27. Jun 2024
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Gesundheit
Journalist: Kirsten Schwieger
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Foto: National Cancer Institute / unsplash
Die Wahl zwischen Vor-Ort-Apotheken und Online-Apotheken hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen ab. Jede Form hat ihre Vorteile.
Rund 17.400 Apotheken gibt es in Deutschland, circa 15 Prozent davon besitzen eine Zulassung als Versandapotheke. So dürfen deutsche Versandapotheken den Arzneimittelversand nur als Ergänzung zu einem niedergelassenen Apothekenbetrieb anbieten. Anders als europäische Online-Apotheken wie beispielsweise die niederländische DocMorris Apotheke, die als reine Online-Apotheke Medikamente nach Deutschland verkaufen darf. Neben niederländischen Apotheken dürfen derzeit noch schwedische (nur verschreibungspflichtige Medikamente) und tschechische (nur nicht-verschreibungspflichtige Medikamente) Apotheken Arzneimittel nach Deutschland liefern. Was verschreibungspflichtige Medikamente angeht, gibt es mittlerweile keine großen Preisunterschiede mehr zwischen in- und ausländischen Internetapotheken sowie Apotheken vor Ort. Seit 2020 sind die Preisspannen vorgegeben, zumindest für gesetzliche Versicherte.
Die Preise rezeptfreier Arzneimittel dürfen Apotheken jedoch selbst bestimmen. Oft unterscheiden sich diese gravierend zwischen Online- und stationären Apotheken – nicht selten sogar tagesaktuell. Bei der Suche nach dem niedrigsten Preis sollten allerdings auch etwaige Versandkosten mit einbezogen werden. Für chronisch Kranke, die regelmäßig Medikamente ohne Rezeptpflicht benötigen und allein schon deshalb sehr auf die Kosten achten müssen, empfehlen sich regelmäßige Preisvergleiche. Der planbare Arzneimittelbedarf spricht zusätzlich für eine Online-Schnäppchenjagd – sofern Zugang zum Internet besteht. Auch lange Distanzen zur nächsten Vor-Ort-Apotheke treibt so manchen Kunden ins Web. Insbesondere in ländlichen Gebieten sind Versandapotheken laut BVDVA ein wichtiger Teil der Arzneimittelversorgung geworden.
Kranke Menschen ohne Internetzugang aber sind auf Vor-Ort-Apotheken angewiesen. Genauso wie all jene, welche die Medikamente direkt nach dem Arztbesuch beziehungsweise bei akuten Beschwerden oder in Notfällen benötigen. Wer nicht in der Lage ist, selbst die Apotheke aufzusuchen, kann Medikamente von dort auch nach Hause liefern lassen. Auch eine persönliche Beratung bietet nur die Apotheke vor Ort. Qualifizierte Apotheker beantworten Fragen zu Medikamenten, Neben- und Wechselwirkungen sofort. Auch Versandapotheken sind im Übrigen zur Beratung verpflichtet. Eine telefonische Beratung macht den schnellen Klick allerdings um einiges umständlicher.
Darüber hinaus bieten Vor-Ort-Apotheken in der Regel noch zusätzliche Dienstleistungen wie Gesundheitschecks, Impfungen, Blutdruck- oder Blutzuckermessungen sowie individuelle Medikationsmanagement-Programme an. Wer darauf Wert legt oder angewiesen ist, hat die für ihn passende Apothekenform schon gefunden. Auch über die Gefahr, gefälschte oder minderwertige Produkte zu erhalten, muss man sich bei stationären Apotheken keine Sorgen machen. Kunden von Versandapotheken dagegen sollten darauf achten, nur bei seriösen Anbietern zu bestellen, um Qualitätsrisiken auszuschließen.
Die Wahl zwischen Vor-Ort- und Online-Apotheke hängt also stark von den individuellen Bedürfnissen, Möglichkeiten und Präferenzen ab. Beide Apothekentypen haben ihre jeweiligen Stärken und können je nach Bedarf optimal genutzt und auch kombiniert werden.
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