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6. Aug 2020

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Gesundheit

Digital wird zum neuen Normal

Journalist: Sebastian Zilch

Deutschland kann digital im Gesundheitswesen: Das belegen die vergangenen Wochen und Monaten eindrucksvoll. In Hackathons tüftelten Tausende an innovativen Ideen zur Bekämpfung des Coronavirus und Unternehmen leisteten mit neuen, praxisnahen Lösungen dort schnelle Hilfe, wo sie gebraucht wurde. Prominentestes Beispiel ist sicher die Corona-Warn-App, die Mitte Juni Premiere feierte. Diese Anwendung hilft unter Wahrung höchster Standards im Datenschutz und mit Fokus auf das Wesentliche, Personen über Risikokontakte zu informieren und so die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren.

Sebastian Zilch, Geschäftsführer Bundesverband Gesundheits-IT, Foto: Presse

Viele der Anwendungen und Dienste, die in den vergangenen Monaten zum Einsatz gekommen sind, haben über die Pandemie hinaus enormes Potential. Ein ideales Beispiel dafür sind Videosprechstunden, die zur Vermeidung von Ansteckungen in den Praxen deutlich stärker genutzt wurden. Sie sollten fester Bestandteil der Versorgung bleiben, verschaffen sie doch Vorteile wie geringere Wartezeiten und kurze Wege und weiterhin ein reduziertes Ansteckungsrisiko durch leerere Wartezimmer. Darüber hinaus können sie als sinnvolle Ergänzung zum Vor-Ort-Besuch gerade in ländlichen Regionen dazu beitragen, die medizinische Versorgung flächendeckend und langfristig zu sichern. 

Das ist jedoch erst der Anfang, denn eine Vielzahl digitaler Innovationen ist bereits auf der Zielgeraden zum Einsatz in der Gesundheitsversorgung. Noch in diesem Jahr steht die Einführung des E-Rezepts an. Zukünftig wird der Gang zur Apotheke mit Papierrezept dann wahrscheinlich genauso überholt wirken, wie das Ausfüllen eines Überweisungszettels bei der Bank. 

Neben Medikamenten werden Ärztinnen und Ärzte hierzulande zukünftig Gesundheits-Apps verschreiben können, was übrigens weltweit einmalig ist und mit großem Interesse verfolgt wird. Solche Anwendungen decken ein enormes medizinisches Spektrum ab und können zum Beispiel bei der regelmäßigen Einnahme von Arzneimitteln unterstützen oder die Behandlung einer Diabetes-Erkrankung begleiten.

Ab 2021 soll dann die elektronische Patientenakte allen gesetzlich Versicherten frei-willig zur Verfügung stehen. Damit können sie ihre Krankengeschichte und relevante Daten wie verschriebene Medikamente und Impfstatus dokumentieren sowie Arztpraxen und Krankenhäusern zur Verfügung stellen. Dies bietet enorme Chancen, um Behandlungen zu verbessern und z. B. lebensgefährliche Wechselwirkungen bei Medikamenten zu verhindern. Werden diese Daten der Forschung zur Verfügung gestellt, hilft dies in einem bisher unmöglichen Maße bei der Behandlung von Krankheiten. Welche Rolle genau die elektronische Patientenakte in der Versorgung spielen wird, ist noch in Klärung – das Potential ist aber groß. 

Wir befinden uns insgesamt also an einem digitalen Scheideweg der Gesundheitsversorgung, im Zuge dessen die Digitalisierung nach jahrelangem Stillstand tatsächlich erlebbar wird. 

Auf dem Weg dorthin bleibt aber noch einiges zu tun: Es braucht unter anderem Investitionen in die oft veraltete digitale Infrastruktur, etwa in Krankenhäusern. Zudem muss bei der Umsetzung all der genannten Innovationen darauf geachtet werden, dass sie tatsächlich Mehrwerte bringen – nur so kann digital auch wirklich zum neuen Normal werden.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.