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5. Nov 2024

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Gesundheit

Eisenversorgung: Genug, aber nicht zu viel

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Jossue Velasquez/unsplash

Eisenmangel betrifft vor allem junge Frauen, Schwangere und Menschen mit einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung. Sie müssen ihren Eisenstatus im Auge behalten.

Für unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit spielt das Spurenelement Eisen eine große Rolle. Es ist hauptsächlich daran beteiligt, genügend Sauerstoff zu den verschiedenen Geweben und Organen im Körper zu transportieren. Zudem ist Eisen Bestandteil vieler Enzyme. Laut dem Schweizer Ernährungsbericht haben zwischen 16 und 23 Prozent der Schweizerinnen im gebärfähigen Alter zu wenig des Spurenelementes im Körper. Ein Mangel kann dazu führen, dass Betroffene sich ungewöhnlich schlapp und müde fühlen, auffällig blass sind, oft kalte Hände und Füsse haben und sich schlecht konzentrieren können. Haare und Nägel können unter Eisenmangel leicht brüchig werden. Daher sollten gerade Frauen ihren Eisenspiegel im Blick behalten. Eine Überversorgung muss jedoch genauso vermieden werden wie ein Mangel.

Der klassische Eisenmangel tritt auf, wenn der Körper nicht genügend Eisenreserven hat, um die physiologischen Bedürfnisse zu decken.

Mangel oder Anämie? Man unterscheidet zwei Stadien: Der klassische Eisenmangel tritt auf, wenn der Körper nicht genügend Eisenreserven hat, um die physiologischen Bedürfnisse zu decken. Von einer Eisenmangelanämie spricht man dagegen, wenn das Defizit so ausgeprägt ist, dass nicht mehr genügend Hämoglobin produziert werden kann. Das ist der rote Blutfarbstoff, der für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist. Die Symptome einer Eisenmangelanämie sind ähnlich wie bei einem allgemeinen Eisenmangel, können jedoch ausgeprägter sein und umfassen oft auch Atemnot bei körperlicher Anstrengung sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit.

Eisenmangel kommt entweder zustande, wenn (vor allem) Frauen zu wenig des Spurenelements mit der Nahrung aufnehmen, durch Schwangerschaft oder im Wachstum einen erhöhten Bedarf haben oder durch Blutverlust zu viel davon aus dem Körper gespült wird. Das kann bereits bei stärkeren Periodenblutungen der Fall sein, oder auch bei Geburten. Die erste Massnahme wäre dann, auf eine gute Eisenversorgung durch die Nahrung zu achten. Hier spielen insbesondere tierische Lebensmittel wie rotes Fleisch, Fisch oder Eier eine Rolle. Pflanzliche Lebensmittel wie Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse enthalten zwar ebenfalls viel Eisen, das ist aber in der Regel nicht so gut bioverfügbar. Das liegt daran, dass Pflanzen auch Substanzen enthalten, die das Eisen binden.

Weniger ist mehr Wer es nicht schafft, seinen Eisenbedarf über die Nahrung zu decken – gerade Vegetarierinnen und Veganerinnen stossen hier schnell an ihre Grenzen – kann auf Eisenpräparate als Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Jedoch bitte nicht ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, denn viele der genannten Symptome können auch andere Ursachen haben. Zudem gilt: Weniger ist oft mehr! Der Eisengehalt im Blut darf auch nicht zu sehr ansteigen, sonst drohen Verstopfung und ernsthafte Erkrankungen von Körperorganen, da sich das Eisen im Körper anlagert. Daher ist anzuraten, eine Supplementierung eher mit niedrig oder moderat dosierten Einheiten anzufangen. Bewährt hat sich die Einnahme des Eisens in Kombination mit Vitamin C, besser vormittags als nachmittags. In höheren Dosierungen sollte nur supplementiert werden, wenn anhand einer Blutuntersuchung konkret eine knappe Eisenversorgung festgestellt wurde. Die Dosierung muss dann der Arzt vorgeben.

Interessanter Fakt:

Auch Frauen in der Perimenopause, die ab 40 anfangen kann, sind vermehrt von Eisenmangel betroffen, wenn auf einmal verstärkte oder unregelmässige Menstruationsblutungen auftreten. Diese können zu einem erheblichen Verlust führen. Auch die Schwankungen im Östrogenspiegel können den Eisenstoffwechsel negativ beeinflussen.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.