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29. Dez 2025

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Gesundheit

Von Körper bis Seele: Frauengesundheit sichtbar machen – Ein Beitrag von Prof. Dr. Gert Naumann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG)

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Foto: DGGG

Unsere Gesundheit ist ein hohes Gut – und sie ist weit mehr als reine Diagnostik, Therapie und Heilung. Sie ist unser Fundament für Teilhabe, für Selbstverwirklichung und für Lebensqualität. Besonders im Bereich der Frauengesundheit zeigt sich, wie eng körperliche, seelische und gesellschaftliche Faktoren miteinander verwoben sind. Deshalb ist es mir als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) ein Anliegen, diese Beilage mit einem klaren Appell zu begleiten: Frauengesundheit in Deutschland braucht mehr Aufmerksamkeit!

Umso erfreulicher ist es, dass Bundesgesundheitsministerin Nina Warken Frauengesundheit zu einem zentralen Schwerpunkt ihrer Amtszeit gemacht hat. Mit ihrem klaren Bekenntnis im Deutschen Bundestag, dass frauenspezifische Gesundheitsfragen „kein Nischenthema, sondern ein zentrales Anliegen“ seien, könnten in dieser Legislaturperiode drängende Themen vorangetrieben werden. Die DGGG und der Berufsverband der Frauenärztinnen und -ärzte (BVF) unterstützen dieses positive Signal ausdrücklich!

Diese Sonderveröffentlichung widmet sich Themen, die zurecht zunehmend in den öffentlichen Diskurs gerückt sind. Das Spektrum betrifft Millionen Frauen – und doch bleiben viele oft zu lange allein mit ihren Fragen, Beschwerden und Unsicherheiten. Gerade psychische Belastungen betreffen Frauen in besonderer Weise. Hormonelle Veränderungen – etwa in der Pubertät, Schwangerschaft, Stillzeit oder den Wechseljahren – wirken sich nicht nur körperlich, sondern auch seelisch aus. Dass Stress, Depressionen oder Erschöpfung häufig bagatellisiert oder missverstanden werden, ist ein Problem, dem wir mit wissenschaftlicher Aufklärung und medizinischer Empathie begegnen.

Eine moderne Medizin sollte individuelle Lebensrealitäten ernstnehmen und nach personalisierten Lösungen suchen. Wir nennen das „Gemeinsame Entscheidungsfindung“.

Chronische Erkrankungen: Sichtbar machen und besser behandeln

Erkrankungen wie das Lipödem oder Endometriose sind längst keine Randthemen mehr – dennoch mangelt es vielerorts an frühzeitiger Diagnostik, spezialisierter Behandlung und gesellschaftlicher Wahrnehmung. Diese Krankheitsbilder wirken sich auf Lebensqualität, Selbstbild und oft auch auf berufliche und soziale Teilhabe aus. Eine moderne Medizin sollte individuelle Lebensrealitäten ernstnehmen und nach personalisierten Lösungen suchen. Wir nennen das „Gemeinsame Entscheidungsfindung“.

Ernährung, Lebensstil und digitale Versorgung: Potenziale nutzen

Eine bewusste Ernährung, Bewegung und psychosoziale Stabilität können maßgeblich zur Vorbeugung und Linderung gynäkologischer Beschwerden beitragen – diese Aspekte werden auch in der Versorgung verstärkt berücksichtigt. Gleichzeitig erleben wir eine rasante Entwicklung im Bereich der Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGa): Zyklus-Apps, Telemedizin oder digitale Therapien können echte Versorgungslücken schließen – jedenfalls dann, wenn sie klug in unser System eingebettet werden. Leider behindern juristische Vorbehalte und beschränkte technische Rahmenbedingungen den möglichen Wandel. Hier ist noch viel zu tun.

Diese Beilage zeigt eindrucksvoll: Frauengesundheit ist vielfältig, komplex und hochrelevant – für jede Einzelne und für unsere Gesellschaft als Ganzes. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und hoffe, dass diese Beiträge neue Impulse geben können – für noch mehr Gesundheitskompetenz im Alltag.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Gesund & Aktiv im Alter

