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20. Jun 2022

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Gesellschaft

Wenn Technik und Profis zusammenspielen: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Journalist: Jakob Bratsch

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Foto: Andrew Gaines/unsplash

Um im Notfall Schaden zu vermeiden, muss bei Gefahr sofort gehandelt werden. Das setzt voraus, dass diese rechtzeitig erkannt wird. Genau dafür gibt es Sicherheitskameras und Profis, welche die Situation notfalls aus der Ferne überwachen. Die Fachkräfte in einer Alarmzentrale leisten noch mehr: Sie verifizieren jede Gefahrenlage und handeln im Notfall direkt.

In den eigenen vier Wänden möchten Menschen sich sicher und geborgen fühlen. Statistiken belegen, dass Feuer, medizinische Notfälle, Unfälle, Einbrüche oder Wasserschäden meist völlig unerwartet auftreten. Damit man sich Zuhause dennoch wohl fühlt, gibt es Präventionsmaßnahmen: Sicherheits-Tipps zu beachten, sich mit Rauchmeldern und robusten Türschlössern auszustatten, sind ein Anfang. Für ein rundum geschütztes Zuhause, Büro oder Geschäft braucht es jedoch mehr.

Wenn im Notfall bei Gefahr niemand davon erfährt, kommen Menschen zu Schaden; körperlich, finanziell und häufig auch psychisch. Zwar können Rauchmelder, Kameras sowie Sensoren an Fenstern und Türen anzeigen, wenn Gefahr droht. Sie piepen oder lassen eine Sirene ertönen. Doch oft verhallt die Warnung, besonders, wenn niemand in der Nähe ist, der darauf reagiert.

Sind Kameras, Sensoren, Rauch- und Wassermelder mit einer App verbunden, ist das von Vorteil. Bewohner oder Kontaktpersonen erfahren dann über Smartphone, dass Handlungsbedarf besteht. Noch sinnvoller ist die Verbindung der Geräte mit einer Notruf- und Serviceleitstelle (NSL), die rund um die Uhr mit Fachkräften besetzt ist, die sofort reagieren.

Es gibt Einzellösungen wie Notruftasten für Senioren, Notfall-Apps und Alarmanlagen, die Einbruchsversuche melden, und bei denen die Anbindung an eine NSL zum Angebot dazu gehört. Doch wozu sich bei jeder Art von Notfall mit anderen Anlaufstellen auseinandersetzen, wenn es Sicherheitsexperten gibt, die bei jeder Gefahr für die Betroffenen da sind und augenblicklich für die passende Hilfe sorgen?

In einer VdS-zertifizierten Alarmzentrale gehen Alarmsignale von Schocksensoren, Rauchmeldern, Notruftasten, Handy-Apps und anderen Geräten ein. Qualifizierte Fachkräfte sind rund um die Uhr auf jede Art von Notfall vorbereitet, der sich bei ihren Kunden ereignen kann, und wissen exakt, wie sie - je nach Notfall – binnen Sekunden richtig reagieren.

Die Profis einer Alarmzentrale sind aber auch nur so gut, wie ihre technische Ausstattung. Das fängt bei Sicherheitskameras, Bewegungsmeldern und Sensoren sowie deren Positionierung am bzw. im Gebäude an und hört bei einer nahtlosen Kommunikation auf. Führende Sicherheitsanbieter setzen daher auf einen Rundum-Schutz und bietet alles – inklusive der Sicherheitsanalyse vorab – aus einer Hand an.

Dreh- und Angelpunkt der Lösung ist das sofortige Verifizieren durch qualifizierte NSL-Fachkräfte. Diese sind auf jeden Einsatz bestens vorbereit. Das ermöglicht sofortiges, passgenaues Handeln und verhindert Fehlalarme bei Polizei und Rettungskräften.

Bei einem Einbruchsversuch lösen Schocksensoren an Fenster oder Türen Alarm aus, noch bevor jemand eindringen kann. Die Fachkräfte prüfen die Lage, indem sie sich zunächst über eine Voicebox mit dem Geschehen vor Ort verbinden. Auch Aufnahmen von Kameras und Videodetektoren, die erforderliche Einsichten liefern, werden im Notfall – und ganz wichtig, auch nur dann – gesichtet. Alle Maßnahmen dienen dazu, die Situation zu klären.

