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5. Nov 2024

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Gesundheit

Was sind die Zutaten für eine gesunde Familie – ein Beitrag von Chloé Saas

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Foto: Presse

Ein Beitrag von Chloé Saas, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Mitglied der Geschäftsleitung Gesundheitsförderung Schweiz

Eine Familie gründen. Dieser Ausdruck sagt alles: Eine Familie steht auf einem Fundament, auf einer soliden Basis. Wenn es also darum geht, sich mit dem Thema Familiengesundheit auseinander zu setzen, gilt es zunächst, dieses solide Fundament zu legen. Was auf dem Papier selbstverständlich erscheint, bekommt eine ganz andere Dimension, wenn es in unsere Familienmodelle und in die Realitäten des Alltags integriert wird. Gesundheit ist ein Gleichgewicht, das immer wieder neu ausbalanciert werden muss, sowohl physisch als auch psychisch. Dazu brauchen Kinder liebevolle, verfügbare und verlässliche Erwachsene um sich herum.

Verfügbare und verlässliche Erwachsene? Die Stärkung der Gesundheitskompetenz von Eltern ist sicherlich eine Herausforderung, aber... Wie kann man ein perfekter Elternteil sein, wenn man viele schlaflose Nächte, lange Arbeitstage und zunehmenden psychischen Stress hat? Keine Zauberküsse oder Superkuscheltiere für uns Grosse. Denn nein, Elternschaft ist nicht immer idyllisch oder erfüllend. Dieser Schritt, der immer noch oft als wunderbar dargestellt wird, ist auch eine enorme Umstellung.

Zum Glück gibt es viele kleine Dinge, die zur Gesundheit der ganzen Familie beitragen können. Wir selbst, unsere Mitmenschen oder auch unsere Umwelt stecken voller Ressourcen, die manchmal vergessen oder gar nicht wahrgenommen werden. Und genau hier liegt einer der Schlüssel: Diese Ressourcen zu stärken und zu mobilisieren, um die Batterien der ganzen Familie wieder aufzuladen. Doch welche Ressourcen sind das? Der Kinderarzt, die Kita, die Freundinnen und Freunde, die Grosseltern. Vielleicht auch Aktivitäten oder Orte des Austauschs mit anderen Eltern in der Gemeinde oder im Kanton, Initiativen, die von Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt und gefördert werden. All dies sind Gelegenheiten, um Unterstützung zu erhalten, sei es von Fachleuten oder einfach von anderen Eltern, die die gleichen Phasen durchleben.

Und was ist mit unserem engsten Kreis? Die Menschen, die wir manchmal nicht zu fragen wagen oder an die wir noch nie gedacht haben. Familienangehörige, Freundinnen und Freunde, Gotte und Götti... Diese familiäre oder soziale Unterstützung ist unverzichtbar, auch wenn man sich dafür etwas öffnen und die Dinge vielleicht aus einer anderen Perspektive betrachten muss.

Und was ist mit uns selbst als Eltern? Sicherlich erfordert das Elternsein neue Fähigkeiten, die zum Teil erst noch erlernt werden müssen. Dieser Lernprozess kostet Zeit und Energie und bedeutet auch, dass nicht alles auf Anhieb klappt. Aber lernen wir nicht genau so? Fallen Kinder nicht dutzende Male hin, bevor sie laufen können? Verdrehen sie nicht gewöhnliche Wörter, wenn sie sprechen lernen? Diese Selbstwirksamkeit lernt man sicher nicht, indem man eine Gebrauchsanweisung befolgt, sondern indem man lebt und lernt. Es kann die Fähigkeit sein, auch in schwierigen Situationen zu lachen, sich eine Pause zu gönnen, auch wenn noch viel zu tun ist...Der bestmögliche Elternteil zu sein, bedeutet nicht, dass es keine Durchhänger und keinen Blues gibt – das gehört zum Familienleben dazu! Wenn man das berücksichtigt, sieht man die Dinge mit anderen Augen!

Zum Glück gibt es viele kleine Dinge, die zur Gesundheit der ganzen Familie beitragen können. Wir selbst, unsere Mitmenschen oder auch unsere Umwelt stecken voller Ressourcen, die manchmal vergessen oder gar nicht wahrgenommen werden.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.