11. Jul 2025
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Gesundheit
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Foto: Presse
Chronische Erkrankungen wie Adipositas, Rückenschmerzen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen betreffen Millionen Menschen – häufig ein Leben lang. Sie beeinflussen nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das soziale und psychische Wohlbefinden sowie das familiäre Umfeld. Damit Menschen mit chronischen Erkrankungen am Arbeitsleben lange und gut teilnehmen können, müssen deren Bedürfnisse akzeptiert und manchmal so-gar Arbeitsplätze an diese angepasst werden. Aufgrund des demografischen Wandels nimmt die Zahl der Betroffenen kontinuierlich zu: Mehr als zwei Drittel der über 65-Jährigen leben mit mindestens einer chronischen Erkrankung – etwa Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Für die Betroffenen bedeutet eine chronische Erkrankung wiederholte Arztbesuche, teils langwierige Anfahrtswege und die Koordination zahlreicher Fachbereiche. Die medizinische Versorgung ist dadurch oft lückenhaft – wichtige Informationen fehlen oder kommen zu spät. Digitale Anwendungen, wie elektronische Patientenakten oder telemedizinische Lösungen, können Prozesse vereinfachen und Versorgungslücken schließen. Sie ermöglichen den Austausch zwischen Behandelnden und eine koordinierte Versorgung.
Doch nicht nur das Gesundheitssystem, auch die Betroffenen selbst sind gefragt. Bei chronischen Erkrankungen ist effektives Selbstmanagement ein zentraler Bestandteil der Behandlung. Viele Patientinnen und Patienten entwickeln über die Jahre hohe Kompetenzen im Umgang mit ihrer Krankheit und erkennen, wie sie aktiv zu einem stabileren Verlauf beitragen können. Dabei können digitale Technologien gezielt unterstützen: Apps, tragbare Geräte (Wearables) oder virtuelle Gesundheitsassistenten helfen, Symptome zu erfassen, Therapien zu steuern und Rückmeldungen in Echtzeit zu geben.
Bei Herzinsuffizienz etwa verändern digitale Lösungen die Versorgung grundlegend. Fernüberwachung, digitale Gesundheitsanwendungen und Künstliche Intelligenz ermöglichen eine engmaschige Kontrolle von Symptomen und Vitalwerten und erlauben frühzeitige Anpassungen der Behandlung. Auch bei Adipositas können digitale Anwendungen das Therapiemanagement sinnvoll ergänzen.
Zentral für den Erfolg digitaler Lösungen ist jedoch die Haltung der Betroffenen. Nur, wenn Patientinnen und Patienten sowohl ihre Erkrankung als auch digitale Hilfsmittel annehmen und akzeptieren, kann das Potenzial der Technik das eigene Gesundheitsverhalten wirkungsvoll unterstützen, den Betroffenen ein hohes Maß an Selbstbestimmung ermöglichen und echte Verbesserungen im Alltag erzielen.
Die Deutsche Stiftung für chronisch Kranke setzt sich für eine zukunftsorientierte, vernetzte und patienten-zentrierte Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen ein. In unseren Projekten werden unter anderem gemeinsam mit Patientinnen und Patienten digitale Lösungen entwickelt und getestet. Beispielsweise zielt das Projekt iCARE4CVD darauf ab, Schlüsselbereiche der derzeitigen Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verbessern. Dazu zählt die bessere Frühdiagnose von Risikopatienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und die Vorhersage, wie Einzelpersonen auf die Behandlung ansprechen werden, durch die Anwendung von KI-basierten Tools. iCARE4CVD wird unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101112022 von der Innovative Health Initiative Joint Undertaking (IHI JU) und Breakthrough T1D gefördert.
Für die Betroffenen bedeutet eine chronische Erkrankung wiederholte Arztbesuche, teils langwierige Anfahrtswege und die Koordination zahlreicher Fachbereiche. Die medizinische Versorgung ist dadurch oft lückenhaft – wichtige Informationen fehlen oder kommen zu spät. Digitale Anwendungen, wie elektronische Patientenakten oder telemedizinische Lösungen, können Prozesse vereinfachen und Versorgungslücken schließen.