15. Jun 2022
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Gesundheit
Journalist: Chan Sidki-Lundius
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Foto: DZI, Christian Dubovan/unsplash
Die Spendenberatung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) in Berlin bietet qualifizierte Entscheidungshilfen für Spender.
Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI
Mehr als 630 Millionen Euro haben die Deutschen für die vom Krieg betroffenen Ukrainer bereits gespendet. Das ergab eine Umfrage des DZI. Die Verbraucherschutzorganisation geht davon aus, dass die weiter andauernden Spendensammlungen zugunsten der Ukraine zum höchsten Spendenaufkommen führen werden, das seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland für eine einzelne Katastrophe gemessen wurde. „Die hohe Spendenbereitschaft hängt neben dem Ausmaß der Not und den vielen aufrüttelnden Nachrichten und Bildern auch damit zusammen, dass uns der Krieg so nahe ist“, erklärt Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI in Berlin.
Wer spendet, der möchte, dass sein Geld gut angelegt ist. Doch teilweise ist die Verunsicherung groß. Was geschieht mit meiner Spende? Wird sie wirklich für den beworbenen Zweck verwendet? Jeder, der Hilfsprojekte unterstützen will, stellt sich solche Fragen. Antworten darauf erhalten Spendenwillige bei der DZI-Spendenberatung. Sie ist die anerkannte Prüfinstanz, die unabhängig und kompetent das Geschäftsgebaren von Hilfsorganisationen bewertet. Mit ihren Empfehlungen gibt sie damit Spendern und Öffentlichkeit Sicherheit, mit ihrer Kritik warnt sie vor Missständen – und auch vor schwarzen Schafen.
Das DZI hat bislang rund 1.200 Spenden sammelnde Organisationen aus den Bereichen Soziales, Umwelt und Naturschutz dokumentiert. Auf der Seite des DZI (www.dzi.de) befinden sich Auskünfte zu rund 150 Hilfswerken ohne Spenden-Siegel sowie ausführliche Porträts mit Einschätzungen über die rund 230 Organisationen, die das Spenden-Siegel des DZI tragen. Dieses belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht. Mehr noch: Siegel-Organisationen verpflichten sich freiwillig, die DZI-Standards zu erfüllen und damit höchsten Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. „Sie arbeiten transparent, wirtschaften sparsam, informieren sachlich und haben wirksame Kontroll- und Aufsichtsstrukturen. Auf diese Weise gewährleisten sie, dass die ihnen zufließenden Spenden den gemeinnützigen Zweck erfüllen“, so Burkhard Wilke. Hier seine Tipps für alle, die sinnvoll spenden wollen.
1. Spenden ist immer sinnvoll, ob in Form von Geld- oder Sachspenden. Geldspenden sind aber oft flexibler und wirksamer einsetzbar; bei Sachspenden kommt es besonders auf die Kompetenz der Organisation an, damit die richtigen Sachen auch effizient zu den wirklich Bedürftigen gelangen.
2. Wählen Sie für Ihre Spende ein Themenfeld, das Sie selbst besonders interessiert. Wenn man sich der Organisation emotional und rational nahe fühlt, dann entscheidet man sich leichter und kompetenter. Das trifft vielfach auch auf Organisationen in Ihrem örtlichen Umfeld zu.
3. Schauen Sie genau hin, wofür die benötigten Geld- oder Sachspenden verwendet werden sollen und suchen Sie nach einer vertrauenswürdigen Organisation, die im besten Fall unabhängig geprüft wurde. Mithilfe der DZI-Informationen ersparen Sie sich viel Recherche.
4. Vermeiden Sie das Gießkannenprinzip. Bedenken Sie mit Ihren Spenden besser gezielt zwei bis drei Hilfsorganisationen.
5. Dauerspenden sind für die meisten Empfänger wertvoller als Einzelspenden. Vertrauenswürdige Organisationen zeichnen sich dadurch aus, dass man die Unterstützung jederzeit beenden kann.
6. Meiden Sie Organisationen, die besonders aggressiv und emotional werben, an das schlechte Gewissen appellieren oder unverlangte Werbegeschenke machen.