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18. Mai 2022

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Gesundheit

We are family

Journalist: Kirsten Schwieger

Familientreffen, gemeinsame Mahlzeiten und Urlaube stärken nicht nur den Zusammenhalt, sondern auch die Gesundheit der Familienmitglieder.

Die Südländer machen es vor: Ausgedehnte Familienessen mit Kind und Kegel, bei denen ausgelassen geredet und genossen wird. Kein Wunder, dass in deren Großfamilien der Zusammenhalt sehr ausgeprägt ist. So belegen diverse Studien, dass gemeinsame Mahlzeiten Familien stärken und das Klima in der Familie positiv beeinflussen.

„Gemeinsame Mahlzeiten sind eine wertvolle Zutat, nicht nur für Nähe und Harmonie in der Familie, sondern auch für die Entwicklung von Kindern“, postuliert der dänische Familientherapeut Jesper Juul in „Essen kommen: Familientisch - Familienglück“. In dem Buch zeigt der Familien-Experte auf, wie eine entspannte Ess- und Tischkultur die Lösung vieler Konflikte sein kann. Eine kanadische Studie konnte belegen, dass regelmäßige Mahlzeiten mit der Familie das psychische Befinden von Heranwachsenden deutlich verbessern. Laut einer Studie an der Universität von Illinois leben Familien, die gemeinsam essen, gesünder als solche, die es nicht tun. Offenbar schützen regelmäßige Familienmahlzeiten junge Mädchen sogar davor, eine Essstörung zu entwickeln – das ergab eine Langzeitstudie der Universität von Minnesota.

Auf jeden Fall schafft der Treffpunkt Esstisch als täglicher Fixpunkt Zeit für Austausch und Gespräche – abends und am Wochenende wahrscheinlich noch mehr als beim Frühstück, wenn es alle eilig haben. Voraussetzung ist die Vereinbarung von Regeln, wie der Verzicht auf Smartphones, aber auch Einigkeit über die Arbeitsaufteilung. Wenn die Atmosphäre am Esstisch entspannt ist, ergeben sich Familiengespräche dann oft von ganz allein. Erlebtes, Wünsche, Sorgen oder auch persönliche Meinungen zu aktuellen Themen kommen dann oftmals spontan auf den Tisch, also echte Kommunikation, welche die Familienmitglieder verbindet.

Darüber hinaus stellen die regelmäßigen Familientreffen zum morgendlichen Frühstück oder Abendbrot hilfreiche Rituale zur Strukturierung des Tagesablaufs dar. Solcherart Rituale bieten Verlässlichkeit und Sicherheit im Alltag, stärken gegenseitiges Vertrauen und Bindung und vermitteln Geborgenheit. Das gilt natürlich auch für gemeinsame Mahlzeiten oder Kochaktionen am Wochenende – und ganz besonders für ritualisierte Fest- und Feiertage wie Weihnachten, Geburtstage, Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen. Das Zusammenkommen als Familie zu diesen besonderen Anlässen erzeugt idealerweise ein Gemeinschaftsgefühl und hat eine starke emotionale Bedeutung für die einzelnen Familienmitglieder. Immerhin gaben 28 Prozent der Befragten einer bundesweiten Umfrage der BAT Stiftung für Zukunftsfragen als beliebteste Freizeitbeschäftigung „Sich mit der Familie treffen“ an.

Doch wo immer viele Emotionen oder bestimmte Erwartungen im Spiel sind, kann es auch stressig werden. So ergab eine Studie über das Familienglück der Deutschen, dass Familienfeiern ebenso wie Feiertage bei einem Großteil der Befragten auch für Stressmomente sorgen. Diese können abgefedert werden, indem überhöhte Harmonie-Erwartungen gedämpft und keine alten Konflikte auf den Tisch kommen – besser ist, letztere vorab oder danach zu klären. Trotz des Stresspotentials war dennoch einhelliger Konsens der Studie, dass Familie glücklich macht und gemeinsam verbrachte Zeit ein entscheidender Faktor dafür ist.

Eine weitere Möglichkeit, viel gemeinsame Zeit zu verbringen, stellen Familienurlaube sowohl in der Kernfamilie als auch in den Generationen übergreifenden Großfamilie, dar. Die Reisebranche hat diese beiden Trends erkannt: Immer mehr Veranstalter bieten sowohl Reisen für Mehrkind- als auch Mehrgenerationen-Familien an. Denn die Generation der Großeltern ist heute rüstiger und reiselustiger denn je und der gemeinsame Urlaub mit Kindern und Enkelkindern stellt für viele ein Jahres-Highlight dar. Diese Urlaube haben außerdem den positiven Begleiteffekt, dass Oma oder Opa auch mal als Babysitter eingesetzt werden können. Laut der Berliner Altersstudie leben Großeltern, die auf ihre Enkel aufpassen, übrigens länger. Dennoch geht der Trend sowohl bei den klassischen Reiseveranstaltern als auch bei Cluburlaub-Anbietern zu gemeinschaftlichen Unternehmungen. Während der Nachwuchs früher häufig im Kinderclub „geparkt" wurde, mehren sich heute Veranstaltungen für die ganze Familie.

Nicht selten wird Urlaub auch für Familientreffen genutzt, zu dem über das Land verstreute Familienmitglieder zusammenkommen. Mitunter verreisen sogar ganze „Sippen“ gemeinsam, wobei diese Art Familienurlaub ein großes Maß an Flexibilität voraussetzt – nicht nur was gemeinsame Unternehmungen und Mahlzeiten, sondern auch die Unterkunft angeht. Denn wie für gemeinsame Familienessen oder harmonische Festtage gilt auch hierbei: Überhöhte Erwartungen, Zwänge oder fehlende Rückzugsmöglichkeiten stressen eher, als dass sie entspannte Familienharmonie aufkommen lassen.

 

So bieten sich für den Mehrgenerationen-Urlaub im Hotel beispielsweise mehrere, zueinander gehörende Hotelzimmer an – oder Apartments. Auch in Clubanlagen kann die Großfamilie je nach Nähebedürfnis flexibel, und barrierefrei, verteilt werden. Ferienhäuser im In- und Ausland werden ebenfalls vermehrt für Großfamilien angepriesen. Mit ihrer Aufteilung in Haupthaus und Nebengebäude eignen sich beispielsweise südeuropäische Anwesen auf dem Land perfekt für einen XXL-Familienurlaub, womit man wieder bei den Südländern gelandet ist.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.