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3. Jul 2019

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Gesellschaft

Weiterbildung lohnt sich

Journalist: Chan Sidki-Lundius

Ausruhen im Job? Das war gestern. Denn wir leben in Zeiten, in denen lebenslanges Lernen Pflicht und das Thema Weiterbildung in fast allen Branchen angesagt ist.

Es führt kein Weg daran vorbei: Der digitale Wandel wird in den kommenden Jahren zunehmend die Geschäftsprozesse von Unternehmen und Institutionen über alle Branchen hinweg grundlegend verändern. Damit einhergehend verändern sich auch die Qualifikationsprofile von Beschäftigten. Wer also weiter am Ball bleiben und karrieretechnisch vorankommen möchte sollte das Thema Weiterbildung ernst nehmen. Auch und gerade in Zeiten, in denen der Fachkräftemangel immer drastischer wird. Obwohl in Deutschland so viele Menschen wie nie zuvor arbeiten, sind derzeit mehr als eine Million Stellen unbesetzt. Da verwundert es nicht, dass viele Unternehmen den Fachkräftemangel als ihr allergrößtes Risiko benennen. Zu den am meisten gesuchten Berufsgruppen gehören Ingenieure, IT-Fachkräfte, Handwerker und Pflegekräfte.

Viele Arbeitgeber sind zurzeit dabei, ihre bisherige Personalpolitik zu überdenken: Anstatt nur die Arbeitskräfte einzustellen, die sie gerade benötigen, richten viele Unternehmen ihre Personalpolitik darauf aus, die Fachkräfte für heute und morgen systematisch aufzubauen. Arbeitnehmer sind gut damit beraten, die sich dadurch bietenden Chancen zu nutzen und das Thema Weiterbildung bei ihren Chefs anzusprechen.

Neben Weiterbildungs- und Aufstiegskursen, die einen in fachlicher oder persönlicher Hinsicht weiterbringen, bietet sich zur Weiterbildung ein berufsbegleitendes Studium an. Befragungen und Untersuchungen zeigen, dass Absolventen berufsbegleitender Studiengänge nicht nur ihr Gehalt aufbessern, sondern auch mehr Verantwortung und oftmals wertvolle Aufstiegschancen erhalten.

Auch eine Möglichkeit: das Fernstudium

Vielen Berufstätigen erscheint auch ein Fernstudium attraktiv. Dieses ist vor allem dann eine Alternative, wenn die privaten oder finanziellen Umstände es nicht erlauben, ein Vollzeitstudium zu absolvieren. Ein Fernstudium ermöglicht ein räumlich unabhängiges Studieren, es ist überwiegend als Selbststudium organisiert. Formen des virtuellen Lernens werden jedoch normalerweise mit Präsenzveranstaltungen kombiniert, sodass die Möglichkeit zum direkten Austausch gegeben ist. Der Lernerfolg wird über Einsendeaufgaben und durch Klausuren überprüft. Knapp 700 Fernstudienangebote gibt es derzeit allein in Deutschland. Weitere Informationen zu allen Studienmöglichkeiten, eine praktische Suchfunktion und ein Studium-Interessentest finden sich im Hochschulkompass unter www.hochschulkompass.de.

Aufstiegsfortbildungen sind gesetzlich geregelt, zum Beispiel durch das Berufsbildungsgesetz (BBiG) oder die Handwerksordnung (HwO). Die Abschlüsse sind damit staatlich anerkannt. Zugangsvoraussetzungen sind in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung plus Berufserfahrung. Berufliche Weiterbildungen werden beispielsweise von den Kammern, von Fachschulen, kommerziellen Bildungsinstituten und Volkshochschulen angeboten. Nachfragen lohnt sich!

Tipp: Für Aufstiegsfortbildungen gibt es Fördergelder wie das Aufstiegs-BAföG. Gefördert wird die Vorbereitung auf mehr als 700 Fortbildungsabschlüsse wie Meister/in, Fachwirt/in, Techniker/in, Erzieher/in oder Betriebswirt/in. Infos gibt es dazu unter: www.aufstiegs-bafoeg.de.

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.