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13. Dez 2024

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Gesundheit

Digitale Alltagshelfer

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Denny Muller/unsplash

Smarte Technologie kann das Leben von Senioren maßgeblich erleichtern und es zugleich sicherer und gesünder gestalten.

Intelligente Software und Algorithmen bestimmen zunehmend viele Bereiche des täglichen Lebens. Auch in den Alltag älterer Menschen ziehen diese in den verschiedensten Formen ein. So gibt es mittlerweile diverse altersgerechte, digitale Assistenzsysteme (AAL), Smart-Home-Anwendungen, Apps und Gadgets, welche die Lebensqualität von Best Agern erhöhen.

Großer Beliebtheit erfreuen sich Sprachassistenten. Einfach bedienbar per Sprachbefehl gleichen sie kleinere und größere Beeinträchtigungen im Alter aus. Nicht mehr aufstehen zu müssen, um den Herd aus- oder das Licht anzuschalten, die Jalousien herunterzulassen oder sich einfach nur den Gang zum Telefon sparen: Wenn Muskel-, Seh- und Hörkraft nachlassen, ist jede noch so kleine Unterstützung wertvoll und in der Summe eine bedeutende Entlastung. Eine bedeutende Hilfe bei fortschreitendem Gehörverlust sind auch Klingeln, die mittels Blinklicht signalisieren, dass das Telefon klingelt oder jemand vor der Haustür steht. Viele der AALs, wie steuerbare LED-Lampen, Herde oder Rolläden sind mittlerweile in Smart Home Systeme integriert. Abschaltautomatiken und Alarmsysteme wie der Hausnotruf bieten darüber hinaus Sicherheit – insbesondere, wenn Gedächtnis oder Körperbeherrschung nachlassen.

Haushalts-Roboter avancieren ebenso zu beliebten Helfern der älteren Generation. Ohne zu murren, übernehmen sie anstrengende Hausarbeit wie Staubsaugen oder Fensterputzen. Auch Pflegeroboter können hilfsbedürftige Senioren unterstützen. Dank eingebauter Kamera bewegen sie sich selbstständig durch die Wohnung, heben heruntergefallene Dinge auf, holen Bücher aus dem Regal oder erinnern an Blutdruckmessen und die Einnahme wichtiger Medikamente. Wobei letzteres auch digitale Tablettenspender mit Erinnerungsfunktion verlässlich erledigen. Dank eingebauter Uhr vibrieren sie, wenn der Blutdrucksenker oder das Schilddrüsenmedikament eingenommen werden müssen und stellen dann die jeweilige Tagesdosis bereit. Falls die Einnahme dennoch versäumt wurde, schicken manche digitalen Pillendöschen sogar eine SMS an pflegende Personen oder Angehörige. Auch digitale Blutdruckgeräte können nicht nur messen, sondern die Werte auf Wunsch auch ans eigene Smartphone oder direkt zum Arzt schicken.

 

Viele Senioren und deren Angehörige schätzen auch smarte Armbanduhren, die neben der Messung und Aufzeichnung von Gesundheitsdaten mit automatischer Sturzerkennung, Notruf-Button und Ortung punkten. Ähnliche Funktionen bieten auch Seniorenhandys, welche sich darüber hinaus durch extra große Tasten, lautem Klingelton und gut lesbare Symbole auszeichnen.

Eine leichte Bedienung und selbsterklärende Apps machen diese für die ältere Zielgruppe einfach handbar. Einige Modell ermöglichen sogar via „Fernwartung“ die Installation hilfreicher Apps durch Verwandte oder Servicehotlines. So sollte es auch für die ältere Generation kein Problem sein, von den vielen medizinischen oder gesundheitsfördernden Apps zu profitieren. Neben Langzeit-Pulsmessgeräten, Blutzuckerwert-Überwachungen und Fitnesstrackern gibt es auch Apps, die Beschwerden und Symptome analysieren oder Menschen mit Sehbeeinträchtigung die Umgebung beschreiben.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.