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7. Jun 2022

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Gesundheit

Die Familie – der Kitt unserer Gesellschaft

Journalist: Dr. Philippe Gnaegi

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Foto: Presse, Jessica Rockowitz/unsplash

Eine Familie entsteht aus einer von der Gesellschaft anerkannten Bindung zwischen Eltern und Kindern, unabhängig von deren Alter. Sie ist nicht nur eine Summe von Individuen, sondern eine Einheit, die als Ansprechpartner für zahlreiche Akteure, wie den Staat oder die Schule, dient.

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Dr. Philippe Gnaegi, Direktor Pro Familia Schweiz, Autor des Buches «Familienpolitik in der Schweiz», erschienen im 2022 beim Schulthess Verlag

Es gibt verschiedene Familienformen: Die häufigste ist diejenige bestehend aus Mutter und Vater, die mit ihrem Kind / ihren Kindern unter einem Dach zusammen­leben. Aber es gibt auch andere: Einelternfamilien, Patchworkfamilien, Regenbogen­familien etc. Alle haben ihren Platz in unserer Gesellschaft. Alle ermöglichen es unserer Gesellschaft – in einem Umfeld von Offenheit, Austausch und Unterstützung von Angehörigen – sich weiterzuentwickeln. Die Gründe für diese Entwicklungen beruhen hauptsächlich auf der Arbeit von Frauen, welche sie unabhängiger macht, auf der Weiterentwicklung von Gesetzen und auf einem kontinuierlichen Wandel der Mentalität, die dazu geführt hat, dass «die Familie» Platz für «die Familien» gemacht hat.

In dieser Ausgabe zum Thema «Sommer, Sonne und Traumheim» finden Sie Vor­schläge, wie Sie dem Alltag kurzzeitig entfliehen und unvergessliche Momente mit Ihrer Familie erleben können. Durch diese Erlebnisse werden u. a. generationen­übergreifende Bindungen gestärkt – nicht nur jetzt im Sommer – sondern ein Leben lang.

«Die Familie» – in welcher Form auch immer – stellt die erste Form der Solidarität zwischen ihren Mitgliedern dar. Sie hat in allen Zivilisationen existiert, oft in einer grösseren Form – mit mehreren Kindern und Erwachsenen, die unter einem Dach lebten. Heute wird die Familie zwar kleiner, doch Studien zeigen, dass die Solidarität zwischen den Familienmitgliedern bei weitem nicht verschwunden ist. Die Familie funktioniert immer seltener nach einem autoritären System. Sie wird demokratischer und jedes Mitglied, unabhängig von seinem Alter, wird aufgefordert, seine Meinung zu äussern, Entscheidungen zu beeinflussen und mitzutragen.

Ausserdem wollen die jüngeren Generationen – Männer und Frauen – mehr als früher die Möglichkeit haben, den Beruf und das Familien- und/oder Privatleben miteinander zu vereinbaren – nicht nur während der Ferien, sondern während ihres gesamten Arbeitslebens. Dieses Bedürfnis wird sich nicht ändern. Im Gegenteil, es wird zunehmen. Frauen, welche heute genauso gut ausgebildet sind wie Männer, wollen einen Zugang zum Arbeitsmarkt. Wir müssen daher Rahmenbedingungen schaffen, damit sich unsere Gesellschaft sowohl sozial als auch wirtschaftlich weiterentwickeln kann und gleichzeitig den Zusammenhalt unserer Familien ermöglichen.

Indem wir Familien materiell unterstützen, vor allem diejenigen, die nur über geringe Mittel verfügen, indem wir ihnen helfen, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren, sofern ihnen dies nicht gelingt, indem wir die Arbeit, die sie freiwillig für ihre Ange­hörigen leisten, wertschätzen, werden wir weiterhin Werte bewahren, die es unseren westlichen Gesellschaften ermöglicht haben, sich zu entwickeln und so demokra­tische Werte und Gleichberechtigung zu verteidigen.

Wir freuen uns, dass diese Ausgabe dem Thema «Familie» gewidmet wird. Gute Lektüre!

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.