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1. Sep 2023

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Business

Wichtigstes Mobilitätsevent des Jahres

Journalist: Jakob Bratsch

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Foto: Presse

Vom 05.-10. September zeigt die IAA MOBILITY in München unter dem Motto „Experience Connected Mobility”, wie die Mobilität der Zukunft aussehen wird. 

Globale Mobilitätsplattform, Branchentreff für Visionäre, Stakeholder und politische Entscheider, Festival für nachhaltige Mobilität – zwischen dem 05. und 10. September werden bei der IAA MOBILITY auf dem Münchner Messegelände und in der Münchner Innenstadt die größten Automobil-,  und Mobilitätsunternehmen, Zulieferer, Start-ups, Fahrrad-, Mikromobilitäts- und Technologieunternehmen aus der ganzen Welt ihre nachhaltigen, innovativen Ideen und Lösungsvorschläge auf dem Weg hin zu einer klimaneutralen Mobilität vorstellen. Mit dabei auf der IAA Conference: Über 500 Redner und Fachexperten aus den unterschiedlichsten Bereichen des Mobilitätssektors.

Das Auto und andere Verkehrsträger der Zukunft werden immer digitaler, vernetzter und personalisierter.

Die IAA MOBILITY als globale Leitplattform für Mobilitätskonzepte aller Art 
Damit wird die IAA MOBILITY die Zukunft der Mobilität in ihrer ganzen Vielfalt sichtbar machen und alle Beteiligten zum Dialog über zukunftsweisende und klimaneutrale Technologien und Innovationen für das Auto, das Fahrrad, die Straße und die Schiene einladen. Fest steht: Das Auto und andere Verkehrsträger der Zukunft werden immer digitaler, vernetzter und personalisierter.  

Die IAA MOBILITY wird dabei so international wie noch nie. So ist im Vergleich zur IAA MOBILITY 2021 der Anteil von Zusagen ausländischer Aussteller von 33 auf 50 Prozent gestiegen. Darunter befinden sich neben führenden deutschen Unternehmen, wie beispielsweise Audi, BMW, Bosch, Continental, Mercedes-Benz, Porsche, Volkswagen und ZF auch viele international renommierte Unternehmen wie BYD, Google, LG oder Samsung. Gleichzeitig ist auch die Anzahl der Unternehmen, die zum ersten Mal auf der IAA MOBILITY ausstellen, so hoch wie noch nie. Und: Auch die Anzahl der Start-ups ist mit über 100 Unternehmen stark angestiegen. 

Die IAA MOBILITY nähert sich den Zukunftsthemen der Mobilität in vier unterschiedlichen Formaten: 

Auf dem IAA Summit und der IAA Conference wird die Mobilität der Zukunft im gesellschaftlichen und politischen Kontext diskutiert 
Am Münchner Messegelände werden vom 05. - 08. September auf dem IAA Summit die neuen Innovationen und Entwicklungen der Mobilität im gesellschaftlichen und politischen Kontext diskutiert. Es ist der Ort des Austauschs, der Wissenserweiterung und des Netzwerkens. Integriert in die Ausstellungsflächen des IAA Summit lässt die IAA Conference auf insgesamt drei Bühnen und zwei Dialogflächen bei spannenden Keynotes, Fireside Chats und Diskussionen nicht nur führende Speaker der Automobilbranche, dem Cycling-Sektor oder der Tech-Branche zu Wort kommen, sondern auch Visionärinnen wie Alyssa Carson. Das Ziel der 22-Jährigen: Als erster Mensch den Planeten Mars zu betreten. Bei der IAA Conference wird sie von ihrer Vision erzählen.  

Im IAA Open Space und IAA Experience kann jeder Besucher kostenlos Mobilitätsangebote testen 
Für all jene, die keine Fachbesucher sind, verlagert die IAA MOBILITY die Präsentation von nachhaltig, intelligenten Mobilitätslösungen aber auch nach draußen in die Münchner Innenstadt – kostenlos und für alle frei zugänglich. Ob auf dem Marienplatz, dem Odeonsplatz oder dem Königsplatz – wer sich für Mobilität der Zukunft interessiert, kann hier viel Neues lernen. Zum einen beim gemeinsamen Austausch mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Zukunft der Mobilität auf der Bürgerdialog-Bühne des Citizens Lab, zum anderen auch bei Probefahrten und auf Teststrecken mit diversen Serienmodellen unterschiedlicher Marken. Über 150 Fahrzeuge stehen den Besuchern dafür zur Verfügung. Fahrräder und E-Bikes können zudem auf unterschiedlich langen Rundkursen auf einer Teststrecke im Englischen Garten getestet werden. Dazu gibt es am Königsplatz ein umfangreiches, musikalisches Bühnenprogramm. Zudem bietet die IAA MOBILITY im IAA Open Space die Metaverse Experience an. Dabei tauchen Besucher in die multimediale Illusion aus Bild und Ton ein, wo interaktiv die Vernetzung zwischen der echten und der virtuellen Welt erleben werden kann. 

