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27. Jun 2024

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Gesundheit

4 Einblicke in die Zukunft der Gesundheitsforschung

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Gerd Altmann / pixabay

Der Digital Twin ist noch eine Vision

Komplette digitale Zwillinge von Menschen sind derzeit noch eine Zukunftsvision, aber Zwillingsmodelle bestimmter Organe des menschlichen Körpers wie das Herz, die Leber oder die Lunge wurden bereits entwickelt. Solche Modelle können dazu genutzt werden, um Szenarien zu simulieren wie auch Therapien zu entwickeln. Auf diese Weise können auf den jeweiligen Patienten individuell genau abgestimmte Eingriffe entwickelt werden. Ein kompletter Digital Twin könnte eines Tages den Medizinern helfen, den Alterungsprozess eines Menschen vorherzusagen, ob sich Erkrankungen abzeichnen, welchen Verlauf sie nehmen und wie die effektivste Behandlung aussehen kann. Noch ist das allerdings Zukunftsmusik.

pexels-mart-production-7089298.jpg Foto: MART production/pexels

Fortschritte im Kampf gegen den Krebs

KI kann bei der Auswertung von Bildern schon heute wertvolle Unterstützung für die Therapie geben.

Noch befinden sich die meisten Anwendungsmöglichkeiten im Forschungsstadium, doch erste Behandlungsmethoden, um mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Krebstumore zu bekämpfen, werden bereits kommerziell genutzt. Die Zukunftsaussichten für KI in der Krebstherapie sind vielversprechend und das gilt sowohl für Operationen als auch für Therapien mittels Bestrahlung. In beiden Anwendungsfällen spielen mit KI hergestellte Bilder eine ausschlaggebende Rolle. Denn Künstliche Intelligenz ist in der Lage, sehr genaue Abgrenzungen zwischen einem tumorbefallenen Gewebe und dem angrenzenden gesunden Gewebe herzustellen.

Derzeit liegen diese Fähigkeiten in etwa auf dem Niveau von menschlichen Experten. Da diese Aufgabe für Menschen sehr zeitaufwendig ist, kann KI eine willkommene Unterstützung bieten, die den Experten Zeit für andere Aufgaben in der Betreuung ihrer Patienten lässt. Der wichtigste Vorteil liegt aber darin, dass durch genaue Bilder eine exakte Behandlung nur des erkrankten Gewebes möglich wird, während das gesunde Gewebe nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Ebenso sollen durch den Einsatz von KI eines Tages deutlich bessere personalisierte Patientenbehandlungen inklusive einer erheblich verbesserten Früherkennung möglich werden, als das heute der Fall ist. Noch kommen an dieser Stelle mit KI erstellte Therapieoptionen an die von menschlichen Experten erarbeiteten nicht heran, das dürfte sich in Zukunft aber ändern. Denn die KI wird ständig mit Wissen gefüttert, sodass sie ihre eigenen Möglichkeiten permanent erweitert. Geforscht wird auf vielen Ebenen, gerade auch in Deutschland. Klar ist aber auch: Der Mensch wird durch KI nicht überflüssig, sondern er erhält wertvolle Unterstützung durch sie.

pexels-tima-miroshnichenko-5452231.jpg Foto: Tima Miroshnichenko/pexels

Direkter Datenzugriff in der Cloud

Viele Krebs-Patienten kennen das Verfahren: Sie unterziehen sich einem MRT, bekommen anschließend eine CD mit den radiologischen Bild- und Befundergebnissen in die Hand gedrückt und müssen diese in eine andere Praxis oder in eine Klinik bringen, in der sie ebenfalls behandelt werden. Effizienter ist eine andere Methode, die derzeit getestet wird und eines Tages Normalität werden soll. Dabei werden die Bild- und Befunddaten nicht mehr auf Wechselmedien gebrannt, sondern unkompliziert in eine Cloud geladen. Auf diese Datenwolke haben alle angeschlossenen Stellen Zugriff, sodass sich das medizinische Personal die Daten herunterladen und direkt darauf zugreifen kann. Dieser digitale Austausch erleichtert den reibungslosen Austausch der radiologischen Ergebnisse und schont die Ressourcen der Mitarbeitenden. Da eine Cloud grundsätzlich anfälliger für unerlaubten Datenzugriff ist als ein digitaler Wechselträger, müssen die Grundsätze des Datenschutzes gewährt sein.

pexels-mediocrememories-954585.jpg Foto: Martin Lopez/pexels

Roboter und KI im smarten Labor

Durch die selbständige Auswertung von Proben kann Künstliche Intelligenz den Menschen effektiv entlasten.

Auch in den medizinischen Laboren haben Digitalisierung und Künstliche Intelligenz längst Einzug gehalten. Ein Schub bekam diese Entwicklung während der Pandemie, als die Labore plötzlich mit Millionen Corona-Tests überflutet wurden, die möglichst schnell ausgewertet werden mussten. Smarte und voll vernetzte Labore erleichtern den Mitarbeitern die Arbeit aber auch in normalen Zeiten und stellen so einen Beitrag zum Kampf gegen den Fachkräftemangel dar. Jeden Tag sammeln sich zum Beispiel in einem Labor riesige Mengen an Daten an. KI kann sie sortieren und sehr viel schneller auswerten als der Mensch. Das entlastet das wissenschaftlich ausgebildete Personal von monotonen und zeitraubenden Arbeiten und gibt ihm die Möglichkeit, sich auf andere Arbeiten zu konzentrieren, für die seine Kompetenz unerlässlich ist. KI kann die Labordaten auswerten und ist in der Lage, bereits gespeicherte Muster zu erkennen und selbständig dazuzulernen. Ein Problem liegt derzeit im Vergleich mit den Ergebnissen anderer Anwendungen, weil meistens nicht genügend Daten vorliegen.

Auch durch den Einsatz von Robotern, die sich ständig wiederholende repetitive und monotone Arbeiten übernehmen können, wird der Mensch entlastet. So sind zum Beispiel bereits Roboter mit smarten Transportboxen für Proben im Einsatz, sodass die Herkunft der Proben jederzeit schnell, unkompliziert und fehlerfrei per Knopfdruck nachprüfbar ist. Die Beprobung dagegen können Roboter derzeit noch nicht selbständig durchführen, aber Experten glauben, dass auch das in Zukunft möglich wird. So gilt auch beim smarten Labor: Wir befinden uns noch am Anfang – aber die Aussichten für die Zukunft sind sehr vielversprechend.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.