Diesen Artikel teilen:

5. Jul 2024

|

Gesundheit

Diagnose Endometriose

Journalist: Chan Sidki-Lundius

|

Foto: Polina Zimmermann/pexels

Die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung nach Myomen ist die Endometriose. Betroffen sind zwischen 8 und 15 Prozent aller Mädchen und Frauen.

Dennoch ist die Erkrankung immer noch vergleichsweise unbekannt. Bei der Endometriose handelt es sich um eine chronische Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, ausserhalb der Gebärmutterhöhle wächst: im Bauch- und Beckenraum, am Eierstock oder Eileiter, seltener an Blase oder im Darm. Manche Frauen haben keine Beschwerden, dann besteht auch kein Behandlungsbedarf. Etwa die Hälfte der Betroffene leiden unter chronischen Schmerzen. Das Spektrum reicht von starken Menstruationsschmerzen über anhaltende Schmerzen im Beckenbereich bis zu Schmerzen beim Sex und Toilettengang. In diesen Fällen besteht ein dauerhafter Therapiebedarf durch ein vorzugsweise interdisziplinäres Ärzteteam.

Eine weit verbreitete Folge der Endometriose ist die eingeschränkte Fruchtbarkeit. Studien zeigen: Bei 40 bis 50 Prozent der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, ist dies auf eine Endometriose zurückzuführen. Die Ursachen sind bislang ungeklärt. Insofern ist die Diagnose der Endometriose herausfordernd, zumal die Symptome oft unspezifisch sind und anderen Erkrankungen ähneln. Meistens ist eine Laparoskopie (minimalinvasiver Eingriff, bei dem eine Kamera eingeführt wird) angesagt. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Symptome, dem Alter der Patientin und ihrem Kinderwunsch. Zu den gängigen Behandlungen gehören chirurgische Eingriffe, die Gabe von Medikamenten und alternative/ergänzende Therapien (Akupunktur, Ernährungsumstellung, Physiotherapie). In vielen Städten und Kantonen gibt es Selbsthilfegruppen und Endometriose-Zentren, in denen Frauen Unterstützung erhalten. Adressen gibt es unter www.endo-help.ch

Interessanter Fakt

Lange wurde Adenomyose als eine Unterform der Endometriose betrachtet. Diverse Studien weisen darauf hin, dass es sich um eine eigenständige Erkrankung handelt, die sowohl einzeln als auch mit Endometriose zusammen auftreten kann. Die Abgrenzung von der Endometriose und zum Teil auch von Myomen ist allerdings nicht ganz einfach.

11. Jul 2025

|

Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.