Auch wenn ein Rauch- oder Wassermelder Alarm schlägt, wird die Gefahrenlage zunächst verifiziert. Doch vernetzte Rauchmelder alarmieren nicht nur die NSL und die Menschen, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Sie kommunizieren auch untereinander. Registriert also ein Rauchmelder im Erdgeschoss einen Brand, erfahren das auch Bewohner, die sich im oberen Stockwerk aufhalten, durch den dortigen Rauchmelder.

Zudem können Menschen per SOS-Knopf selbst aktiv werden, wenn sie bei einem medizinischen Notfall Hilfe benötigen, einen Einbruchsversuch vermuten oder anderweitig in Gefahr sind. Dafür drückt man nur eine SOS-Taste oder nutzt eine Wegbegleiterfunktion auf seinem Smartphone. Die Kombination aus moderner Technik und qualifizierten Verisure Mitarbeitern ist hierbei besonders wertvoll. Die Fachkräfte in der NSL fragen nicht nur nach den erforderlichen Informationen, sie bleiben bei dem Kunden in der Leitung, bis Polizei oder Rettungsdienste eingetroffen sind.

31. Mär 2025

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Wirtschaft

Nachhaltiges Bauen als Gemeinschaftsaufgabe verstehen – Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Wir beschäftigen uns seit 17 Jahren damit, das nachhaltige Bauen in sämtlichen Planungs- und Entscheidungsprozessen zu etablieren. Die Themen, die sich im Laufe der Jahre daraus ergeben haben, sind vielfältig. Einige haben sich bereits verstetigt und sind zum festen Bestandteil einer jeden Planung geworden. Das ist erfreulich und bestärkt unser Tun. Allerdings kommen auch immer neue Themen, mit denen es sich zu beschäftigen gilt, dazu. Das wird von vielen Beteiligten in der Bau- und Immobilienbranche als anstrengend und herausfordernd empfunden und das darf es auch sein. Wir plädieren dafür, die Chancen darin zu sehen, um ins Handeln zu kommen. Gerade in unserer eher trägen Branche tut es doch gut, Impulse wahrzunehmen, Abläufe zu überdenken und offen zu sein für Neues. Die Alternative wäre ein lähmender Stillstand, den wir uns gerade in der heutigen Zeit des allgemeinen Wandels nicht leisten können. Dass ein Umdenken stattfindet, merken wir eigentlich in allen Bereichen unseres Handelns. Der Zulauf in unserem Non-Profit-Verein ist groß, unsere Fort- und Weiterbildungsangebote sind ausgebucht und auch die Projektanmeldungen zur Gebäude- und Quartierszertifizierung haben sich vervielfacht. Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein imageförderndes Beiwerk, sondern wird aus Überzeugung aber auch aus der Erkenntnis heraus angewandt, dass höher, schneller, weiter keine Option mehr darstellen. Die Transformation der Branche im Sinne einer zukunftsfähig-gebauten Umwelt ist in vollem Gange. Das hat zur Folge, dass sich immer mehr Menschen ernsthaft mit Themen wie Ökobilanzierung, Zirkularität, Suffizienz und Bestandserhalt auseinandersetzen, sprechfähig sind und in einen ernst gemeinten Dialog treten. >Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein imageförderndes Beiwerk, sondern wird aus Überzeugung aber auch aus der Erkenntnis heraus angewandt, dass höher, schneller, weiter keine Option mehr darstellen. Die Transformation der Branche im Sinne einer zukunftsfähig-gebauten Umwelt ist in vollem Gange. Was bleibt, ist die Tatsache, dass die Prozesse beim Bauen lang sind. Umso wichtiger ist hier der fach- und gewerkeübergreifende Schulterschluss, um endlich schneller zu werden. Es sind bereits viele Lösungsansätze vorhanden und erprobt, die weitergedacht werden können. Wir plädieren stark dafür, das Rad nicht immer neu zu erfinden, sondern auf vorhandenem Wissen und vielleicht noch wichtiger, auf vorhandenen Erfahrungen aufzubauen um den wachsenden Herausforderungen, verursacht durch Klimawandel, Ressourcenknappheit, Biodiversitäts- und Energiekrise gerecht zu werden. Nachhaltigkeit muss von Anfang an und von allen Beteiligten mitgedacht werden. Hier hilft der integrale Planungsansatz bei dem nicht nur der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes von der Planung über den Bau bis hin zu Betrieb und Rückbau betrachtet werden, sondern auch sämtliche Fachplanerinnen und Fachplaner ab Projektstart an einem Tisch sitzen und auf Augenhöhe kommunizieren. Synergien werden dadurch erkannt und effizient sowie ohne Kostensteigerung umgesetzt. Apropos Kosten: Neben neuen Themen und Erkenntnissen treffen wir auch auf immer neue Zielgruppen. Aktuell ist es der Finanzsektor, der in die Verantwortung rückt, Geldströme zur Förderung nachhaltiger Investitionen zu lenken. Und so schließt sich einmal mehr der Kreis, in dem alle Beteiligten eingebunden werden müssen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen auf der Erde zu garantieren.

