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4. Mär 2025

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Gesundheit

Diabetes-Alarm

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Pavel Daniyluk/pexels

Die Zahl an Diabetes erkrankter Kinder und Jugendlichen nimmt rasant zu. Nur Forschung und Prävention können diese alarmierende Tendenz stoppen.

Immer mehr Kinder leiden weltweit an Diabetes mellitus, also unter einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Sowohl für Diabetes Typ 1 als auch Typ 2 sind die verzeichneten Fälle in den vergangenen 20 Jahren stark gestiegen. Laut Deutscher Diabetes-Hilfe erkranken jährlich circa 3.500 Kinder in Deutschland neu an Diabetes Typ 1. Dieser früher als „Jugenddiabetes“ bezeichnete Typ ist die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Sie betrifft rund Zweidrittel der Diabetesfälle im Kindes- und Jugendalter – sogar Babys trifft diese Form der Zuckerkrankheit, für die es keine Heilung gibt. Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die insulinproduzierenden Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Experten rechnen damit, dass die Zahl weiter steigen wird.

Alarmierend ist auch der Anstieg von Diabetes Typ 2 in dieser Altersgruppe. Laut Deutscher Diabetes-Hilfe werden hierzulande jährlich 90 Neuerkrankungen dieser – früher als „Altersdiabetes" bezeichneten – Form in Deutschland bei Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren diagnostiziert – wobei die Dunkelziffer doppelt so hoch geschätzt wird. Damit hätte sich die Rate in den vergangenen zehn Jahren verfünffacht – Tendenz steigend: Erwartet werden circa 200 Neuerkrankungen pro Jahr.

Die Ursachen für den rasanten Anstieg von Typ 1 sind bereits seit Jahren Gegenstand intensiver Forschungen. Dennoch konnte bisher kein konkreter Auslöser für diese Autoimmunkrankheit gefunden werden. Es wird vermutet, dass die steigende Neuerkrankungsrate dieser Diabetesart mit veränderten Umwelteinflüssen wie Ernährung, Lebensstil, viralen Infektionen und verminderter biologischer Vielfalt zusammenhängt – beziehungsweise einem Zusammenspiel solcher und genetischer Faktoren. Erste Studien ergaben ein höheres Diabetesrisiko für Babys, die nicht oder nur in den ersten drei Monaten gestillt wurden und stattdessen Kuhmilch oder glutenhaltige Nahrung zu sich nahmen.

Die Erklärung für die Zunahme von Typ 2 scheint dagegen einfacher. Neben einem vermuteten familiären beziehungsweise genetischen Zusammenhang wird diese Diabetesart vor allem durch eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht begünstigt. Weitere Risikofaktoren sind Schwangerschaftsdiabetes und Übergewicht der Mutter und möglicherweise andere bislang noch unbekannte Faktoren.

Insofern stehen die Chancen zur Vorbeugung des Typ-2-Diabetes gut. Eine konsequente Umstellung der Lebensweise mit bewusster Ernährung, Bewegung und Gewichtsabnahme kann die Entstehung dieser Form verhindern oder zumindest stark verzögern. Es stellt somit eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar, die Ess- und Lebensgewohnheiten schon von Kindesbeinen an nachhaltig zu ändern. Nur auf diese Weise lässt sich die Spirale aus Begleit- und Folgeerkrankungen stoppen, welche das bereits überlastete Gesundheitssystem in Deutschland dauerhaft sprengen würde. Daneben muss weiterhin intensiv an der Entstehung von Diabetes Typ 1 geforscht werden, um die Zahl derer, die lebenslange Therapie benötigen von vornherein zu reduzieren. Im Idealfall wird sogar ein Heilmittel für bereits Erkrankte gefunden.

Interessanter Fakt:

Bereits Kleinkinder können von einem Prädiabetes, der Vorstufe des Typ-2-Diabetes, betroffen sein. Bei diesem Zustand sind die Blutglukosespiegel zu hoch, um als normal angesehen zu werden, aber nicht hoch genug, um als Diabetes diagnostiziert zu werden. Bei der Hälfte der Kinder und Jugendlichen ist diese Prädisposition nur vorübergehend – die anderen 50 Prozent entwickeln jedoch Diabetes Typ 2 – insbesondere diejenigen, die weiterhin zunehmen.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.