16. Mär 2023
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Gesundheit
Journalist: Kirsten Schwieger
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Foto: Cottonbro Studio/pexels
Hautkrebs wird immer häufiger, dabei lässt sich ihm gut vorbeugen. Je früher die verschiedenen Formen erkannt werden, desto besser lassen sie sich behandeln.
Da ultraviolette (UV-)Strahlung als Hauptrisikofaktor für fast alle Hautkrebsarten gilt, ist wirksamer UV-Schutz der wichtigste Bestandteil der Krebsprävention. Intensives Sonnenbaden, Solarium und vor allem Sonnenbrände sollten vermieden werden. Grundsätzlich wird empfohlen, die Haut durch Kleidung und Sonnencreme mit adäquatem Lichtschutzfaktor (LSF) zu schützen. Die Höhe des Lichtschutzfaktors ist abhängig vom Hauttyp. Je heller der Hauttyp, desto geringer ist die Eigenschutzzeit – und desto höher das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Kinder und Jugendliche sollten den höchsten LSF erhalten, Babys und Kleinkinder gehören überhaupt nicht in die Sonne.
Neben dieser primären Prävention ist die Früherkennung, die sogenannte sekundäre Prävention, ebenfalls von großer Bedeutung. Durch regelmäßige Untersuchungen im Rahmen der Hautkrebsvorsorge sollen auffällige Veränderungen der Haut möglichst früh entdeckt werden. Denn je früher Hautkrebs festgestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Das sogenannte Hautkrebs-Screening gehört in Deutschland zum gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm. Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre für Versicherte ab 35 Jahren. Unter dieser Altersgrenze sind Hautscreenings Selbstzahlerleistungen, welche aber von vielen Krankenkassen bezuschusst werden. Mittels Auflichtmikroskop, digitalen oder Laser-Mikroskopen wird dabei der gesamte Körper vom Hautarzt unter die Lupe genommen, Muttermale und Auffälligkeiten anschließend dokumentiert.
Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) und dessen Vorstufen werden vom Dermatologen meist schon mit bloßem Auge erkannt. Oft sind dies veränderte Muttermale oder andere auffällige Hautareale. Da sich schwarzer Hautkrebs aggressiv verhält und durch Anschluss an Lymph- und Blutbahnen metastasieren kann, werden auch dessen Vorstufen in der Regel operativ entfernt. Die meist unauffälligen Vorstufen der verschiedenen Arten des weißen (oder auch hellen) Hautkrebses dagegen sind als solche oft schwer erkennbar – auch wenn sie meist an den gut sichtbaren „Sonnenterrassen“ des Körpers auftreten. Wer raue oder gelegentlich blutende Stellen bemerkt, die nicht von alleine wieder verschwinden, sollte zügig seinen Hautarzt aufsuchen.
Bei den Vorstufen zum weißen Hautkrebs wird mittlerweile meist auf eine OP verzichtet. Stattdessen können sie mit verschiedensten Therapieformen wie photodynamischer Therapie (PDT), Laser, Kryotherapie, Säuren oder Gels entfernt werden. Da Sonnenschäden in der Regel nicht nur einzelne Hautstellen betreffen, treten häufig nach einiger Zeit neue Vorstufen an anderen Stellen auf. Deswegen sind regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen so wichtig. Werden die Vorstufen nicht rechtzeitig erkannt, wird auch weißer Hautkrebs meist operativ entfernt.