Diesen Artikel teilen:

6. Jun 2024

|

Business

Wie dynamische Tarife die Energiewende und Elektromobilität vorantreiben

Journalist: Jakob Bratsch

|

Foto: Solar Promotion

Dynamische Stromtarife, die sich an den Börsenpreisen orientieren, bieten eine innovative Lösung für die Herausforderungen der Energiewende, insbesondere für die Integration der Elektromobilität ins Stromnetz. Diese Tarife motivieren Verbraucher – von Haushalten mit Elektroautos und Wärmepumpen bis hin zu industriellen Anlagen – ihren Stromverbrauch anzupassen und in Phasen geringer Nachfrage und hoher Verfügbarkeit Erneuerbarer Energien zu verlagern.

Die Denkfabrik Agora Energiewende zeigt, dass flexible Verbraucher bis 2035 etwa 100 Terawattstunden Strom zeitlich verschieben und dadurch volkswirtschaftliche Einsparungen von rund 4,8 Milliarden Euro ermöglichen könnten. Optimal ist dabei eine Kombination aus dynamischen Strombeschaffungspreisen und dynamischen Netzentgelten. Denn dynamische Stromtarife alleine würden die Ausbaukosten für das Verteilnetz auf 17 Milliarden Euro in die Höhe treiben, da es ein starkes Netz braucht, wenn Millionen von Elektroautos und Wärmepumpen bei niedrigen Börsenpreisen gleichzeitig Strom ziehen. Durch dynamische Netzentgelte würden sich die Stromkosten dagegen auch nach der Auslastung der Netze richten, stellt Agora Energiewende fest. Ohne dynamische Tarife müsste man dagegen deutlich mehr flexible Kraftwerke und Großbatterien bauen, um den Strombedarf jederzeit decken zu können. Vor allem die Brennstoffkosten machen diese Option teuer.

VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT: INFRASTRUKTUR UND INTELLIGENTE STEUERUNG

Die Einführung dynamischer Tarife erfordert laut einer Studie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) eine fortschrittliche Infrastruktur, einschließlich Smart Metern und Heimenergie-Managementsystemen. Netzbetreiber müssen bis 2029 Auslastungsprognosen etablieren, auf deren Basis ein sinnvolles dynamisches Steuern erst möglich werden kann. Obwohl die Umsetzung komplex ist, unterstreicht das Konzept der dynamischen Tarife die Möglichkeit, ein nachhaltigeres und effizienteres Energiesystem zu fördern, indem Erzeugung und Verbrauch intelligent aufeinander abgestimmt werden.

POWER2DRIVE EUROPE: INNOVATIONSZENTRUM FÜR ELEKTROMOBILITÄT

Im Rahmen von "The smarter E Europe" Europas größter Messeallianz für die Energiewirtschaft, bildet die Power2Drive Europe ein zentrales Element. Sie demonstriert, wie Elektromobilität integraler Bestandteil eines nachhaltigen Energiesystems wird. Auf vier Fachmessen mit insgesamt 206.000 m² in 19 Messehallen plus Freigelände präsentieren auf "The smarter E Europe" über 2.800 Aussteller aus mehr als 160 Ländern ein beeindruckendes Portfolio für eine erneuerbare Energieversorgung 24/7.

Eines der Highlights ist die große Start-up-Area. Direkt neben der Power2Drive Europe in Halle C5 erhalten junge Unternehmen eine exklusive Bühne, um ihre Innovationen vorzustellen. Die 2.500 m² große Fläche, inklusive einer eigenen Vortragsbühne und Mini-Lounges, bietet ideale Voraussetzungen für Präsentation und Networking. "The smarter E Europe" fördert Start-ups mit speziellen Finanzierungs- und Kooperationsmöglichkeiten, sodass sie sich effektiv in der Energiewirtschaft positionieren können.

Ein weiteres Highlight ist die Verleihung des "The smarter E"-AWARD. Hier werden Pioniere vor großer Kulisse am Vorabend der Messe gewürdigt. Neu dabei ist auch das Angebot von "The smarter E Digital". Hier können Sie Insights der Branche on Demand rund um die Uhr abrufen. Vortrag verpasst? Kein Problem. Einfach registrieren und los geht’s! Power2Drive Europe – mehr als eine Messe. Sie ist Treffpunkt für Experten, Innovatoren und Visionäre mit einem ganzheitlichen Blick auf eine zukunftsfähige Energie- und Mobilitätswelt. Seien Sie Teil davon und überzeugen Sie sich selbst!

