen und steuert mittlerweile rund 5,4 Prozent zum BIP bei – ein mehr als versechsfachter Anteil seit 1990. Deutschland hingegen, einst „Apotheke der Welt“, schafft nur 1 –1,5 Prozent. Zwar sitzen mit Roche und Novartis zwei Schwergewichte in Basel, doch künftig wird die Innovationskraft von Big Pharma zunehmend von Emerging Biopharma Companies (EBPs) geprägt werden. Als EBPs gelten Biopharmaunternehmen mit weniger als 500 Mio. US$ Jahresumsatz, darunter forschende Start-ups ohne Markterlöse. Den Aufbau ihrer Wirkstoffpipeline müssen sie in Deutschland traditionell chronisch unterfinanziert mühsam durch Wagniskapital und Fördermittel finanzieren. Dennoch füllen diese aufstrebenden kleinen Unternehmen die Pipeline: Während 2002 etwa 67 Prozent der Innovationen von Big Pharma kamen, stammten 2022 gut 84 Prozent der Wirkstoffe in frühen und 73 Prozent in späten klinischen Phasen von EBPs. EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen. Agile Strukturen und flache Hierarchien erlauben EBPs schnelle Entscheidungen und effiziente frühe Forschung. PRAMOMOLECULAR ist ein Beispiel: Das präklinische EBP entwickelt Gene-Silencing-Wirkstoffe gegen bislang unbehandelbare Erkrankungen in der Hälfte der Zeit und zu 10 Prozent der Kosten klassischer Programme. Für mehr solcher Erfolge braucht Deutschland exzellente Grundlagenforschung, ausreichend Wagniskapital und Mut, neue Wege zu gehen. Denn nur wer die kleinen „Zwerge“ stark macht, kann die Zukunft der Medizin gestalten. >EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen.

27. Jun 2025

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Wirtschaft

Gesundheitswende als Schlüsselmoment – mit Dr. Christian Weißenberger

![Portrait_ChristianWeißenberger_2757x3667px_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Portrait_Christian_Weissenberger_2757x3667px_online_5e883d9860.jpg) ```PD Dr. Christian Weißenberger, Spezialist für Strahlentherapie & Palliativmedizin in Freiburg``` Europa und Deutschland stehen an einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Kraft von geopolitischen Spannungen und globalem Wettbewerb unter Druck gerät. Deutschland muss entschlossen handeln, um als Wirtschaftsmotor und Vorbild für Freiheit und Demokratie zu bestehen. Ein zentraler Hebel ist die Modernisierung des Gesundheitssektors. In der Region Freiburg etwa ist der Gesundheitsbereich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und belegt international mit Mittelständlern wie Herstellern von Hightech-Operationsbesteck seine Innovationskraft. Doch während die Weltmärkte wachsen, schrumpft die Medizintechnik-messe Medica in Düsseldorf: Gewinner orientieren sich zunehmend nach Dubai und in den arabischen Raum. Ursache ist häufig eine kurzsichtige Finanzpolitik hierzulande. Statt in innovative Großgeräte zu investieren, flossen Kürzungen in die sprechende Medizin. Hightech-Einrichtungen erlitten ein Minus von teils über 22 Prozent. Die Folge ist absehbar: finanzielle Engpässe, resignierte Anbieter und Abwanderung ins Ausland. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) steht hier als Symbol verfehlter Gesundheitspolitik. Und trotz des Milliarden-Sondervermögens bleibt Gesundheit unterfinanziert. Dabei haben Deutschland und Europa mit exzellent ausgebildetem Personal und Weltklasse-Krankenhäusern Spitzenbedingungen. Entscheidend ist jetzt die politische Entscheidung, Mittel gezielt in Hightech-Medizin, Ausbildung und Digitalisierung zu stecken – nicht erst nach dem Ernstfall. Digitalisierung bedeutet aber zunächst höhere Kosten für Hardware und Schulung, bevor Effizienzgewinne folgen. Und auch Empathie-Arbeit in Pflegestationen lässt sich nicht digitalisieren: Menschliche Ressourcen bleiben die wertvollste Investition! Hier fordere ich Ehrlichkeit: Wenn optimale Medizin für alle nicht mehr finanzierbar ist, muss man das klar benennen. Nur so lassen sich die richtigen Rezepte finden. Deutschland braucht jetzt nicht nur Visionen, sondern konkrete Schritte und das Budget, um seine Vorreiterrolle zu sichern.