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31. Mär 2025

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Gesellschaft

Wie Unternehmen sich auf ESG-Vorgaben vorbereiten

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Presse

ESG steht für „Environmental, Social, Governance“ (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung). Dieses Konzept zur Nachhaltigkeits-Bewertung hat viele Facetten.

Nachhaltigkeit ist für Unternehmen mittlerweile nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch eine Möglichkeit, für Investoren, Kunden und Partner interessant zu werden. Im Zentrum stehen ESG-Ratings und ESG-Reportings, die unter anderem zunehmend über Finanzierungsmöglichkeiten, In-vestitionsentscheidungen und Reputation bestimmen.

Ratings vs. Reportings

ESG-Reportings und ESG-Ratings werden oft im gleichen Umfeld genannt, erfüllen jedoch unter-schiedliche Funktionen. Reportings dokumentieren die eigene Nachhaltigkeitsleistung systematisch und datenbasiert. Sie sind Dokumentationen, die Transparenz über Nachhaltigkeitsaktivitäten schaffen sollen. Ratings dagegen bewerten diese Leistung auf Basis von unterschiedlich gewichte-ten Kriterien und dienen etwa möglichen Investoren als Orientierungshilfe und Entscheidungs-grundlage. ESG-Ratings basieren auf verschiedenen Faktoren wie Umweltauswirkungen, Arbeitsbe-dingungen und Transparenz der Geschäftspraktiken. Ein gutes Rating kann das Image eines Unter-nehmens verbessern. Bemängelt wird oft, dass es hier EU-weit an verbindlicher Einheitlichkeit und Standardisierung fehlt.

Ein gutes Rating kann das Image eines Unternehmens verbessern.

Politische Vorgaben als treibende Kraft

Auch die Europäische Union setzt mit dem Green Deal einen klaren Kurs Richtung nachhaltige Wirt-schaft: Bis 2050 soll Europa klimaneutral werden. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Diese EU-Richtlinie verpflichtet Unternehmen, detaillierte Informationen über ihre Nachhaltigkeitsleistung offenzulegen. Ergänzend greift das Lieferketten-sorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das Firmen ab einer bestimmten Größe in die Pflicht nimmt, men-schenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten entlang der gesamten Lieferkette nachzuwei-sen. Die sogenannte Omnibus-Verordnung der Europäischen Kommission wiederum zielt darauf ab, bestehende Nachhaltigkeitsvorschriften zu überarbeiten und zu vereinfachen, um die Wettbewerbs-fähigkeit europäischer Unternehmen zu stärken. Der Clean Industrial Deal adressiert dazu die Transformation industrieller Wertschöpfungsketten mit Fokus auf eine klimaneutrale Produktion. Diese Menge an Vorgaben stellt Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Reporting- und Rating-Prozesse anzupassen, um regulatorische Konformität zu gewährleisten und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Unsicherheiten durch die Bundestagswahl

Obwohl die ESG-Regulierungen weitgehend auf EU-Ebene entschieden werden, beeinflusst die poli-tische Ausrichtung der kommenden Bundesregierung deren nationale Umsetzung. Während einige Politiker eine Verschärfung der Berichtspflichten befürworten, setzen andere auf eine wirtschafts-freundlichere Interpretation der Vorgaben. Die Herausforderung besteht dabei darin, langfristige Nachhaltigkeitsziele mit den kurzfristigen Erwartungen von Investoren und Märkten in Einklang zu bringen. Die bestehenden Differenzen unterstreichen die Notwendigkeit klarer Richtlinien und standardisierter Bewertungsmethoden für ESG-Kriterien.

Factbox

Die Studie „The State of ESG and Sustainability Reporting" von BARC (2024) zeigt, dass die ESG-Berichterstattung bisher am stärksten im Banken- und Finanzsektor (67 Prozent) genutzt wurde. Die Verantwortung für ESG-Reportings liegt dabei - mehr als im Vorjahr - zunehmend bei speziali-sierten ESG-/Nachhaltigkeitsabteilungen.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.