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22. Jun 2023

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Gesundheit

3 Fragen an Priska Eigenmann

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Oleksandr Pidvalnyi/pexels, Presse

Priska Eigenmann über Alkoholkonsum, Alkoholerkrankung und Therapie.

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Priska Eigenmann, Leiterin Alkoholkurzzeittherapie PSA der Berit Klinik Wattwil

In einem Monat eine Alkoholerkrankung überwinden, funktioniert das?
Ja, die Entwöhnung ist in dieser Zeit zu schaffen. Dahinter verbirgt sich eine ganzheitliche, systemische, lösungsorientierte stationäre Therapie, die nur 29 Tage dauert. Start und Ende des Programms sind festgelegt. Unsere Therapie findet in geschlossenen Gruppen von maximal neun Teilnehmenden im Bezugspersonensystem statt. Dies ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Suchtverhalten in einem sicheren Rahmen.

Fällt dies der Generation 55Plus schwerer als jüngeren Menschen?
Laut BAG haben 6,2 % der Männer und Frauen im Alter von 65 bis 74 Jahren einen chronisch-risikoreichen Alkoholkonsum aufzuweisen. Die Therapieform bleibt dieselbe, jedoch unterscheiden sich die Risiken. Im Alter sinkt der Wasseranteil des Körpers, sodass der Alkohol stärker wirkt. Die Gefahr ist zudem gross, dass der Alkohol die Wirkung von Medikamenten verändert oder gefährliche Wechselwirkungen auslöst. Weitere negative Gesundheitsfolgen sind Verwirrtheitszustände, Stürze oder Mangelernährung. Und nicht zuletzt verschlechtern sich die sozialen Beziehungen, Menschen vereinsamen und ziehen sich vermehrt zurück.

Wer übernimmt die Kosten für eine stationäre Therapie?
Die Kosten werden von der Krankenkassengrundversicherung übernommen, unabhängig in welchem Kanton man wohnt und wie man versichert ist.

Laut BAG haben 6,2 % der Männer und Frauen im Alter von 65 bis 74 Jahren einen chronisch-risikoreichen Alkoholkonsum aufzuweisen.