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23. Jul 2019

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Gesellschaft

Wertschätzung ist Wertschöpfung

Journalist: Stefan Schulze-Hausmann

Stefan Schulze-Hausmann, Foto: Pressefoto

Als wir vor zwölf Jahren die Idee eines nationalen Preises für exzellente Nachhaltigkeitsleistungen in der Wirtschaft hatten, war Nachhaltigkeit fast ausschließlich verbunden mit Begriffen wie „einfordern, anprangern, kritisieren“. In den vergangenen Jahren wurde (glücklicherweise) erkannt, dass nachhaltig ausgerichtete Unternehmen langfristig erfolgreicher und gleichzeitig innovativer sind. Positiver Kontext erhielt Oberhand.

In den letzten Monaten hat das Thema Nachhaltigkeit (vor allem die Herausforderungen des Klimawandels) enormen medialen und in der Folge politischen Rückenwind. „Einfordern, anprangern, kritisieren“ sind wieder da, in weitem Umfang sehr zu Recht. Nachhaltiges Handeln ist eben noch lange nicht Mainstream. Wertvolle Zeit wurde vertan.

Unser Ansatzpunkt erweist sich als richtig: Es geht um Wertschätzung für Nachhaltigkeit, darum, den Besten ihres Faches Anerkennung in Form einer Auszeichnung entgegenzubringen. Wenn aber ökologisches und soziales Umsteuern zwingend und im Grunde nicht weiterer Ehren wert sind, warum Anerkennung? Wir sind der Überzeugung, dass die treibenden Kräfte, die Nachhaltigkeitsmanager*innen, Bürgermeister*innen und sonstigen Akteure der Nachhaltigkeit im Lichtkegel der Öffentlichkeit stehen sollen. Sie sind die Vorreiter, die Local-Heroes, deren Taten Vorbildfunktion haben – und andere überzeugen und motivieren, auch selbst aktiv zu werden.

Mittlerweile haben wir uns zur größten Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement in Europa entwickelt und sind in den unterschiedlichsten Feldern tätig: Wir prämieren neben den Geschäftsmodellen von morgen auch die besten Ideen für die Städte der Zukunft und Forschung, die den Wandel zu nachhaltigem Leben und Wirtschaften möglich machen. Positive Beispiele gibt es viele! Haben Sie schon einmal von Saerbeck gehört? Im letzten Jahr wurde die 7000-Einwohner-Gemeinde als „Deutschlands nachhaltigste Gemeinde“ ausgezeichnet. Die Kommune erzeugt aus Wind, Sonne und Biomasse dreimal mehr Strom als sie verbraucht und ist zu einem internationalen Vorbild avanciert: Saerbeck hat internationale Strahlkraft und inspiriert Akteure auf der ganzen Welt für den Klimaschutz und die Energiewende.

Durch die intensive Zusammenarbeit mit Partnern u.a. in Japan und den USA in Form von Schulpartnerschaften, regelmäßigen Besuchen und einer starken Netzwerkarbeit kann die Klimakommune ihr Modell einer lokalen Energiewende praxisnah vermitteln und motiviert zur Nachahmung. Es sind solche Pioniere, die die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit weiter vorantreiben. Egal ob Kommune oder Unternehmen: Die Branchenbesten setzen ihre Mitstreiter unter Zugzwang und weisen konkrete Wege in eine nachhaltigere Zukunft. Wir wollen sie finden, würdigen, ins Licht setzen, fördern, herausfordern – und damit unseren Beitrag leisten. Durch die richtige Dynamik aus Wettbewerb, Netzwerk und Lerneffekten kann Wertschätzung die Transformation begünstigen und beschleunigen.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.