Ein Tisch voller Tabletten und Medikamente

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13. Mär 2024

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Gesundheit

Aus der Kraft der Natur

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: Nataliya Vaitkevitch/pexels

Natürliche Nahrungsergänzungsmittel sind populär und können die Gesundheit maßgeblich unterstützen. Gerade für die weibliche Vitalität spielen Mineralien, Spurenelemente und Vitamine eine wichtige Rolle.

In der heutigen schnelllebigen Welt streben viele Frauen nach einem ausgewogenen und gesunden Lebensstil, der es ihnen ermöglicht, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Nahrungsergänzungsmittel können dabei eine wertvolle Unterstützung bieten, insbesondere wenn sie speziell auf die Bedürfnisse des weiblichen Körpers zugeschnitten sind. Laut dem Informationsdienst IQVIA setzten im Jahr 2022 Apotheken deutschlandweit rund 2,96 Milliarden Euro mit Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) um. Gegenüber dem Vorjahr ist der Umsatz damit um rund 1,3 Prozent gestiegen. 2022 gaben rund 59 Prozent der befragten Deutschen an, in den letzten zwölf Monaten Vitamine als NEM eingenommen zu haben, so das Statistische Bundesamt.

Allgemeinen lässt sich zwar feststellen, dass wir eine angemessene Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen haben. Es fällt jedoch auf, dass weder Frauen noch Männer im Durchschnitt die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Referenzwerte für Vitamin D und Folsäure erreichen. Zusätzlich wurde die Unterversorgung mit Vitamin D durch eine weitere Untersuchung des Robert-Koch-Instituts bestätigt. Das gilt auch für Vitamin E.

Besonders für Frauen existieren facettenreiche Lösungsansätze, die individuelle Gesundheitsbedürfnisse fördern. Etwa, um den Hormonhaushalt zu stabilisieren oder die Libido zu steigern. So soll rotes Maca – eine Variante der Maca-Wurzel – Frauen dabei unterstützen, ihre Energie und Ausdauer zu steigern. Die Produktion von Hormonen wie Östrogen, Progesteron und Testosteron kann das natürliche Superfood ebenfalls ankurbeln. Zudem zeichnet sich die Wurzel durch Mineralien, Spurenelemente, Vitamine, Ballaststoffen, Proteinen, Omega-3-Fettsäuren und acht essenziellen Aminosäuren aus.

Dabei entdecken Wissenschaftler stets neue natürliche Substanzen, deren Wirkungen in unseren Kulturkreisen noch nicht so verbreitet sind. Ein gutes Beispiel ist die Tribulus-Pflanze: Sie wird in der traditionellen Medizin verwendet und ist bekannt dafür, den Östrogenspiegel zu regulieren und die Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) zu lindern. Aber oft wird ihr auch eine verbesserte Stimmung und Steigerung des Wohlbefindens zugerechnet.

Neben der neuen Generation von Nahrungsergänzungsmitteln für Frauen wirken auch bekannte Heilpflanzen wie Salbei. Diese vielseitige Pflanze ist nicht nur in der Küche beliebt, sondern wird auch für ihre gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Salbei verringert die Symptome der Menopause und Menstruationsbeschwerden, indem es Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen reduziert. Dem Bockshornklee sagt man ähnliche Eigenschaften nach.

Zink ist unserem Alltag gegenwärtig. Trotzdem schätzen Forscher, dass Menschen mit zunehmendem Alter immer weniger der empfohlenen Mengen an Zink zu sich nehmen. Das kann zu vermehrten Entzündungen und Immunproblemen führen. Studien haben bewiesen, dass eine ausreichende Zinkzufuhr das Risiko für Infektionen verringert und somit zu einem unbeschwerten und aktiven Leben beiträgt. Der richtige Mix an Nahrungsergänzungsmitteln macht es also: Die gezielte, verantwortungsvolle Auswahl und Kombination ausgesuchter Inhaltsstoffe trägt dazu bei, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern – und somit aktiv zu leben.

