Ein Bild wo jemand mit seiner Prothese neben seiner Therapeutin sitzt

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26. Mär 2024

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Gesundheit

3 Interessanteste zur Reha

Journalist: Julia Butz

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Foto: Kampus Production/pexels

Körper und Geist ganzheitlich behandeln

Ergo-, Physio-, Sporttherapien und ambulante Behandlungen – das hört sich erst mal ganz schön anstrengend an. So steht jeder, der sich nach einer OP oder schweren Krankheit zurück ins Leben kämpft, oftmals direkt vor der nächsten Herausforderung. Umso wichtiger ist es, neben der Stärkung der körperlichen Verfassung auch in die mentale Balance zu kommen, den Gedankenkreisel im Kopf zu beruhigen und wieder zu sich zu finden. Und dabei ganz langsam und entspannt dafür zu sorgen, dass die Energien fliessen und in aller Ruhe die Kräfte zurückkommen.

Ein ganzheitlicher Behandlungsansatz integriert auch die Wiedergewinnung des inneren Gleichgewichts und sorgt für eine Einheit aus körperlichem und seelischem Wohlbefinden: mit Mentaltrainings, persönlichen Coachings, Motivation-Trainings oder anderen unterstützenden Therapien wie z. B. Trauma-Bewältigungsstrategien. Auch passive Anwendungen helfen dabei Erschöpfungszustände zu lindern und wieder in die Kraft zu kommen. Wie eine Klangtherapie, die das Loslassen seelischer Belastungen unterstützt oder die natürlichen Kräfte einer Fango-Kur, dessen mineralhaltiger Schlamm schmerzlindernd und entgiftend wirkt. Tipp: Nicht wenige Spa- und Wellnesshotels verfügen über eine Sanatoriums-Konzession oder bieten eine «Medical Wellness»-Zertifizierung an. Die private Rehabilitation kann als Reha-Massnahme bei der Krankenversicherung bzw. der Beihilfestelle über den Tagessatz als Zuschuss oder für eine Komplettübernahme beantragt werden.

Neue Kraft schöpfen mit Nature Wellness

Wohltuende Massage-Anwendungen, entspannende Bäder in wohlig-warmen Indoor- oder Outdoorpools, kosmetische Treatments und entspannende Saunen von Licht-, Salz- bis Bio-Kräuter. Dafür sorgen die rund 50 ausgewählten, privat geführten Boutique- und Luxushotels der Private Selection Hotels. Das Qualitätslabel unterstützt nicht nur bei der Suche nach besten Wellness-Erlebnissen im Urlaub, sondern auch Gäste, die sich nach einer Krankheit erholen und neue Energien schöpfen möchten. Mit massgeschneiderten Wellness- und Aktivprogrammen, die ganz auf den individuellen Bedarf jedes Gastes abgestimmt sind. Dabei setzen die Mitgliedshotels aus der Private Selection verstärkt auf die Kraft der Natur. Mit naturnahen speziellen Anwendungen, die die Heil- und Wandlungskraft des Wassers nutzen, naturnahen Yoga-Einheiten, Sonnenaufgangswanderungen, Kräuterworkshops oder angeleitetem Waldbaden. Denn im Grünen kommt der Organismus messbar zur Ruhe: Sich in der Natur bewegen, den Himmel über und den Erdboden unter sich spüren, Wetter, Wind und Wolken geniessen. Ein Anti-Stress-Programm inmitten der Natur. Das versprechen auch die ausgetüftelten Touren-Programme der Private Selection wie die «Nature Wellness- & SPA Wanderung» auf dem Alpenpanoramaweg, bei der einige der schönsten Wellness-Hotels der Ostschweiz erwandert werden. Die angenehme Mischung aus Ruhe und Bewegung, verbunden mit den hohen Standards der Private Selection Hotels sorgen für aktive Erholung.

Robotik gestützte Rehabilitation

Schädigungen des Nervensystems durch Schlaganfälle und Schädel-Hirn-Traumata gehören zu den häufigsten Ursachen für eine dauerhafte Behinderung. Betroffene benötigen nach der medizinischen Akutversorgung lang andauernde Rehabilitationsmassnahmen, um wieder zurück in einen selbstständigen Alltag finden zu können, die sog. Neurorehabilitation. Ein ganzheitliches Rehabilitationsangebot setzt dabei auf innovative Therapien wie computerassistierende und sensorbasierte Trainingsgeräte oder eine robotergestützte Bewegungstherapie. Denn für die Wiedererlangung verloren gegangener Funktionen braucht es über einen sehr langen Zeitraum repetitive Bewegungsübungen. Robotergestützte Assistenzsysteme können diese Übungen unterstützen und optimale Trainingsbedingungen ermöglichen. Dies gilt insbesondere für Patienten mit schweren motorischen Einschränkungen, die nicht mehr selbstständig das Laufband, das Fahrradergometer oder die Beinpresse nutzen können. Über die Robotik-Therapie werden die Gliedmassen direkt, per Fussplatte oder Handgriff kontrolliert und in die gewünschte Bewegung mit mindestens gleicher Präzision wie eine menschliche therapeutische Begleitung gebracht, ohne dabei zu ermüden. Zusätzlich kann das Training mittels spielerischer Virtual Reality Features motivierend gestaltet werden. Ergänzt durch herkömmlichen Therapiegeräte und Trainingsmaterialien verhilft die ganzheitliche Neurorehabilitation zu mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit für den Patienten.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.