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1. Okt 2024

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Gesundheit

Durch eine ausgewogene Ernährung gesund und wach bleiben – mit Dr. Anne Fleck

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Polina Tankilevitch/pexels

Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Bitterstoffe, Magnesium und Selen sind wichtige Nährstoffe für Frauen. Dr. Anne Fleck, Expertin für Mikroernährungsmedizin, rät zur Blutuntersuchung, um optimal versorgt zu sein.

_Files_NewsBilder_Original_Anne-Fleck_Krzyzanowska_2-Kopie_300_online.jpg Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie

Saft geht schneller und ist genauso gesund – oder? Nicht ganz, sagt Dr. Anne Fleck. „Frisches Obst ist gesünder als ein Glas Fruchtsaft, denn unverarbeitetes Obst enthält neben Vitaminen auch Ballaststoffe. Beeren sind fruchtzuckerarm und daher empfehlenswert“, sagt Dr. Anne Fleck. Sie rät, Obst zusammen mit etwas Eiweiß oder Fett zu essen, denn beides hält den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht.

Nährstoffe über eine abwechslungsreiche Ernährung aufzunehmen, ist ideal. Ob die mit der Nahrung aufgenommenen Vitamine aber tatsächlich ausreichen, lässt sich nur durch eine Mikronährstoffanalyse im Blutserum feststellen. „Oft sehe ich – nicht nur bei Vegetariern und Veganern – einen Mangel an Vitamin B und Magnesium, häufiger auch an Vitamin C“, sagt die Expertin für Mikroernährung. Auch Selen fehlt oft. „Die Schilddrüse ist wie ein kleiner Mensch im Menschen, sie steuert so viele Prozesse, und Selen hilft, richtig zu entgiften.“ Muss ergänzt werden, sollte man auf ausgewählte Reinsubstanzen achten, bei Omega-3 beispielsweise auf das „Omega-safe“-Patent. Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Funktion der Zellmembran. Die Hauptlieferanten Algenöl und Leinöl sollten aus biologischem Anbau stammen, kalt und unter Ausschluss von Hitze, Licht und Sauerstoff frisch gepresst und abgefüllt werden. Eine dunkle Flasche allein ist noch kein Garant für optimale Qualität.

Frauen haben vor allem während der Menstruation einen stark erhöhten Magnesiumbedarf.

Frauen haben vor allem während der Menstruation einen stark erhöhten Magnesiumbedarf. Da Magnesium stark entkrampfend und schmerzlindernd wirkt, verspüren viele Frauen in den Tagen vor der Menstruation Heißhunger auf Schokolade. Der Grund dafür ist der Kakao in der Schokolade, denn das braune Pulver ist eines der magnesiumreichsten Lebensmittel überhaupt. Auch Petersilie, Cashewkerne und Nüsse sind gute Magnesiumlieferanten. Wer bereits unter Wadenkrämpfen oder Augenlidzucken leidet, ist stark unterversorgt – und zudem anfälliger für Schmerzen, seien es prämenstruelle oder Verspannungsschmerzen oder gar Migräne. „Magnesium ist ein Schlüsselmineral und an über 400 lebenswichtigen Prozessen im Körper beteiligt“.

Oft sehe ich – nicht nur bei Vegetariern und Veganern – einen Mangel an Vitamin B und Magnesium, häufiger auch an Vitamin C.

Leber und Darm sind ebenfalls sehr wichtig für die Gesundheit. Je gesünder die Leber, desto gesünder der Darm. Bitterstoffe gelten als Motor für eine gesunde Leberfunktion. Sie können auch über die Zunge aufgenommen werden.

In den Wechseljahren arbeitet der Stoffwechsel langsamer, wer jetzt weiter isst wie bisher, nimmt meist zu. Dr. Anne Fleck rät, hier locker zu bleiben und sich nicht in einen „Diät-Labyrinth“ zu begeben. Besser sei es, die Mahlzeiten klug zusammenzustellen und schon zum Frühstück langsam verdauliche Kohlenhydrate mit hohem Ballaststoffanteil zu essen. Intervallfasten funktioniert sehr gut, ist aber nicht für jeden geeignet. „Drei Viertel des Tellers sollte man mit Gemüse füllen und dazu eine handtellergroße Eiweißquelle wie Vollkornreis, Süßkartoffeln oder Quinoa essen“, sagt Dr. Anne Fleck. Wer abnehmen will, sollte die Kohlenhydratmenge seinem Bewegungspensum anpassen und nach einem „Zuviel“ ein kleines Minifasten einlegen. Allein dadurch kann man ein Kilogramm pro Monat abnehmen. Da kommt im Jahr einiges zusammen – ganz ohne Diät!

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.