27. Jun 2025

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Gesundheit

Kleine Firmen, große Wirkung: Wie EBPs die Pharmabranche revolutionieren – mit Dr. Merle Fuchs

![MerleFuchs_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Merle_Fuchs_online_4afdaa8866.jpg) ```Dr. Merle Fuchs (PhD), Managing Partner & CEO, PRAMOMOLECULAR GmbH``` Die USA, Deutschland und die Schweiz bleiben führend bei innovativen, patentgeschützten Medikamenten, während Indien und China den Markt für Generika dominieren. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie zum wichtigsten Wachstumsmotor aufgestiegen und steuert mittlerweile rund 5,4 Prozent zum BIP bei – ein mehr als versechsfachter Anteil seit 1990. Deutschland hingegen, einst „Apotheke der Welt“, schafft nur 1 –1,5 Prozent. Zwar sitzen mit Roche und Novartis zwei Schwergewichte in Basel, doch künftig wird die Innovationskraft von Big Pharma zunehmend von Emerging Biopharma Companies (EBPs) geprägt werden. Als EBPs gelten Biopharmaunternehmen mit weniger als 500 Mio. US$ Jahresumsatz, darunter forschende Start-ups ohne Markterlöse. Den Aufbau ihrer Wirkstoffpipeline müssen sie in Deutschland traditionell chronisch unterfinanziert mühsam durch Wagniskapital und Fördermittel finanzieren. Dennoch füllen diese aufstrebenden kleinen Unternehmen die Pipeline: Während 2002 etwa 67 Prozent der Innovationen von Big Pharma kamen, stammten 2022 gut 84 Prozent der Wirkstoffe in frühen und 73 Prozent in späten klinischen Phasen von EBPs. EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen. Agile Strukturen und flache Hierarchien erlauben EBPs schnelle Entscheidungen und effiziente frühe Forschung. PRAMOMOLECULAR ist ein Beispiel: Das präklinische EBP entwickelt Gene-Silencing-Wirkstoffe gegen bislang unbehandelbare Erkrankungen in der Hälfte der Zeit und zu 10 Prozent der Kosten klassischer Programme. Für mehr solcher Erfolge braucht Deutschland exzellente Grundlagenforschung, ausreichend Wagniskapital und Mut, neue Wege zu gehen. Denn nur wer die kleinen „Zwerge“ stark macht, kann die Zukunft der Medizin gestalten. >EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen.

27. Jun 2025

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Wirtschaft

Gesundheitswende als Schlüsselmoment – mit Dr. Christian Weißenberger

![Portrait_ChristianWeißenberger_2757x3667px_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Portrait_Christian_Weissenberger_2757x3667px_online_5e883d9860.jpg) ```PD Dr. Christian Weißenberger, Spezialist für Strahlentherapie & Palliativmedizin in Freiburg``` Europa und Deutschland stehen an einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Kraft von geopolitischen Spannungen und globalem Wettbewerb unter Druck gerät. Deutschland muss entschlossen handeln, um als Wirtschaftsmotor und Vorbild für Freiheit und Demokratie zu bestehen. Ein zentraler Hebel ist die Modernisierung des Gesundheitssektors. In der Region Freiburg etwa ist der Gesundheitsbereich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und belegt international mit Mittelständlern wie Herstellern von Hightech-Operationsbesteck seine Innovationskraft. Doch während die Weltmärkte wachsen, schrumpft die Medizintechnik-messe Medica in Düsseldorf: Gewinner orientieren sich zunehmend nach Dubai und in den arabischen Raum. Ursache ist häufig eine kurzsichtige Finanzpolitik hierzulande. Statt in innovative Großgeräte zu investieren, flossen Kürzungen in die sprechende Medizin. Hightech-Einrichtungen erlitten ein Minus von teils über 22 Prozent. Die Folge ist absehbar: finanzielle Engpässe, resignierte Anbieter und Abwanderung ins Ausland. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) steht hier als Symbol verfehlter Gesundheitspolitik. Und trotz des Milliarden-Sondervermögens bleibt Gesundheit unterfinanziert. Dabei haben Deutschland und Europa mit exzellent ausgebildetem Personal und Weltklasse-Krankenhäusern Spitzenbedingungen. Entscheidend ist jetzt die politische Entscheidung, Mittel gezielt in Hightech-Medizin, Ausbildung und Digitalisierung zu stecken – nicht erst nach dem Ernstfall. Digitalisierung bedeutet aber zunächst höhere Kosten für Hardware und Schulung, bevor Effizienzgewinne folgen. Und auch Empathie-Arbeit in Pflegestationen lässt sich nicht digitalisieren: Menschliche Ressourcen bleiben die wertvollste Investition! Hier fordere ich Ehrlichkeit: Wenn optimale Medizin für alle nicht mehr finanzierbar ist, muss man das klar benennen. Nur so lassen sich die richtigen Rezepte finden. Deutschland braucht jetzt nicht nur Visionen, sondern konkrete Schritte und das Budget, um seine Vorreiterrolle zu sichern.