21. Dez 2023
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Gesundheit
Journalist: Uwe-Matthias Müller
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Foto: Presse
Viel ist in diesen Tagen die Rede von Krieg und Klimawandel. Das sind die die Schlagzeilen beherrschenden Gesellschafts-Themen. Das ist auch gut so. Darüber dürfen wir aber nicht vernachlässigen, dass sich unsere Gesellschaft in einem raschen demografischen Wandel befindet. Deutschland – und auch viele andere Länder in Europa – altert.
Was erstmal nicht schön klingt, birgt dennoch viele Chancen. Klar, niemand will als alt gelten, wenn damit hinfällig und unansehnlich assoziiert wird. Aber es ist doch so, dass das Alter heute viel positiver angesehen wird als noch vor ein oder zwei Generationen. Die Menschen, die heute in den sogenannten Ruhestand gehen – übrigens einer meiner Kandidaten für das Unwort des Jahres – sind nicht ruhig, passiv oder gar phlegmatisch. Ganz im Gegenteil fühlen sich die Menschen, die Ende der fünfziger Jahre und in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts geboren wurden, viel besser als ihre Eltern und Großeltern. Das hängt mit dem Leben dieser Generation in der ersten und zweiten Lebensphase zusammen. Sie blicken auf eine Lebenszeit, in der sie ein erfülltes Arbeitsleben hatten. Sie sind in die Welt gereist und haben neugierig fremde Kulturen kennengelernt. Sie verfügen über Möglichkeiten sich zu informieren, wie noch keine Generation vor ihr. Sie engagieren sich gesellschaftlich, ehrenamtlich und stellen die mit Abstand größte Wählergruppe in unserem Land.
Wer diese Potentiale nutzt, fühlt sich wie ein wirklicher Best Ager – das beste Alter ist jetzt.
Noch nie war die Lebenserwartung der Bürger in Deutschland so hoch, wie jetzt. Das eröffnet den Menschen neue Möglichkeiten. Sie können sich langgehegte Träume erfüllen. Viele starten noch einmal beruflich durch, andere lernen eine neue Sprache, lernen kochen oder zeigen Jüngeren, wie man bastelt.
Eine längere Lebenserwartung lässt das Risiko steigen, im Alter krank oder sogar pflegebedürftig zu werden. Dafür heißt es Vorsorge zu treiben. Die Wohnung muss im Alter barrierearm umgebaut sein, denn viele wollen das Alter in den eigenen vier Wänden verbringen und nicht in eine von ihnen oft so empfundene Alten-Bewahranstalt abgeschoben werden. Dafür braucht es Handwerker, Architekten und Produkte. In einer Zeit, die von einem eklatanten Fachkräftemangel geprägt ist, stellt diese Frage ein Nadelöhr dar.
Das Leben im Alter kostet Geld. Geld, das die Gesellschaft und auch jeder einzelne Bürger aufbringen muss. Obwohl die Altersarmut-Gefährdungsquote in Deutschland seit vielen Jahren steigt, geht es doch den meisten Älteren finanziell bestens. Damit das so bleibt, gilt es, die finanzielle Vorsorge klug und altersgerecht zu gestalten, Risiken abzuwägen und Chancen mutig zu ergreifen. Immer mehr Banken und Versicherungen aber auch spezielle Anbieter stellen sich mit ihren Beratungsleistungen und Produkten auf eine alternde Gesellschaft und die Kunden ein.
Insgesamt kann man zufrieden konstatieren, dass das Altersbild der Generation der Babyboomer sehr positiv ist. Und das ist auch gut so.