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1. Okt 2024

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Gesundheit

Vom Superweib zur Supermilf – mit Verona Pooth

Journalist: Nadine Wagner

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Foto: Anelia Janeva

Verona Pooth, Werbeikone und Autorin, über Selbstgespräche, Hormone, Lebensmitte und die Erfolgsgeschichte der ‚SUPERMILF‘.

Die SUPERMILF wurde ein Spiegelbestseller – haben Sie mit dem großen Erfolg gerechnet? Der Titel an sich ist ja schon provokant, zumindest in der englischen Ausführung. Anfangs war ich natürlich sehr gespannt, wie der Titel ankommen wird. Aber Thalia, mein Vertrieb, hat mich darin trotz des provokanten Titels unterstützt. Diese Unterstützung war für das Buchprojekt sehr wichtig. Dass es nach meiner Autobiographie „Nimm dir alles und gib viel“ zum zweiten Mal ein Spiegelbestseller geworden ist, da bin ich sehr stolz drauf. Es war mir ein wichtiges persönliches Anliegen, einen Ratgeber für Frauen zu schreiben, die in der Lebensmitte noch einmal richtig durchstarten wollen. Der Titel ist bewusst so gewählt, dennoch ist es meine eigene Übersetzung zu dem Begriff MILF, welcher ja eigentlich aus der Musikszene kommt und „Mother I’d Like to Fuck“ heißt. Aber für mich bedeutet es „Super-Mitten-im-Leben-Frau“ – eine Frau, die in der Lebensmitte steht, attraktiv, stark und selbstbewusst ist.

Haben Sie Zyklusveränderungen wahrgenommen und wie sind Sie damit umgegangen? Ich selbst habe die Hormonveränderungen gar nicht so stark körperlich bemerkt. Als meine Frauenärztin mir dann sagte, dass ich schon mitten in der Lebensmitte stecke, war ich erstmal überrascht. Ich dachte nur: ‚Wie, jetzt schon?‘ Ich hatte danach Tausend Gedanken im Kopf. Also habe ich mir eine Tasse Tee gemacht und um 3 Uhr nachts ein ausführliches Selbstgespräch geführt – das mache ich übrigens sehr gerne. Und da ist mir plötzlich klar geworden: Hey, ich bin auch in der Lebensmitte. Und tatsächlich verändert sich gerade vieles bei mir, körperlich, geistig und auch hormonell. Das gehört nun einmal zu.

Wenn die Hormone verrückt spielen, dann gibt es nur eine einzige Antwort: Man muss sich Rat holen.

Haben Sie sich erst in dieser Phase intensiv mit sich und Ihrem Körper und Hormonhaushalt auseinandergesetzt? Auch wenn ich kaum körperliche Beschwerden hatte, fand ich es wichtig, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und deshalb habe ich angefangen, intensiv über meinen Hormonhaushalt zu recherchieren. Meine Frauenärztin sagte zu mir, dass ein Drittel der Frauen sehr unter den Symptomen der Lebensmitte leiden. Diese können zu leicht bis hin zu schweren Depressionen führen. Ein weiteres Drittel aller Frauen in der Lebensmitte stellt mittelmäßige Veränderungen fest und das letzte Drittel, zu denen ich glücklicherweise gehöre, merkt diese Phase des Körpers nur geringfügig. Inzwischen bin ich eine richtige Expertin und das war auch der Grund dafür, dass ich mein aktuelles Buch: „Die SUPERMILF – Die Super Mitten im Leben Frau“ geschrieben habe. Es ist ein Ratgeber und umfasst 10 Kapitel über die Lebensmitte. Ich freue mich, wenn ich anderen Frauen mit meinen Erfahrungen helfen kann und ihnen den Weg zeigen kann, wie auch sie eine Super-Mitten-Im-Leben-Frau werden können.

Wie sind Sie wieder ins Gleichgewicht gekommen – trotz Ungleichgewicht im Hormonhaushalt? Wenn die Hormone verrückt spielen, dann gibt es nur eine einzelne Antwort: Man muss sich Rat holen. Als ich meine Freundin Dr. Petra Algenstedt, die absolute Hormonspezialistin, die auch in einem Kapitel meines Buches ihr Wissen mit uns teilt, um einen Hormoncheck bat, kam heraus, dass bei mir auch das ein oder andere Hormon fehlte. Nun galt es, diese Hormone meinem Körper wieder hinzuzufügen und das war gar nicht so kompliziert, wie ich annahm. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man seine Hormone wieder ins Lot bringen kann. Man kann sie z. B. als Gel, Pflaster oder auch in Tablettenform zuführen. Der empfohlene Hormonschub hat mir definitiv geholfen alles wieder ins Gleichgewicht zu bekommen.

