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20. Mai 2020

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Gesellschaft

Wer in ETFs investiert, wird langfristig Erfolg haben

Journalist: Katja Deutsch

Heiko Thieme und Gottfried Heller blicken gemeinsam auf über 100 Jahre an Investment-Erfahrung zurück. Die beiden Experten sind von Investments in ETFs durchweg überzeugt.


Gottfried Heller, Finanz- und Börsenexperte und Mitbegründer der FIDUKA und Heiko Thieme, Globaler Anlegestratege

Was sind die Vorteile von Exchange-Traded Funds, kurz ETFs?

Heiko Thieme: Simplizität und niedrige Kosten sind die Hauptgründe für eine Anlage in einen ETF. Man spart durchschnittlich mindestens ein Prozent pro Jahr im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds. Hinzu kommt, dass kaum mehr als 20 Prozent der aktiven Fonds den jeweils zu Grunde liegenden Index schlagen. Warum also mehr für weniger ausgeben? Die ETF-Palette ist inzwischen so umfangreich, dass fast jeder Anlagewunsch in Bezug auf ein Land, Region oder einzelne Sektoren sowie Dividenden und Wachstum erfüllt wird. 

Gottfried Heller: ETFs lohnen sich für jede Altersklasse und jeden Anlagebetrag. Man macht kein kompliziertes Stock Picking, sondern kauft einen Index. Langfristig liegt man mit ETFs vorne, auch weil sie unschlagbar günstig sind: Die Jahresgebühr liegt durchschnittlich bei etwa 0,25 Prozent, während aktiv gemanagte Fonds mit 1,5 bis 1,8 Prozent jährlicher Gebühren zu Buche schlagen. Je länger der Anlagezeitraum ist, desto besser schneiden ETFs ab.

Worauf sollte ich beim Erwerb von ETFs achten?

Heiko Thieme: Regulierung, Transparenz und Einlagensicherung sind wichtige Faktoren. Der ETF muss von der deutschen Aufsichtsbehörde (BAFIN) zugelassen sein und die Transparenz des Emittenten gegeben sein. Besonders sicher sind ETFs führender europäischer Banken sowie renommierter US-Finanzunternehmen. ETFs sind bis zu einer Höhe von 100.000 Euro abgesichert, das heißt, große Anlagesummen sollten aufgeteilt werden.

Gottfried Heller: Bei ETFs sollte man langfristig denken. Da sie passiv anlegen, kann man sie mehr oder weniger als Daueranlage betrachten. Sie eignen sich für die Vermögensbildung und besonders für die Altersvorsorge, es kommt dabei allerdings darauf an, diejenigen Aktienklassen höher zu gewichten, die langfristig bessere Erträge bringen, das sind Small Caps (Nebenwerte), Value Aktien, Dividenden ETFs und Emerging Markets. Sie können allerdings kurzfristig stärker schwanken und sollten nur als Beimischung im Depots sein.

Nach seinem Absturz von knapp 14.000 auf unter 9.000 Zähler steigt der DAX bereits wieder. Ist genau jetzt der perfekte Zeitpunkt zum Einstieg?

Heiko Thieme: Es gibt keinen falschen Zeitpunkt zum Einstieg, wenn man in regelmäßigen Abständen investiert! Wer langfristig spart – und das ist das Entscheidende – den interessiert es weniger, ob die Börse momentan hoch oder tief steht, da sich diese Schwankungen über einen längeren Zeitraum ausgleichen. Allerdings sind Börseneinbrüche wie in diesem März besonders günstig, weil man mehr für sein Geld bekommt. Am Ende dieses Jahrzehnts wird der DAX und auch der amerikanische Dow-Jones-Index wieder deutlich über ihren Rekordhochs vom Februar stehen, weil sich die Weltwirtschaft von dem Coronavirus bis dahin wieder erholt hat. Der restliche Jahresverlauf wird dagegen sehr holprig bleiben, bis es einen wirksamen Impfstoff gibt.