Von der IAA MOBILITY Design Conference bis hin zum World New Energy Vehicle Congress
Dazu wird die IAA MOBILITY in diesem Jahr auch zur Bühne für Veranstaltungen von Partnern. So findet einen Tag vor Beginn die IAA MOBILTY Design Conference by CDN (Car Design News) statt. Hier tauschen sich Designexperten aus dem Bereich Mobilität zu Außen- und Innendesign, UX, KI und innovativen Trends im Bereich Materialien aus.

Auch wird bei der IAA MOBILITY am 06. September Chinas große Messe für die Elektromobilität, der World New Energy Vehicle Congress (WNEVC), erstmals außerhalb Chinas stattfinden. Der WNEVC hat sich in China als prestigeträchtige und international anerkannte jährliche Konferenz im Bereich der Elektromobilität etabliert und bereits vier erfolgreiche Ausgaben durchgeführt.  

Die IAA MOBILITY wird außerdem Standort für verschiedene Preisverleihungen sein – von der „Best of Mobility”-Galafeier, der „Cargobike of the Year”-Preisverleihung, dem „OttoCar”-Award oder der Auszeichnung zum „Firmenauto des Jahres”. 

Zugang zum IAA Summit und IAA Open Space
Tickets für den IAA Summit und die IAA Conference gibt es auf der Webseite der IAA MOBILITY zu kaufen. Der Zugang zum IAA Open Space ist für alle kostenlos und frei zugänglich. Weitere Informationen zur IAA MOBILITY gibt es hier: www.iaa-mobility.com.

27. Jun 2025

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Wirtschaft

Nachhaltig, transparent und partnerschaftlich – Im Interview mit Barbara Frenkel, Vorstandsmitglied Porsche AG

