Diesen Artikel teilen:

13. Dez 2024

|

Gesundheit

Diagnose Demenz und Alzheimer

Journalist: Julia Butz

|

Foto: andreea popa/unsplash

Auch wenn Demenz noch nicht heilbar ist, gibt es Möglichkeiten, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern.

Immer mehr Menschen erkranken an Demenz. Nach aktuellem Stand sind es in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen. Der Großteil ist von der Morbus-Alzheimer-Krankheit betroffen. Diese stellt eine komplexe Form der Erkrankung dar, insbesondere da bis heute noch nicht alle biologischen Krankheitsmechanismen genau bekannt sind. In der Folge gestaltet sich die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung als sehr anspruchsvoll. Die heute verfügbaren medikamentösen und psychosozialen Therapien aber können dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Verschlechterung der Hirnleistung zu verzögern. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung hilft den ersten Symptomen aktiv zu begegnen. Auch der Prävention kommt eine besondere Bedeutung zu.

Alzheimer schleicht sich langsam an. So langsam, dass die Erkrankung lange unbemerkt bleibt.

Denn Alzheimer schleicht sich langsam an. So langsam, dass die Erkrankung lange unbemerkt bleibt, bis sich erste Anzeichen bemerkbar machen. Ist dies noch eine kleine Schusseligkeit, dass man den Hausschlüssel immer verlegt, zwischendurch Wortfindungsstörungen hat oder sich schlechter konzentrieren kann? Die Eiweißablagerungen, die die Nervenzellen langsam, aber kontinuierlich schädigen, sind für den fortschreitenden Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit verantwortlich. Zu den typischen Symptomen einer Alzheimererkrankung zählen im weiteren Verlauf Orientierungsverlust, Störungen des Denk- und Urteilsvermögens, Wahrnehmungsstörungen sowie Veränderungen der Persönlichkeit, Depressionen und Probleme im sozialen Austausch.

Im Verlauf einer Demenz sind auch Angehörige zunehmend auf Unterstützung angewiesen.

Dabei ist gerade Letzterer ein so wichtiger Aspekt. Soziale Kontakte, eine gesunde Lebensweise und vor allem die geistige Stimulation tragen maßgeblich dazu bei, Demenz vorzubeugen und den Krankheitsverlauf bei Betroffenen hinauszuzögern. Begleitete Aktivitäten wie Sport, Tanz oder Wanderungen helfen das Wohlbefinden von erkrankten Personen möglichst lange zu erhalten. Kunst- oder Musiktherapien fördern die Kreativität, Kommunikation und Selbstwahrnehmung. Wenn Erkrankte ihre Gefühle nicht mehr in Worte fassen können, unterstützen diese Therapieformen dabei, einen anderen Ausdruck für Ängste, Verstimmungen und Gefühle zu finden. Als nichtmedikamentöse Hilfe werden diese teilweise vom Arzt verschrieben und von der Krankenkasse übernommen. Auch Behandlungen aus den Bereichen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie gehören dazu. Jede Therapie hat das Ziel, die eigenständige Lebensführung so lange wie möglich zu erhalten, damit sich Betroffene weiterhin aktiv in das gesellschaftliche Leben einbringen können. Auch digitale Gesundheitslösungen, die auf die Demenzversorgung zugeschnitten sind, helfen die geistige Fitness zu fördern. Weitere moderne Behandlungsformen sehen die Entwicklung multidisziplinärer Pflegemodelle vor, die Fachleute aus verschiedenen Bereichen wie Psychiatrie, Sozialarbeit und Pflege zusammenbringt, um eine umfassende Versorgung zu gewährleisten.

Wenn Erkrankte ihre Gefühle nicht mehr in Worte fassen können, unterstützen Kunst- oder Musiktherapien.

Im Verlauf einer Demenz sind auch Angehörige zunehmend auf Unterstützung angewiesen. Denn auch für sie ist die Krankheit sehr herausfordernd. Beratungsstellen und regionale Selbsthilfegruppen helfen dabei, sich frühzeitig nach Möglichkeiten der Entlastung für die Angehörigenpflege umzusehen.

Factbox

Lediglich zwei Prozent der Demenzerkrankten sind unter 65 Jahre alt. Im Zuge des steigenden Durchschnittsalters könnte die Anzahl der über 65-Jährigen bis 2050 auf 21,6 Mio. und somit die Anzahl von Demenzkranken laut einer Prognose der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bis 2050 auf rund 2,3 Mio. ansteigen.

9. Mai 2025

|

Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

|

Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.