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28. Sep 2023

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Gesellschaft

Zukunft Gesundheit mit Martin Jackisch

Journalist: Julia Butz

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Foto: mart production/pexels, Presse

Damit wir weiterhin erfolgreich im Gesundheitswesen digitalisieren und die Gesundheitsversorgung verbessern, müssen wir die Daten an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit verfügbar machen. Die sich rasant entwickelnden technischen Möglichkeiten wie Cloud-Technologien helfen dabei enorm.

Jackisch Martin.jpgMartin Jackisch, Leitung Geschäftsbereich IT, Universitätsklinikum Tübingen

Jedoch erfordert die zunehmende inhaltliche Komplexität durch die standort- und sektorenübergreifende Vernetzung auch, dass wir die derzeitigen Versorgungsprozesse und zugehörigen Anwendungslandschaften harmonisieren. Nur so werden wir es schaffen bereichsübergreifend zusammenzuarbeiten, wie zum Beispiel Daten und Anwendungen zentral vorzuhalten und bedarfsgerecht abruf- und nutzbar zu machen.

Um neue Versorgungsprozesse zu implementieren, braucht es allerdings Zeit, da laufende Systeme nicht ad hoc abgeschaltet werden können. Bei einem Patientenportal, welches komplett neu aufgebaut wird, ist die Umsetzung etwas einfacher. Bei einem Abrechnungssystem aus den 90er-Jahren, das lange und stabil läuft, ist das hingegen mit hohem Aufwand und vielen Einschränkungen verbunden. Dieser Übergang wird nur schrittweise erfolgreich sein. Man kann zum Beispiel neue Technologien oder Prozesse in einem Bereich einen pilotieren und daran lernen und besser werden. Mit dieser Erfahrung kann man das nächste größere oder kritischere System angehen oder einen neuen Ansatz erarbeiten. Das ist ein Weg, um in einem komplexen Umfeld am Ende Geschwindigkeit sichtbar zu machen. Diesem iterativen Prozess stehen heute aber häufig die regulatorischen Auflagen im Weg. Wenn jede neue Technologie primär unter Risikogesichtspunkten verstanden wird, vertun wir die Chancen der Digitalisierung. Das heißt nicht, dass leichtsinnig gehandelt werden soll, sondern chancenorientiert darauf blickt und Risiken sinnvoll abwägt.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.