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27. Aug 2019

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Gesundheit

Bio im Fressnapf

Journalist: Kirsten Schwieger

Wer sich selbst größtenteils Bio ernährt und Wert auf einen respektvollen, nachhaltigen Umgang mit Tieren und Umwelt legt, für den ist die Biofütterung seiner Haustiere nur konsequent – auch wenn dafür tiefer in die Tasche gegriffen werden muss. So wächst der Markt für Bio-Heimtierfutter seit Jahren. 

Neben ethischen Beweggründen wie artgerechter Nutztierhaltung und Förderung des biodynamischen Anbaus wird die Kaufentscheidung auch aus ernährungsphysiologischen Gründen getroffen. So finden sich in Bio-Produkten weder Hormone noch Pestizid-Rückstände. Was drin sein darf und was nicht, definiert die EU-Ökoverordnung und der deutsche Bio-Standard für Heimtierfutter. So müssen mindestens 95 Gewichtsprozent der enthaltenen landwirtschaftlichen Zutaten aus ökologischer Produktion stammen. Verboten sind Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und künstliche Aromen.

Erlaubt sind Schlachtabfälle und Zusatzstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe. So finden sich im Biofutter neben Muskelfleisch auch Innereien und vermeintliche Schlachtabfälle wie beispielsweise Pansen – was durchaus im Einklang mit einer ausgewogenen Nährstoffversorgung ist. Minderwertige Schlachtabfälle wie Knochen- und Tiermehle sind bei Bio allerdings verpönt. Die Richtlinien ökologischer Anbauverbände sind meist noch strenger als bei EU-Bio.

Biofutter wird von vielen Tieren besser vertragen als konventionelle Produkte – insbesondere bei Darmproblemen und Allergien. Ein weiterer Vorteil von Biofutter ist, dass die Inhaltsstoffe sorgfältig deklariert werden. Also beispielsweise welche Innereien oder Schlachtabfälle – und zu welchem Prozentanteil. Dagegen sind die Prozentangaben bei konventionellem Heimtierfutter freiwillig. Und aufgrund nebulöser Sammelangaben wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ oftmals wenig aussagekräftig.