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12. Dez 2023

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Gesundheit

Altern ohne dabei alt zu werden

Journalist: Julia Butz

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Foto: Presse

Wie man bis ins hohe Alter gesund bleiben kann und die Natur dabei hilft, erläutert Dr. med. Bettina Kneip, Gesundheitszentrum Oyu, Zürich.

Dr. med. Bettina Kneip beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit komplexen Heilkonzepten und einer sinnvollen Ergänzung schulmedizinischer Behandlungsmethoden. Ihr besonderes Interesse gilt dabei einem ganzheitlich therapeutischen Ansatz, der sich durch die Kombination verschiedener Heil- und Behandlungskonzepte wie psychosomatische Medizin, Ayurvedische Medizin, Neuraltherapie und psychotherapeutische Verfahren auszeichnet. Über diese allseitige Betrachtung der menschlichen Gesundheit können nicht nur einzelne Symptome einer Krankheit kuriert werden, sondern auch die häufig zugrunde liegenden Konflikte aufgelöst werden.

«Beim ganzheitlich therapeutischen Ansatz werden moderne Regulationsmedizin in tradierte Medizinsysteme unter Berücksichtigung von Körper, Seele, Geist, Sinne und der Umwelt eingebettet», so Dr. Kneip.

«Die ganzheitliche Medizin betrachtet den Menschen individuell und unter Berücksichtigung seiner Konstitution, Disposition und Reaktionsbereitschaft. Sie fördert seine Eigenverantwortung für eine gesunde Lebensweise.» So hat jeder Einzelne echten Einfluss auf seine Gesundheit. Nicht alles ist vorherbestimmt oder liegt in den Genen. Dr. Kneip bestätigt: «Wir wissen, dass 70 % der Gesundheit vom Lifestyle abhängen. Dieser ist beeinflussbar, was jedem Menschen eine grosse Kompetenz an die Hand gibt, seine Gesundheit selber mitzusteuern». Wie dies am besten funktioniert, können uns asiatische Medizinalsysteme wie z. B. die ayurvedische oder traditionell chinesische Medizin zeigen. Nicht umsonst bedeutet die traditionelle indische Heilkunst übersetzt «Wissen vom Leben». Nach Ayurveda-Lehre sei jede Zelle ein Zentrum der Intelligenz und habe eine Empfindung ihrer Selbst, die dabei hilft, ihr Überleben zu sichern. Aufgrund der engen Verbindung von Körper, Geist und Seele sei Selbstachtung und Selbstvertrauen daher der Kern allen Heilens, wie Dr. Kneip den ayurvedischen Arzt Vasant Lad gern zitiert.

Neben dem Körperwissen nach Ayurveda, das den Menschen darin unterstützt, sich nach seinen naturgegebenen Anlagen zu entwickeln, wendet Dr. Kneip Neuraltherapie als moderne Form der Regulationsmedizin an und ist auf Phytotherapie, die Pflanzenheilkunde spezialisiert. Bettina Kneip ist überzeugt, dass die Natur dabei helfen kann, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben: «Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen. Wir haben in der Pflanzenmedizin einen enormen Schatz, um unseren Körper sowohl in der Vorsorge, bei bestehenden Krankheiten und der Resilienz im Sinne einer individualisierten Medizin zu unterstützen. Hier spielen europäische als auch asiatische Pflanzen als Einzelsubstanzen oder als Vielstoffgemische eine entscheidende Rolle. Jede Pflanze kann an vielen Stellen regulierend eingreifen.»

Nicht zuletzt ist auch die seelische Gesundheit ausschlaggebend: «Wer als guter Freund mit seinem Körper und seinen Gedanken in Einklang steht, betrachtet das Altern als natürliche Entwicklung in seinem Leben. Die Zufriedenheit mit sich und dem eigenen Leben spielen eine wichtige Rolle. Diese Form der seelischen Gesundheit wirkt sich sehr positiv auf das Alter und das Altern aus.», sagt Dr. Kneip. Wer also positiv übers Altern denkt, lebt länger.

 

 

Dr. med Bettina Kneip ist die ärztliche Leiterin des neuen ganzheitlichen Gesundheitszentrums in Zürich: Oyu. Über verschiedene beratende, therapeutische und Selfcare-Angebote unterstützt Oyo vor Ort und digital begleitend dabei, gesund zu werden und zu bleiben: www.oyu.ch/konzept 

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.