Hier sitzt jemand in der Sonne auf seinem Balkon und arbeitet am Laptop

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21. Mär 2024

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Gesellschaft

Workation: Flexibilität als großes Plus

Journalist: Julia Butz

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Foto: Aleh Tsikhanau/unsplash

Die Freiheit des mobilen Arbeitens im Ausland zu genießen, gehört zu den Top-Benefits im Employer Branding.

Die Zukunft des Arbeitens ist hybrid und vereint das Beste aus zwei Welten: das mobile Arbeiten und die Arbeit im Büro. Flexible Arbeitszeitmodelle beinhalten dabei nicht nur Homeoffice-Möglichkeiten. Auch Workation-Angebote sind wichtiger Hebel zur Schaffung einer attraktiven Arbeitgebermarke und um dem Wettbewerber im ‚war of talents‘ immer eine Nasenlänge voraus zu sein.

In einer gesunden Arbeitskultur steht nicht der Arbeitsort, sondern der Mitarbeitende im Mittelpunkt. Natürlich funktionieren dabei auch Workations am besten mit klar definierten Rahmenbedingungen. Unternehmen, die sich bereits dazu entschieden haben, legen die maximal zur Verfügung stehenden Tage im Arbeitsvertrag fest, die i. d. R. zwischen 20 und 30 Tagen pro Jahr liegen und mit Urlaubstagen kombiniert werden können. Wichtig ist, eine Reiseentscheidung immer in Absprache und im Hinblick auf die effektive Zusammenarbeit innerhalb des Teams zu fällen. Auch in welche Länder die Arbeitnehmer reisen dürfen, wird vorab definiert. Beispielsweise, ob dies nur innerhalb der EU oder weltweit möglich ist. Eine EU+ Option ermöglicht neben den EU-Grenzen außerdem Reisen ins eigene Heimatland. Ein wichtiger Punkt, von dem insbesondere Team-Mitglieder anderer Nationalitäten profitieren, die Workation für den Familienbesuch im Heimatland nutzen. Schaut man auf die Altersstufen, werden diese in erster Linie von der Gen Y in Anspruch genommen. Auch für die bald in den Arbeitsmarkt eintretende Gen Z zählen die mit einer Workation verbundene Work-Life-Balance und Flexibilität zu den Must-haves im Job.

Obwohl sich der Begriff Workation inzwischen durchgesetzt hat, trifft es die deutsche Bezeichnung sehr viel besser: Mobiles Arbeiten im Ausland. Denn es geht nicht darum, Urlaub zu machen oder mit Laptop und Piña Colada am Strand zu sitzen. Sondern anstelle des traditionellen Büroumfeldes an einigen Tagen oder Wochen vom Ausland aus arbeiten zu können. An einem Ort, der auch ein Urlaubsziel sein kann; in einem Umfeld, das nach Feierabend und am Wochenende neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung zulässt. Mit dem Vorteil, dass der übliche Rhythmus und die Alltagsroutinen aufgebrochen werden, die Kreativität gefördert wird, neue Netzwerke entstehen und Impulse freigesetzt werden. Workation ist mobiles Arbeiten abseits des typischen Büroalltags, wo positive Erinnerungen gesammelt, der eigene Horizont erweitert – und trotzdem Projektziele erreicht werden. Solange eine technisch problemlose Vernetzung und alle rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, macht es dann keinen Unterschied mehr, ob die Arbeit zu Hause am Schreibtisch oder in der Finca auf Mallorca erledigt wird. Workation Management Softwareprogramme unterstützen den anfallenden Verwaltungsaufwand eines Auslandsaufenthalts und stellen sicher, dass sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber ohne rechtliche Haken risikofrei abgesichert ist. Zudem gibt es einen weiteren entscheidenden Vorteil: Das Compliance-Risiko für Unternehmen, die sich gegen eine Workation-Option entscheiden, ist sehr viel höher: Wenn nämlich Mitarbeiter behaupten, in Deutschland im Homeoffice zu sein, aber heimlich im Ausland sind.

Interessanter Fakt

Hybride Arbeitsmodelle gehören zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Mitarbeiternehmerzufriedenheit und die Gewinnung neuer Arbeitskräfte*. Zudem konnten 60 % der deutschen Unternehmen infolge flexibler Arbeitsmodelle die Betriebskosten durch Einsparungen bei Bürokosten und Dienstreisen senken.

*McKinsey & Company: Arbeiten neu denken und organisieren aus Mai 2023

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.