16. Jun 2023
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Gesundheit
Journalist: Julia Butz
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Foto: David Travis/unsplash, Mark Paton/unsplash
Das Hörvermögen und die Sehstärke nehmen ab - eine normale Begleiterscheinung des Alterns.
Augengesundheit
Beim normalen Lesen treten Störungen auf, die Zeitung muss ein wenig weiter weggehalten werden, die Augen ermüden schneller oder es treten Kopfschmerzen beim konzentrierten Sehen auf: Erste Anzeichen einer Sehschwäche gehören zu den normalen Begleiterscheinungen des Alterns.
Die Presbyopie zählt zu den am häufigsten, oft bereits ab dem 40. Lebensjahr auftretenden, natürlichen Fehlsichtigkeiten und kann durch eine Brille oder Kontaktlinsen leicht korrigiert werden.
Bei der natürlich auftretenden Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) verliert das Auge mit zunehmendem Alter die Fähigkeit, nahegelegene Objekte scharf zu sehen. Dies geschieht aufgrund der natürlichen Versteifung der Linse, die es dem Auge erschwert, sich auf Objekte in der Nähe zu fokussieren. Die Presbyopie zählt zu den am häufigsten, oft bereits ab dem 40. Lebensjahr auftretenden, natürlichen Fehlsichtigkeiten und kann durch eine Brille oder Kontaktlinsen leicht korrigiert werden.
Andere altersbedingte Sehschwächen lassen sich nicht so leicht korrigieren: Bei der Makuladegeneration (AMD) kommt es zu einem Verfall des Nervengewebes, durch das die Fähigkeit des scharfen Sehens eingeschränkt wird. Sie kann in zwei Formen auftreten, der trockenen oder der feuchten AMD. Während die trockene AMD langsam fortschreitet und oft eher geringe Beeinträchtigungen verursacht, kann die feuchte AMD zu einem raschen Verlust des Sehvermögens führen.
Der Graue Star, auch als Altersstar bezeichnet, führt zu einer Eintrübung der Augenlinse. Meist tritt er nach dem 65. Lebensjahr als Alterserscheinung auf, kann aber in Folge einer anderen Erkrankung, wie z. B. Diabetes, auch in jüngeren Jahren auftreten. Eine leicht verschleierte Sicht, Kontrastverluste, Doppelbilder und Probleme bei Nachtsicht können erste Anzeichen von Grauem Star sein.
Hingegen verläuft der Grüne Star über lange Zeit symptomfrei und unbemerkt, denn Sehkraftausfälle werden in der Regel durch das gesunde Auge ausgeglichen. Trotzdem bleibt der Augeninnendruck bei dem geschädigten Auge zu hoch und kann langfristig zu Erblindung führen. Hier ist es umso wichtiger, über Vorsorgeuntersuchungen schon im Frühstadium ein mögliches Glaukom feststellen zu lassen.
Auch die Netzhautablösung, bei der die für das Sehen notwendigen Sinneszellen der Netzhaut, nicht mehr mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgt werden und absterben, gehören zu den häufigsten altersbedingten Augenkrankheiten. Lichtblitze, tanzende schwarze Flocken und ein verschwommenes oder verzerrtes Sehen können typische Anzeichen für eine Netzhautablösung sein. Wird diese Krankheit noch im Anfangsstadium entdeckt, können die Hautschichten über eine Therapie wieder verbunden werden, im späteren Stadium hilft nur ein operativer Eingriff.
Ärzte und Experten empfehlen spätestens ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen, um altersbedingten Sehveränderungen oder Krankheiten frühzeitig zu begegnen und mögliche irreparable Schäden zu vermeiden.
Im Gegensatz zu den Augen, können sich unsere Ohren nicht allein gegen Lärm schützen.
Ohrengesundheit
Mit zunehmendem Alter kommt es zu natürlichen Veränderungen im Ohr, die das Hörvermögen beeinträchtigen. Bereits ab dem 50. Lebensjahr kann Hörminderung auftreten, die im Regelfall als normal gilt. Erst mit Auftreten von Fieber oder Schmerzen im Ohr lässt dies auf eine Krankheit schließen, bei der ein Arzt aufgesucht werden sollte.
Altersschwerhörigkeit tritt meist schleichend auf, die Hörfähigkeit nimmt allmählich ab.
Altersschwerhörigkeit tritt meist schleichend auf, die Hörfähigkeit nimmt allmählich ab. Manche Geräusche werden nicht mehr so laut oder klar wahrgenommen, bestimmte Frequenzen und Hochtonbereiche, wie Vogelgezwitscher oder das Klingeln eines Telefons gar nicht mehr gehört. Wenn auch einer Unterhaltung nicht mehr gefolgt werden kann und Verständnisprobleme im Alltag auftreten, wird die ständige Anstrengung zur Herausforderung. Und mit steigendem Hörverlust steigt auch das Risiko sozialer Isolation.
Der altersbedingte Hörverlust hängt mit dem Abbau der kleinen Haarzellen im Innenohr zusammen. Sie sind für die Aktivierung der Impulse im Hörnerv verantwortlich, die diese als Schallsignal ans Gehirn senden. Die Weiterleitung wird im Alter verschleißbedingt zunehmend erschwert oder verhindert. Schädigungen der Haarsinneszellen werden auch für Tinnitus oder den Umstand, dass zarte Töne zunehmend als unangenehm, laut und störend empfunden werden, verantwortlich gemacht. Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rauchen können die negativen Auswirkungen auf das Hörvermögen noch verstärken.
Wer sein Gehör schützen und die Ohrengesundheit lang erhalten will, kann selbst viel dazu beitragen: Stress, übermäßige Lärmbelastung und zu viele Hintergrundgeräusche im Alltag reduzieren und unterwegs in der Stadt, im Beruf und auf Reisen öfter zum Gehörschutz greifen. Denn im Gegensatz zu den Augen, können sich unsere Ohren nicht allein gegen Lärm schützen.