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16. Mär 2023

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Khoa Pham/unsplash, Luca Morvillo/pexels, Jenna Hamra/pexels

3 Hautkrankheiten mit ihren Ursachen, Symptomen und mehr im Überblick. 

Neurodermitis – frühe Qual
Die chronisch-entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung nimmt ihren Anfang meist in den ersten beiden Lebensjahren. Betroffene leiden unter Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen, der mit starkem Juckreiz einhergeht. Eine genaue Ursache der Neurodermitis konnte noch nicht identifiziert werden, offenbar wird sie von mehreren Faktoren begünstigt. Neben bestehenden Allergien, Umweltverschmutzung oder übertriebener Hygiene spielt auch erbliche Veranlagung eine Rolle. So weisen bestimmte Gene von Neurodermitikern Veränderungen auf. Allen Betroffenen gemeinsam ist eine gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht.
Bei Erkrankungen im ersten Lebensjahr verwächst sich die Neurodermitis oftmals relativ schnell, während sie bei späterem Auftreten hartnäckiger sein kann. Manchmal kehrt sie auch im Erwachsenenalter zurück; Ersterkrankungen in diesem Alter sind dagegen selten. In der Regel verläuft die Erkrankung in Schüben, ausgelöst durch Trigger wie Stress, Infektionen, Textilien, schwüle Temperaturen oder Kälte. Auch Allergene wie Hausstaubmilben, Pollen und verschiedene Nahrungsmittel können Neurodermitis triggern. Durch Vermeidung dieser Auslöser, sorgfältige Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendenden Produkten und mit Medikamenten lässt sich die Erkrankung meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison, als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform, gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Licht-Bade-Therapien können die Entzündungen wirksam lindern.

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Hautinfektionen durch Staphylococcus aureus
Rötungen, Juckreiz und gespannte Haut können auch Anzeichen für eine Infektion der Haut mit dem Bakterium Staphylococcus aureus (S. aureus) sein. 30 Prozent der Menschen tragen diesen Keim in sich. Ist deren Immunsystem geschwächt, kann es - unter anderem - zu Erkankungen der Haut kommen. Hierbei gibt es verschiedene Formen unterschiedlichster Schweregrade – von kleinen Pickeln an Haarwurzeln über flache, gefüllte Blasen bis hin zu Eiterbeulen. Neugeborene kann es mit großflächigen Hautabschälungen besonders schwer treffen. All diese Formen sind stark ansteckend. Auch bei Neurodermitis, Akne und Rosacea spielt S. aureus eine wichtige Rolle. So lässt sich das Bakterium beispielsweise bei bis zu 90 Prozent der Neurodermitiker nachweisen, weswegen es heute nicht mehr nur als verstärkender Faktor, sondern auch als einer von mehreren ursächlichen Neurodermitis-Faktoren betrachtet wird. S. aureus lässt sich mit Antibiotika behandeln, auch wenn eine Unterform des Keimes (MRSA) bereits gegen ein bestimmtes Antibiotikum resistent ist. Eine ebenso effiziente wie schonende Behandlung ist mit Hilfe von Bakteriophagen möglich, welche krankmachende Bakterien gezielt angreifen. So gibt es mittlerweile ein bestimmtes Enzym, das gezielt artspezifische Verbindungen in der Bakterienhülle von S. aureus eliminiert. Dieser Therapieansatz eignet sich besonders bei Neurodermitis, deren Erkrankungsdauer und wiederholte Schübe gegen die Antibiotikagabe sprechen.

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Rosazea - Entzündungen bei Erwachsenen
Die chronische, nicht ansteckende Entzündung der Gesichtshaut entwickelt sich in der Regel erst nach dem 30. Lebensjahr. Überdurchschnittlich betroffen sind Menschen mit heller Haut, insbesondere Frauen. Es gibt verschiedene Ausprägungen und Schweregrade sowie viele Mischformen von Rosazea. So können zusätzlich zur geröteten Gesichtshaut sichtbare kleine Äderchen, entzündliche Bläschen oder schmerzende Knötchen auftreten. Manchmal führt die Erkrankung auch zu knollenartigen Wucherungen an der Nase oder Entzündungen der Augen(lider). Viele Betroffene wissen nicht, dass es sich bei derartigen Symptomen um eine eigenständige, behandelbare Krankheit handelt. Deren Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt. Neben Veränderungen der Blutgefäße sowie Immunreaktionen können auch Überempfindlichkeiten gegenüber Bakterien oder Milben eine Rolle spielen sowie erbliche Veranlagung. Auslöser von Entzündungsschüben können UV-Strahlen, starke Hitze oder Kälte, scharfe Gewürze, heiße Getränke, Alkohol sowie Stress sein. Neben deren Vermeidung tragen reizarme Hautpflegeprodukte dazu bei, Schüben vorzubeugen und Entzündungen zu lindern. Leichte Formen der Rosazea sprechen gut auf eine seifenfreie, sanfte Hautpflege mit niedrigem, leicht saurem pH-Wert an. Bei stärkeren Ausprägungen helfen Hautpflegeprodukte mit verschreibungspflichtigen Wirkstoffen. So hilft Brimonidin gegen Rötungen während Pusteln und Knötchen mit den Wirkstoffen Azelainsäure, Ivermectin oder Metronidazol zu Leibe gerückt werden. Reicht dies nicht aus oder sind auch die Augen betroffen kann eine zusätzliche Behandlung mit Antibiotika in Tablettenform ratsam sein.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.