Gottfried Heller: Dax, Dow Jones, Stoxx Europe 600 und S&P 500 sind gerade nicht mehr weit von ihren Jahresanfangsständen entfernt. Doch das Virus gibt den Takt vor: So lange kein wirksames Impfmittel vorliegt oder die Pandemie weltweit erheblich an Kraft verliert, bleibt die Unsicherheit. Mittelfristig lässt sich schwer einschätzen, welche Unternehmen besonders von den Geldspritzen der Notenbanken und den Hilfspaketen der Regierungen profitieren und welche Branchen noch lange leiden. Daher erwarte ich nach der kräftigen Erholung eine sägezahnartige Seitwärtsbewegungen, also starke Schwankungen um das aktuelle Niveau. Weil die Börsen einen Vorlauf vor der Konjunktur von sechs bis neun Monaten haben, könnte es in der zweiten Jahreshälfte zu einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung kommen.

Sollte man angesichts horrender Arbeitslosenzahlen in den USA vorsichtig sein bei ETFs mit hohem US-Anteil wie dem MSCI World?

Heiko Thieme: Trotz des größten Crashs der Geschichte ist die amerikanische Börse rund 15 Mal so groß wie der DAX und wird es auch bleiben. Vom derzeitig historischen Stillstand werden wir uns in diesem Jahr allmählich erholen. Daher ist auch der MSCI World ETF zu empfehlen.

Gottfried Heller: Wenn man ein ETF-Sparprogramm betreibt, sollte der MSCI World dabei sein, denn damit besitzt man fast 1.700 Einzelaktien, 50 Prozent davon US-Aktien und nur drei Prozent aus Deutschland. Man kann Trump zwar einen Sack voller Fehler vorwerfen, aber er hat die Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent gesenkt und viele Regulierungen abgeschafft. Und die Fed hat die Zinsen radikal gesenkt. Zudem darf man die amerikanische Unternehmenskultur und das Gründerbewusstsein nicht unterschätzen. US-Aktien sollten deshalb prominent vertreten sein.

Raten Sie beim Vermögensaufbau und zur Altersvorsorge eher zu Investmentfonds mit aktivem Management oder zu ETFs?

Heiko Thieme: Wegen der günstigeren Kostenstruktur und einfachen Sparpläne rate ich ETFs auf Europa (inklusive DAX), USA und der restlichen Welt. Insgesamt kann man bis zu 75 Prozent des Sparplans so investieren, dazu fünf Prozent in einen Goldminen-ETF und die restlichen 20 Prozent selber verwalten oder auf zwei bis drei Investmentfonds verteilen, um so sehen, wer besser ist.

Gottfried Heller: Je länger man in Aktien investiert, desto mehr geraten aktiv gemanagte Fonds ins Hintertreffen. Für die Altersvorsorge ratze ich daher zu ETFs. Bei etwas größeren Summen lässt sich ein gut diversifiziertes Depot mit acht oder zehn ETFs zusammenstellen, womit man viele tausend Einzelaktien im Depot hat. ETFs eignen sich auch am besten für ein Sparprogramm, auch für kleine monatliche Beträge von 50 bis 100 Euro. Mit nur einem einzigen ETF, dem MSCI ACWI (All Country World Index), ist man mit rund 1.600 Aktien weltweit investiert. Diese breite globale Diversifikation ist unschlagbar, wie ich in der soeben erschienenen, aktualisierten 3. Auflage meines Buches „Die Revolution der Geldanlage“ beschreibe.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Feuer? Nicht bei uns!