Inwiefern haben Stimmungsschwankungen Ihre Partnerschaft belastet? Zumal Sie häufig nicht durchschlafen konnten und entsprechend übermüdet und gereizt waren. Ich glaube nicht, dass meine Stimmungsschwankungen unsere Beziehung ernsthaft belastet haben. Natürlich war ich manchmal total übermüdet, wie ein Schatten meiner selbst, und wenn ich dann morgens nicht gleich meinen Kaffee bekommen habe… ja, sagen wir mal, es war besser, mir aus dem Weg zu gehen! Aber das gehört nun mal dazu. Ich habe dann einfach ein wenig rumgezickt, Franjo hat auf taub gestellt, und am Ende haben wir darüber gelacht. Zum Glück haben wir beide ziemlich viel Humor. Ich finde, das Geheimnis ist, die Dinge nicht so ernst zu nehmen. Man sollte einfach offen über alles mit seinem Partner reden und auch über die kleinen oder etwas größeren ‚Stimmungs-Ausbrüche‘ lachen.

Sie haben schon so viel erreicht in ihrem Leben. Die Traumhochzeit in Wien, die Geburt Ihrer beiden Söhne, Ihre beeindruckende und langjährige Karriere. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Gibt es noch einen Traum, den Sie sich jetzt in der Lebensmitte erfüllen wollen? Da gibt es noch eine ganze Menge. Aber mein größtes Herzensprojekt ist und bleiben meine zwei Jungs, die bedeuten mir alles. Die Zeit vergeht wirklich schnell. Aus den Kindern wurden Teenager und aus Diego dem Teenager inzwischen ein junger Mann. Er ist heute 21 und studiert in Berlin. Roccolito wurde im Juni 13 und liebt Basketball. Für die Zukunft wünsche ich mir, auch einmal für eine längere Zeit im Ausland zu leben. Ich bin immer sehr viel gereist, aber ich habe noch nie wirklich im Ausland gelebt.

Was raten Sie anderen Frauen, die sich an einem ähnlichen Punkt in ihrem Leben befinden? Wie sagt man so schön? Man kann vom Dümmsten noch etwas lernen (lacht). Damit ist aber auch gemeint, dass man nie meinen sollte, man wüsste schon alles und schon gar nicht besser als alle anderen. Ich finde es wichtig, sich beraten zu lassen, sich Tipps geben zu lassen und für neue Dinge offen zu sein. Auf all meinen Reisen und bei den tollen Menschen, die ich treffe, habe ich viel für mich an Wissen mitgenommen. Deshalb sag ich auch immer, ich habe das Leben studiert, auch wenn ich nie auf der Uni war. Ich liebe es, Menschen etwas Geistiges abzugewinnen und es dann für mich weiter zu verwenden.

Fühlen Sie sich mehr Frau als je zuvor? Ich liebe es, eine Frau zu sein und ich hatte Glück, da ich in dem richtigen Körper mit dem passenden Geist geboren worden bin. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe eigentlich noch nie einen großen Unterschied zwischen Frauen und Männern gemacht und uns immer als gleichwertig gesehen. Allerdings haben wir Frauen das Privileg, Kinder zu bekommen und ich empfand es als Glück, schwanger zu sein, denn bis auf die Seepferdchen kriegen ja nur wir Frauen die Kinder. Ich fand es daher auch immer amüsant, dass man uns Frauen dennoch als das schwache Geschlecht bezeichnet (lacht).

Kaufen Ihr Buch auch Männer? Um z. B. ihre Frauen zu Hause besser verstehen zu können? In der Tat haben das Buch schon einige Männer gekauft. Wahrscheinlich um ein paar Geheimtipps von mir abzustauben, um ihre Frau in der Lebensmitte besser zu verstehen. Bei meinen Signierstunden während der SUPERMILF-Lesetour, bei der ich live auf der Bühne aus meinem Buch vorlas, kamen schon einige Männer auf mich zu und hielten mir ihr frisch ergattertes Exemplar zum Signieren unter die Nase (lacht). Einer von ihnen erzählte mir, er werde es sich selbst aufmerksam durchlesen, um seine Frau in der Lebensmitte besser zu verstehen. Die Idee fand ich ehrlich gesagt ziemlich gut. Er sagte mir, dass er ihr das Buch dann anschließend zum Geburtstag schenken würde. DIE SUPERMILF ist zwar ein Ratgeber vorwiegend für Frauen, aber natürlich geht es auch um Liebe, Partnerschaft und Beziehungen. Deshalb ist es gar nicht so verkehrt auch als Mann mein Buch zu lesen. Und mal ganz ehrlich, Männer haben doch auch Interesse daran seine Frauen in der Lebensmitte besser zu verstehen, oder?

Buchtipp

Verona Pooth ist endgültig unter die Schriftstellerinnen gegangen! Nach 4 erfolgreichen Büchern plant sie für 2025 bereits das Fünfte. Ihr aktuelles Buch „Die SUPERMILF“ – ihr 2. Spiegelbestseller – gibt’s als Taschenbuch ab 22 Euro. VeronaPooth_Cover_3D_online.png

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.