**Warum bekommt die Beschaffung oft so wenig Aufmerksamkeit – obwohl so viel von ihr abhängt?** Weil Beschaffung meist im Hintergrund läuft – und erst dann in den Blickpunkt rückt, wenn etwas fehlt. Das kennt jeder aus dem Alltag: Fehlt beim Kochen eine Zutat oder beim Möbelaufbau eine Schraube, steht meist alles still. Im industriellen Maßstab kann das bedeuten: keine Teile, kein Auto. Unsere Lieferketten sind heute hochgradig komplex, global und auf Effizienz ausgelegt. Fällt ein einziges Teil aus, sei es durch eine Naturkatastrophe, einen Cyberangriff oder geopolitische Span-nungen, kann dies die Produktion gefährden. Deshalb denken wir bei Porsche Be-schaffung heute anders: vorausschauender, vernetzter und deutlich resilienter. **Welche Strategie verfolgen Sie, um Lieferketten auch in Krisenzeiten stabil und widerstandsfähig zu halten?** Entscheidend ist die Transparenz in der gesamten Lieferkette – also über unsere direkten Lieferanten hinaus. Uns interessiert: Wer sind die Partner dahinter? Wo haben sie ihre Standorte und welchen Risiken sind sie ausgesetzt? Dabei simulie-ren wir beispielsweise Wetterereignisse oder Cyberattacken. Wir bewerten globale Rohstoffverfügbarkeiten und identifizieren Single-Source-Situationen. Über allem steht die Frage: Wo könnte ein möglicher Ausfall besonders kritisch für uns sein? **Und welche konkreten Maßnahmen ergreifen Sie, um Risiken zu minimieren?** Hier braucht es ein ganzes Maßnahmenbündel. Als vergleichsweise kleiner Her-steller können wir nicht überall auf eine Zwei-Lieferanten-Strategie setzen. Statt-dessen überlegen wir uns etwa, wo wir bei kritischen Materialien gezielt Lagerbe-stände in Werksnähe aufbauen. Oder wir beauftragen zusätzliche Werkzeugsätze, die bei Bedarf schnell aktiviert werden können. **Wie wählen Sie Lieferanten aus, welche Kriterien sind dabei besonders wichtig?** Die Auswahl unserer Lieferanten ist immer Teamwork. Beschaffung, Entwicklung und Produktion arbeiten eng zusammen. Häufig entwickeln wir die Lösungen ge-meinsam mit unseren Lieferanten. Hierbei spielt die technische Bewertung in en-ger Abstimmung mit unserer Entwicklung eine wichtige Rolle. Die Produktion wie-derum achtet sehr stark auf die Logistik. Jeder potenzielle Partner durchläuft ein umfassendes Auditverfahren. Dabei geht es um Qualitäts- und Machbarkeitsaudits. Aber auch um eine umfassende Risikoanalyse. Ein fester Bestandteil bei der Aus-wahl sind zudem Kriterien bei der Nachhaltigkeit. Also rechtliche, ethische und ökologische Standards. >Viele unserer Fahrzeuge sind stark individualisiert – das erfordert flexible, anpas-sungsfähige Partner. Viele Mittelständler aus Deutschland bieten genau diese Qualität. **Wie wichtig ist Ihnen die Einbindung mittelständischer Lieferanten in Ihrer Lie-ferkette?** Viele unserer Fahrzeuge sind stark individualisiert – das erfordert flexible, anpas-sungsfähige Partner. Viele Mittelständler aus Deutschland bieten genau diese Qualität. Vor allem, wenn sie sich in unmittelbarer Werksnähe befinden. Vorteile sind kurze Wege und schnelle Reaktionszeiten. Als in Deutschland verwurzeltes Unternehmen ist uns zudem daran gelegen, die heimische und europäische Lie-ferkette zu stärken. **Sie haben die Nachhaltigkeit bereits angesprochen. Nochmals konkret: Wie integrieren Sie diese Kriterien in den Beschaffungsprozess?** Wie gesagt, wir denken hier ganzheitlich und in drei Dimensionen: ökologisch, so-zial und ethisch. Im ökologischen Bereich legen wir besonderen Wert auf den CO₂-Fußabdruck in der Lieferkette. Hier entscheiden der Energiemix, die verwendeten Rohstoffe und der Anteil an recyceltem Material. Auch der Wasserverbrauch wird immer wichtiger. Soziale und ethische Aspekte sind ebenfalls von Bedeutung. Wir erwarten, dass internationale Arbeitsstandards eingehalten und faire Löhne ge-zahlt werden. **Wie haben Sie Einkaufprozesse bzw. das Lieferantenmanagement erfolgreich verbessert?** Rund 80 Prozent der Wertschöpfung entsteht bei uns in der Lieferkette. Entspre-chend hoch ist die Bedeutung eines effizienten und partnerschaftlich ausgerichte-ten Lieferantenmanagements. Deshalb setzen wir bewusst früh an: Bereits in der Entwicklungsphase binden wir Lieferanten eng in unsere Prozesse ein. Gemein-sam können wir Kosten optimieren, die Umsetzung garantieren und verlässliche Qualität reproduzieren. Über diesen engen Austausch entstehen belastbare Part-nerschaften – von Anfang an. **Wie reagieren Sie auf regionale Marktanforderungen?** Angesichts fragmentierter Märkte gewinnt die regionale Verankerung an Bedeu-tung. In China arbeiten wir beispielsweise gezielt mit starken lokalen Partnern zu-sammen. Mit dem Ziel, marktgerechte Lösungen zu entwickeln – etwa beim Info-tainment. Auch regulatorische Anforderungen erfordern spezifische Lösungen, das Aufspüren innovativer Technologien und innovativer Partner. Immer mehr handelt es sich dabei auch um Start-ups aus branchenfremden Bereichen, etwa beim au-tonomen Fahren, der Konnektivität oder Software. >Bereits in der Entwicklungsphase binden wir Lieferanten eng in unsere Prozesse ein. Gemeinsam können wir Kosten optimieren, die Umsetzung garantieren und verlässliche Qualität reproduzieren. ## Infos zur Person Barbara Frenkel: Als Kind wollte sie Astronautin werden. Heute leitet Barbara Frenkel das Vor-standsressort Beschaffung der Porsche AG. Frenkel war die erste Frau im Vorstand des Sportwagenherstellers. Sie blickt auf eine mehr als 20-jährige Management-karriere bei Porsche zurück. Zuvor war sie bei verschiedenen Automobilzulieferern tätig. Barbara Frenkel (62) scheidet zum 19. August 2025 auf eigenen Wunsch aus dem Porsche-Vorstand aus und übergibt ihre Verantwortung an Joachim Schar-nagl (49), der ihre Nachfolge antritt. Privat genießt sie Ausfahrten mit ihrem Oldti-mer, einem 911 G-Modell. Sie ist begeisterte Taucherin und unternimmt gerne Aus-flüge mit ihrem Hund in die Natur.