Viele Brandursachen entstehen aus alltäglichen Gewohnheiten. Beim Kochen bleibt man nicht immer aufmerksam, Mehrfachsteckdosen werden überlastet, beschädigte Kabel ignoriert oder Kerzen brennen länger, als man geplant hatte. Gerade solche Kleinigkeiten können sich schnell zu gefährlichen Situationen entwickeln, weil sich Rauch oft innerhalb weniger Minuten im ganzen Raum ausbreitet. Schon wenige Atemzüge können zu Bewusstlosigkeit führen, selbst bevor große Flammen sichtbar werden. Rauchwarnmelder sind ein entscheidender Schutz im Alltag, weil sie Brände frühzeitig erkennen und frühzeitig Alarm schlagen. Sie reagieren sehr sensibel – und genau diese Sensibilität führt dazu, dass sie gelegentlich früher alarmieren, als es manch einem lieb ist. >Damit Rauchwarnmelder effektiv schützen, sollten sie an zentralen Orten installiert werden. Wasserdampf aus der Dusche, angebranntes Essen oder Staubpartikel können die hochempfindlichen Sensoren irritieren und einen Alarm auslösen, noch bevor eine akute Gefahr besteht. Doch gerade diese hohe Empfindlichkeit verschafft im Ernstfall wertvolle Sekunden. Damit Rauchwarnmelder effektiv schützen, sollten sie an zentralen Orten installiert werden: in Fluren, in Schlafräumen und überall dort, wo elektrische Geräte laufen. Auch Wohnzimmer und Bereiche mit Lithium-Ionen-Akkus, also in der Nähe von Ladeplätzen für Smartphones, Tablets oder Laptops, sind gute Plätze für Melder, da dort Brandrisiken besonders hoch sind. Damit die Geräte zuverlässig arbeiten, sollten sie regelmäßig überprüft und nach Herstellerangaben gewartet werden. Wie alle technischen Geräte haben auch Rauchwarnmelder eine begrenzte Lebensdauer. Verschmutzungen in den Raucheinlassöffnungen können verhindern, dass Rauch in die Messkammer gelangt und somit im Ernstfall kein oder erst zu einem späteren Zeitpunkt Alarm ausgelöst wird. Ein Rauchmelder allein verhindert zwar keinen Brand, erhöht aber die Chance, rechtzeitig reagieren zu können. Ebenso wichtig wie die Früherkennung sind einfache bauliche Maßnahmen, die verhindern, dass sich ein Feuer zu schnell ausbreitet. Feuerbeständige Türen, Wände und Decken wirken dabei wie schützende Barrieren: Sie halten Hitze und Rauch eine Zeit lang zurück und verschaffen wertvolle Minuten, um zu reagieren. Auch ein ausreichender Abstand von Möbeln und Geräten zu Heizkörpern ist wichtig, denn nur so kann die warme Luft ungehindert zirkulieren und das Risiko einer ungewollten Brandentwicklung deutlich sinken. Praktisch sind außerdem feuerhemmende Unterlagen oder spezielle Brandschutzboxen für Akkus, da sie Funken und zu hohe Temperaturen zuverlässig abfangen. Wer all diese Faktoren berücksichtigt, schafft eine sichere Wohnumgebung, in der ein Brand nicht nur frühzeitig bemerkt, sondern im besten Fall in der Ausbreitung gestoppt wird. >Ebenso wichtig wie die Früherkennung sind einfache bauliche Maßnahmen, die verhindern, dass sich ein Feuer zu schnell ausbreitet.

23. Dez 2025

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Lifestyle

Warum Smart Homes mehr brauchen als smarte Geräte – mit Mike Blackman, Managing Director, Integrated Systems Events

![ISE Managing Director Mike Blackman 4 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/ISE_Managing_Director_Mike_Blackman_4_Online_2862be3cef.jpg) ``` Mike Blackman, Managing Director, Integrated Systems Events ``` Smarte, KI-gestützte Technologien halten in immer mehr Haushalten Einzug – von intelligenten Lautsprechern und vernetzten Lichtsystemen bis hin zu automatisierten Sicherheitslösungen. Diese Entwicklungen bieten enorme Chancen für mehr Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit. Doch mit der steigenden Anzahl vernetzter Geräte wächst auch die Herausforderung, sie zuverlässig, sicher und harmonisch miteinander arbeiten zu lassen. Gerade im privaten Umfeld sehen wir häufig, dass Konsumenten einzelne Produkte kaufen, ohne zu berücksichtigen, wie sie sich in das gesamte Heimnetzwerk einfügen. Hier kommen professionelle Smart Home-Integratorinnen und -Integratoren ins Spiel. Sie sorgen dafür, dass Technologien nicht nur bequem funktionieren, sondern datensicher, stabil und langfristig wartbar sind. Ein Integrator achtet auf die richtige Netzwerkinfrastruktur, sichere Konfigurationen, regelmäßige Updates und eine Systemarchitektur, die auch zukünftige Anforderungen berücksichtigt. Wenn KI-basierte Technologien intelligent geplant und professionell integriert werden, entsteht ein Smart Home, das wirklich smart ist – nicht nur durch seine Features, sondern durch seine Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Deshalb ist es heute wichtiger denn je, auf durchdachte Gesamtlösungen zu setzen statt auf isolierte Einzelgeräte. All diese Technologien, Fachleute und Lösungsansätze erleben Besucher hautnah auf der ISE 2026 vom 03. bis 06. Februar in Barcelona.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Tierische Mitbewohner sind keine Weihnachtsgeschenke – Ein Beitrag von Harald Ullmann, Vorstand PETA Deutschland e. V.

