21. Dez 2023
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Gesundheit
Journalist: Silja Ahlemeyer
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Foto: Craig Adderley/pexels
Mit dem voranschreitenden Alter gehen oft verschiedene gesundheitliche Veränderungen einher, und die Augen bilden dabei keine Ausnahme.
Die Augen gehören zu den wichtigsten unserer Sinnesorgane. Doch leider sind sie, wie auch alle anderen Körperteile, nicht vor Krankheiten und abnehmender Leistung geschützt. Ein Überblick über einige typische Alterskrankheiten des Auges – und wie man sie behandelt.
Altersweitsichtigkeit ist eine der häufigsten Herausforderungen im Alter. Mit den Jahren nimmt die Elastizität der Augenlinse ab, was oft zu einer schlechteren Fokussierung auf nahe gelegene Objekte führt. Dieser natürliche Prozess wird als Presbyopie bezeichnet und betrifft nahezu jeden Menschen im Laufe der Zeit. Typischerweise halten die Betroffenen dann Kleingedrucktes immer weiter vom Auge weg, bis die Arme irgendwann nicht mehr lang genug sind. Korrigiert wird die Sehschwäche üblicherweise durch eine Brille. Bei Menschen, die sowohl kurzsichtig sind als auch unter der sogenannten Altersweitsichtigkeit leiden, ist in der Regel eine Gleitsichtbrille das Mittel der Wahl. Auch ein operativer Linsentausch schafft Abhilfe.
Eine weitere typische Augenerkrankung im Alter ist der Graue Star, auch Katarakt genannt. Hierbei handelt es sich um eine Trübung der Augenlinse, die das Sehvermögen beeinträchtigt. Symptome können verschwommenes Sehen, Lichtempfindlichkeit und eine veränderte Farbwahrnehmung sein. „Die Behandlung des Grauen Stars ist eine Operation, bei der die getrübte Linse durch eine klare Kunstlinse ersetzt wird. Sie gehört heute zu den weltweit am häufigsten durchgeführten Eingriffen am Auge“, berichtet Augenarzt Prof. Dr. med. Mahdy Ranjbar vom Augenärzte-Verbund „Die Augenpartner“ in Walsrode. Vom Namen her ähnlich, aber vom Krankheitsbild anders ist der Grüne Star oder Glaukom. Hierbei ist der Augendruck für den entsprechenden Sehnerv relativ zu hoch und führt zu einem allmählichen Verlust des Sehvermögens. Da dieses Fortschreiten oft schmerzlos ist, bleibt das Glaukom häufig lange unbemerkt. Eine regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt sollte daher nicht vernachlässigt werden.
Die Makula ist der zentrale Teil der Netzhaut, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Im Alter kann sie degenerieren, also sich zurückbilden. Die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für schwere Sehbehinderungen in Deutschland. Dabei unterscheidet man die feuchte und die trockene Variante. Beide führen zu einem fortschreitenden Verlust der zentralen Sehkraft. Die Behandlungsmöglichkeiten für die feuchte Form umfassen Injektionen, die das Wachstum abnormer Blutgefäße hemmen. Für die trockene Form gibt es derzeit keine Heilung, aber bestimmte Ernährungsgewohnheiten können das Fortschreiten eventuell verlangsamen.
In der Augenheilkunde spielt in vielen Fällen auch der Einsatz von verschiedenen Lasern eine bedeutende Rolle. Die Geräte werden zur Behandlung von unterschiedlichen Augenkrankheiten eingesetzt, etwa bei der Korrektur von stärkerer Sehschwäche, bei Grauem Star und der Behandlung bestimmter Netzhauterkrankungen. Augenärzte, die mit Laser arbeiten, brauchen dafür eine spezielle Ausbildung. Bevor man sich für eine Laserberhandlung entscheidet, sollte man ein ausgiebiges Anamnesegespräch mit dem zuständigen Arzt führen.