23. Okt 2025

|

Wirtschaft

Auf dem richtigen Weg – Ein Beitrag von Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche

Ende August schlug das Herz der gesamten Games-Welt wieder in Deutschland: Die gamescom, das weltweit größte Games-Event, schloss mit beeindruckenden Rekorden. Damit ging von der gamescom 2025 ein besonders positives Signal für die Games-Branche in Deutschland und weltweit aus. Nach zwei herausfordernden Jahren für die Branche inmitten einer globalen Konsolidierungswelle und angespannter Weltwirtschaftslage konnte man regelrecht spüren, wie sich die Stimmung verbessert. Der große Erfolg der gamescom unterstreicht den lang erwarteten Aufwärtstrend. Auch mit Blick auf die deutsche Games-Branche stimmen mehrere Entwicklungen der vergangenen Monate positiv: Nachdem die Games-Unternehmen viele Jahre unterschätzt wurden und durch schlechte Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich bis zu 30 Prozent Kostennachteile hatten, ging es seit 2020 in diesen Punkten zwar endlich aufwärts. Die anhaltenden Probleme und Antragsstopps bei der Games-Förderung des Bundes hatten jedoch zuletzt zahlreiche Games-Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt und Deutschland im internationalen Vergleich wieder aus dem Rennen um die besten Games-Standorte geworfen. Die Folge war nach vielen Jahren des Wachstums ein Rückgang bei der Anzahl der Games-Unternehmen und -Beschäftigten. Doch mit dem Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD kam endlich wieder ein wichtiger Impuls. Die schwarz-rote Koalition würdigt darin nicht nur die umfassenden Potenziale und Vorreiterrolle der Games-Branche. Sie schreibt die Notwendigkeit fest, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Games-Standortes zu erhöhen. Keine 100 Tage nach Amtsantritt lässt die neue Bundesregierung, allen voran Games-Ministerin Dorothee Bär, Taten folgen: So sollen die Mittel der Games-Förderung für 2025 auf insgesamt 88 Millionen Euro erhöht werden – ab 2026 jährlich sogar auf 125 Millionen Euro. Diese Erhöhung orientiert sich endlich viel stärker am tatsächlichen Förderbedarf als die bisherige Summe von 50 Millionen Euro, bei der es wiederholt zu mehrmonatigen Antragsstopps gekommen war. Anfang August wurde zudem endlich auch der letzte Förderantragsstopp wieder aufgehoben und damit der Start von mehr neuen Spieleentwicklungen ermöglicht. Der angekündigte Aufbau eines eigenständigen Games-Referats im Forschungsministerium von Dorothee Bär soll zudem wieder die notwendige Handlungsfähigkeit für Games-Projekte innerhalb der Regierung stärken. >Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Auch beim E-Sport wurden wichtige Knoten nach jahrelangem Hin und Her durchschlagen: Ab Anfang 2026 sollen E-Sport-Vereine endlich als gemeinnützig behandelt werden. Vor dem Hintergrund der enormen Popularität von E-Sport und der angekündigten Olympischen E-Sport-Spiele ist diese gesellschaftspolitische Würdigung ein wichtiges Signal für den deutschen E-Sport und die vielen Menschen, die sich bisher schon in diesem Bereich engagiert haben. Der Games-Standort Deutschland ist also wieder auf der richtigen Spur. Die vielen positiven Schritte der vergangenen Wochen und Monate ebnen den Weg bis zur Umsetzung der zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung, die den weltweiten Standard darstellt und im internationalen Wettbewerb erfolgsentscheidend ist. Nicht nur wird diese den deutschen Games-Unternehmen mehr Planungssicherheit geben und für sie endlich konkurrenzfähige Rahmenbedingungen wie in erfolgreichen Ländern wie Kanada oder Frankreich schaffen. Wichtig ist die steuerliche Förderung auch für den gesamten Wirtschaftsstandort und sogar den Fiskus. Denn für jeden Förder-Euro entstehen zusätzliche 3,40 Euro an Steuern und Sozialabgaben, 4,80 Euro an zusätzlichen Investitionen sowie 8,70 Euro an Bruttowertschöpfung. Jeder Euro, der in die Games-Förderung fließt, sorgt also für zusätzliche Einnahmen für Deutschland. Jetzt muss es nur noch schnell in die Umsetzung gehen, damit wir dieses enorme Potenzial der Games-Branche auch am Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig nutzen können und den positiven Zukunftsaussichten für Games auch hierzulande nachkommen. Die Rekorde der gamescom, die positiven Weichenstellungen in der deutschen Games-Politik und viele optimistische Wachstumsprognosen zeigen: Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Das wirtschaftliche Potenzial der Games-Branche ist daher noch längst nicht ausgeschöpft, wie wir insbesondere in wachstumsstarken Regionen wie Südostasien und Südamerika mit unseren Formaten gamescom asia und gamescom latam selbst Jahr für Jahr sehen.