1. Mär 2025

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Gesellschaft

Nachhaltige Verpackungen: Gesundheit, Umwelt und Innovation–ein Beitrag von Dr. Birgit Geueke, Senior Scientific Officer, Food Packaging Forum

Verpackungen sind aus unserem Alltag kaum wegzudenken – sie schützen Produkte, halten sie frisch und erleichtern den Transport. Doch es gibt auch Schattenseiten: Angesichts wachsender Umweltprobleme durch steigende Emissionen und schwindende Ressourcen wird der Ruf nach nachhaltigen Lösungen lauter. Nachhaltige Verpackungen bedeuten jedoch mehr als nur den Ersatz eines Materials durch ein anderes. Es betrifft auch die Chemikaliensicherheit, den unkritischen Gebrauch von Einwegmaterialien und die Entsorgung. In diesen Bereichen ist rasches und reflektiertes Handeln erforderlich. Es braucht ein neues Bewusstsein, das wir alle mittragen müssen. Nach oft kurzer Nutzung tragen Verpackungen zu den rund 150 kg Hauskehricht bei, die in der Schweiz pro Person und Jahr anfallen. Weit weniger sichtbar ist das Mikroplastik, das aus Kunststoffverpackungen in Mensch und Umwelt gelangen kann. Ebenso besorgniserregend sind die vielen Chemikalien, von denen manche aus der Verpackung in die Lebensmittel übergehen und so in den Körper gelangen. Hormonelle Störungen und ein erhöhtes Krebsrisiko gehören hier zu den möglichen gesundheitlichen Folgen. Weltweite Daten bestätigen, dass wir alle einen Cocktail aus Chemikalien in uns tragen, an dem auch Lebensmittelverpackungen massgeblich beteiligt sind. Daher ist es wichtig, dass bei nachhaltigen Verpackungen die Chemikaliensicherheit berücksichtigt und ausreichend getestet wird. Besonders kritisch ist der Einsatz recycelter Materialien, die nicht vollständig inert sind. Verfahren zum Recycling von Kunststoffen und papierbasierten Materialien sind oft nicht geeignet, chemische Verunreinigungen in ausreichendem Masse zu entfernen und so die Sicherheit zu gewährleisten. In der Schweiz wurde deshalb der direkte Einsatz von Recyclingpapier und -karton im Lebensmittelbereich bereits 2019 stark eingeschränkt. >Kosten sind eine der grössten Hürden, wenn es um nachhaltige und sichere Verpackungen geht. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass jede Erkrankung, die durch Chemikalien verursacht wird, zu viel Leid führt – und unsere Gesundheit eines der wertvollsten Güter ist. Der wichtige Zielkonflikt zwischen der Verringerung von Abfall und dem Schutz der menschlichen Gesundheit ist nicht zu übersehen und zeigt, dass es nicht reicht, sich auf einzelne Aspekte eines Problems zu konzentrieren. Innovative Geschäftsmodelle können aber zu neuen Wegen führen. Mehrwegsysteme und Pfandlösungen haben bewiesen, dass Kreislaufwirtschaft funktioniert – vorausgesetzt die Infrastruktur ist vorhanden und die Materialien sind wirklich kreislauffähig und inert. Sobald solche Lösungen einfach und bequem in unseren Alltag integriert werden können, wird sich auch das Konsumverhalten anpassen. Kosten sind eine der grössten Hürden, wenn es um nachhaltige und sichere Verpackungen geht. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass jede Erkrankung, die durch Chemikalien verursacht wird, zu viel Leid führt – und unsere Gesundheit eines der wertvollsten Güter ist. Auch eine zerstörte Umwelt lässt sich kaum durch Geld wiederherstellen. Langfristig lohnen sich daher Investitionen in Nachhaltigkeit – für unsere Gesundheit, den Planeten und die kommenden Generationen. Nachhaltige und sichere Verpackungen erfordern gemeinsames Handeln. Ob Detailhändler, Verbraucherinnen, Lebensmittelproduzenten und Politik – wir alle müssen an einem Strang ziehen, um Produkte sicher, ressourcenschonend und gesundheitsfreundlich zu verpacken.