4. Mär 2025
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Gesundheit
Journalist: Katja Deutsch
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Foto: Valeria Smirnova/unsplash
Menschen mit empfindlicher Haut reagieren schnell auf Dinge, auf die man vielleicht gar nicht besonders achtet. Und schon kommen Pickelchen, schuppige und rissige Stellen.
Auf Reisen wird aus sensibler Haut oft schlechte Haut. Sie spannt, wird schuppig und trocken, fettig und pickelig – manchmal alles auf einmal. Es kann einige Tage dauern, bis die empfindliche Gesichtshaut wieder ins Gleichgewicht kommt. Stress, zu trockene Luft im Flugzeug oder Zug, zu wenig trinken, zu viele ungesunde Snacks, der häufige Wechsel von warm und kalt und das ständige Berühren des Gesichts mit den Händen sind die Ursachen.
Empfindliche, sensible Haut ist oft ein Zeichen für eine gestörte Hautbarriere. Normalerweise schützt die äußere Hautschicht vor Umwelteinflüssen, Bakterien und Feuchtigkeitsverlust. Ist sie jedoch geschwächt, reagiert die Haut überempfindlich – zum Beispiel auf Kälte, Hitze, zu niedrige oder zu hohe Luftfeuchtigkeit, aber auch auf falsche Pflegeprodukte oder bestimmte Inhaltsstoffe. Auch innere Faktoren wie Stress, Schlafmangel, Ernährung oder Hormonschwankungen können die Empfindlichkeit verstärken.
Die gute Nachricht: Mit der richtigen Pflege und Lebensweise kann man empfindliche Haut beruhigen und schützen. Die schlechte Nachricht: Man sollte die Pflege nie vergessen – nicht nur auf Reisen. Die abendliche Reinigung der Gesichtshaut ist der wichtigste Schritt der Gesichtspflege. Zu aggressive Produkte oder zu heißes Wasser können die Schutzbarriere der Haut angreifen und Irritationen verstärken. Zum Abschminken sind daher unparfümierte Reinigungsmilch und -öl (z. B. Jojobaöl oder Squalan) besser geeignet als aggressive Reinigungsgels. Um schuppige Stellen, die sich gerne um Nase und Mund bilden, wieder weich zu bekommen, sollte man auf mechanische Peelings (auch Zucker und Salz gehören dazu!) verzichten und lieber ein Enzympeeling aus Früchten wie Ananas oder Papaya verwenden. Chemische Peelings wie AHA-Säuren und Peelings auf Ölbasis sind gut geeignet, Salicylsäure (BHA) nur in geringer Konzentration.
Nach jeder Reinigung und vor allem nach jedem Peeling braucht die Haut eine Creme mit beruhigenden Wirkstoffen.
Nach jeder Reinigung und vor allem nach jedem Peeling braucht die Haut eine Creme mit beruhigenden Wirkstoffen. Zuvor kann Hyaluronsäure einmassiert werden, um die Haut zusätzlich mit Feuchtigkeit zu versorgen. Nicht jedes Make-up ist für empfindliche Haut geeignet. Besser sind hypoallergene Produkte ohne Duftstoffe.
Haut und Darm hängen eng zusammen. Viele Menschen mit empfindlicher Haut reagieren empfindlich auf Zucker oder zu viel Salz, schlechte Fette, Alkohol, Weißmehlprodukte und vor allem Milchprodukte. Stress wiederum erhöht den Cortisolspiegel, der die Talgproduktion anregt. Und wer ständig zu spät ins Bett geht und zu wenig schläft, kann seine Haut nicht richtig regenerieren. Frische Luft tut der Haut dagegen gut, sie fördert die Durchblutung und versorgt die Haut mit Sauerstoff. Die ideale Luftfeuchtigkeit für empfindliche Haut liegt übrigens zwischen 40 und 60 Prozent.
Neue Kleidung sollte vor dem ersten Tragen immer gewaschen werden, um giftige Chemikalien auszuspülen. Am besten trägt man Bio-Baumwolle und zertifizierte Sportbekleidung. Viele Waschmittel aus Supermärkten, Discountern und Drogerien enthalten reizende Duft- und Konservierungsstoffe. Bei empfindlicher Haut ist es besser, Waschmittel ohne Duft- und Farbstoffe zu verwenden. So schön stundenlanges heißes Duschen auch ist – wer ständig mit trockener Haut, Juckreiz, eingerissener Haut und Pusteln zu kämpfen hat, duscht besser kurz und lauwarm. Das macht zwar weniger Spaß, aber die Haut bleibt schön!