Vielleicht kennen Sie dieses Gefühl: Kurz vor Weihnachten steigt die Sehnsucht nach Wärme, Nähe und manchmal auch nach einem tierischen Begleiter. Die Vorstellung ist verlockend: ein Welpe, der unterm Baum für strahlende Augen sorgt, eine junge Katze, die sofort Teil der Familie wird. Doch hinter dieser gut gemeinten Überraschung verbirgt sich meist ein Problem, das jedes Jahr aufs Neue Tierheime, Tierschützerinnen, Tierschützer und vor allem die Tiere selbst trifft. Denn ein „Haustier“ ist kein Geschenk, sondern eine langfristige Verantwortung. Wir möchten Sie dafür sensibilisieren, wie groß die Folgen impulsiver Entscheidungen sein können. Schon im Januar tauchen viele der zu Weihnachten verschenkten Tiere wieder in Tierheimen oder auf Onlineplattformen auf – spätestens dann, wenn der Alltag zurückkehrt, Urlaubsplanungen beginnen oder klar wird, wie viel Zeit, Geld und Geduld ein Lebewesen tatsächlich braucht. Gleichzeitig warten in deutschen Tierheimen unzählige Hunde, Katzen und andere Tiere darauf, dass sich jemand bewusst für sie entscheidet. Vielleicht haben Sie selbst schon Anzeigen gesehen, die süße Welpen in perfekt inszenierten Wohnzimmern zeigen. Der illegale Welpenhandel hat sich professionalisiert wie kaum ein anderer Bereich. Hinter makellosen Bildern verbergen sich häufig kriminelle Strukturen, kranke Welpen und Muttertiere, die unter grausamen Bedingungen ausgebeutet werden. Viele Angebote sind so perfekt aufbereitet, dass selbst erfahrene Tierschützerinnen und Tierschützer sie nicht sofort als illegal erkennen. Wenn Sie über derartige Anzeigen oder Social Media-Posts ins Grübeln geraten: Bei Verdachtsmomenten sollten Polizei und das zuständige Veterinäramt umgehend eingeschaltet werden. Während der illegale Handel hier floriert, bleibt das Leid vieler Tiere in Krisenregionen oft unbeachtet. Wir dürfen nicht vergessen, dass Tausende Tiere aus der Ukraine und in Rumänien dringend Hilfe benötigen. >Eine Adoption aus dem örtlichen Tierschutz schafft Platz für ein weiteres Tier in Not, egal, von woher. PETAs Partnerorganisation Animal Rescue Kharkiv rettet täglich verletzte und traumatisierte Hunde und Katzen, versorgt sie medizinisch und vermittelt sie weiter. Das Team von PETA HELPS ROMANIA setzt sich in Rumänien mit nachhaltigen Kastrationskampagnen dafür ein, dass weniger Tiere in eine Welt geboren werden, in der sich keiner für sie verantwortlich fühlt. Auch Bildungskampagnen und politische Arbeit helfen dabei, die Welt für die Tiere vor Ort durch mehr Mitgefühl und Empathie zu verändern. Wenn Sie helfen möchten, muss es nicht die Aufnahme eines Hundes aus der Ukraine sein. Eine Adoption aus dem örtlichen Tierschutz schafft Platz für ein weiteres Tier in Not, egal, von woher. Damit ein Tier wirklich in Ihr Leben passt, braucht es Zeit und ehrliche Selbstprüfung: Welche Bedürfnisse hat das Tier? Welche haben Sie? Wie stabil sind Ihre Lebensumstände? Haben Sie die Möglichkeit, ein Tier mehrmals kennenzulernen, bevor Sie sich entscheiden? Hunde und Katzen sollten nicht nur ausgesucht werden – sie sollten Sie ebenfalls auswählen dürfen. Diese Sonderpublikation möchte Sie dazu ermutigen, bewusst zu handeln. Der Fokus liegt auf den Bereichen Tierschutz, Adoption, Ernährung, Gesundheit und Silvester. Wenn Sie sich für ein Tier entscheiden, dann bitte nicht als Weihnachtsüberraschung. Entscheiden Sie sich aus Überzeugung. Und helfen Sie damit einem Tier, das wirklich auf Sie und auf die zweite Chance im Leben wartet.