### Pilates – tiefenwirksame Praxis Ideal für Best Ager: Das sanfte, gelenkschonende Ganzkörpertraining kann nicht nur mit eingeschränkter Beweglichkeit praktiziert werden, sondern wirkt auch altersbedingten Beschwerden entgegen. In jeder Pilates-Stunde werden neben Muskelkraft, Stabilität und Mobilität auch Koordination und Gleichgewicht trainiert. Die Übungen lassen sich im Sitzen, Stehen oder Liegen durchführen und werden an Fitnesslevel und Leistungsstand angepasst. Es werden dabei gezielt die tiefliegenden Muskeln in Bauch, Rücken und Beckenboden angesprochen – jene Muskulatur, die für Stabilität, Gleichgewicht und Sturzprävention wichtig ist. Regelmäßiges Training sorgt so für erhöhte Beweglichkeit, eine verbesserte Körperhaltung und Balance und kann sogar dauerhaft den Blutdruck senken. Um die richtige Atemtechnik zu erlernen, sollte unbedingt ein Einstiegskurs in dieser Altersgruppe besucht werden. Bei körperlichen Einschränkungen finden sich unter den rund 500 unterschiedlichen Bewegungsmuster immer genügend Ausweichübungen. ![pexels-roodzn-34314432 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_roodzn_34314432_ONLINE_01d8168c42.jpg) ### Schwimmen – schwerelos sporteln Auch diese Sportart kann Senioren uneingeschränkt empfohlen werden – bei konkreten Gelenkschmerzen fallen lediglich einzelne Schwimmstile ins Wasser beziehungsweise sollten durch andere ersetzt werden. Das Besondere: Im Wasser wird das Körpergewicht um ein Vielfaches aufgehoben. Bedingt durch die Schwerelosigkeit werden die Gelenke geschont und die Muskeln sanft trainiert – und zwar alle großen Muskelgruppen. Schwimmen ist quasi ein Allrounder, denn die Aktivität verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Regelmäßiges Training stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel an und kann sogar die Cholesterinwerte senken. Es kommt sogar noch besser: Das Immunsystem wird gestärkt, Stress abgebaut und die Koordination verbessert. Von den komplexen Bewegungsabläufen profitieren übrigens auch die kognitiven Fähigkeiten: Studien belegen, dass regelmäßiges Schwimmen das Demenzrisiko senken beziehungsweise einen Demenzverlauf positiv beeinflussen kann. Wer mit sämtlichen Schwimmstilen Schwierigkeiten hat, kann es mit Aqua-Fitness versuchen. ![pexels-pavel-danilyuk-6874403 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_6874403_Online_a2532ecc8e.jpg) ### Nordic Walking – echter Selbstläufer Die gelenkschonende Alternative zum Joggen gehört wahrscheinlich zu den beliebtesten Best Ager-Sportarten. Kein Wunder: Nordic Walking ist einfach umzusetzen, stärkt die Muskulatur, verbessert die Koordination und Körperhaltung und fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Durch den Stockeinsatz wird nicht nur der Bewegungsapparat entlastet, sondern zusätzlich Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur trainiert. Das ursprünglich für finnische Skilangläufer entwickelte Sommertraining reguliert den Blutdruck und trainiert die Herzgefäße: Das Herz wird kräftiger durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Darüber hinaus aktiviert regelmäßige Praxis den Hormonhaushalt, stärkt das Immunsystem und beugt Osteoporose und Altersdiabetes vor. Die koordinierte Bewegung festigt die Balance und fördert die koordinativen Fähigkeiten des Gehirns. Darüber hinaus wirkt sich die Bewegung in der freien Natur positiv auf die Psyche aus: Stress kann abgebaut und depressiven Verstimmungen entgegenwirkt werden. Wer nicht allein walkt, hat auch im sozialen Bereich einen echten Lauf. ![pexels-pack2ride-85580365-8934510 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pack2ride_85580365_8934510_ONLINE_ca5f7bad72.jpg) ### Radfahren – läuft wie geschmiert Für das Fahrrad ist man im Grunde nie zu alt. Bei moderatem Tempo ist die gelenkschonende Aktivität ein optimales Ausdauertraining, welches das Herz-Kreislauf-System auf sanfte Weise in Schwung bringt. Neben Herz und Lunge werden eine Reihe von Muskelgruppen (insbesondere die Beinmuskulatur) gestärkt. Darüber hinaus kräftigt Radfahren das Immunsystem und beeinflusst das vegetative Nervensystem positiv. Es ist zudem eine herrliche Schulung für Koordination und Gleichgewicht: Eine Studie belegt bei aktiven älteren Fahrradfahrenden weniger Stürze im Alltag. Ein weiteres Plus für Best Ager: Biken trainiert die Gehirnleistung und stärkt kognitive Funktionen. Auch die mentale Gesundheit profitiert, denn die Kombination aus Bewegung und Naturerlebnis wirkt stressabbauend und stimmungsaufhellend. Studien betonen zudem eine Stärkung sozialer Kontakte durch den erweiterten Aktivitätsradius, welche sich ebenfalls positiv auf die Psyche auswirkt.