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27. Aug 2019

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Gesellschaft

Elbstoebern mit Jenny Feldmann

Journalist: Helmut Peters

Mit über 100.000 Followern auf Instagram ist Jenny Feldmann (bekannt als «elbgestoeber») eine Instanz für alle Interieurbegeisterten.

Was sagt eine individuelle Einrichtung eigentlich über einen Menschen aus?

Jenny Feldmann: Ich glaube sehr viel. Ich bin sogar der Meinung, dass es mehr über einen Menschen aussagt, als der Modestil. Das Zuhause eines Menschen ist immer seine Basis. Diese ist grundsätzlich nicht so austauschbar, wie wenn man sich morgens entscheidet, ob man einen blauen oder pinken Pullover anzieht. Entsprechend kann man am Einrichtungsstil ganz viel über den Menschen erfahren: Welche Dinge sind einem Menschen wichtig, worauf legt er besonders wert oder eben auch nicht. Ich denke, da kann man viel drin lesen.

Sie haben ja ein ziemlich klar definiertes Spektrum auf Ihrem Blog und bei Instagram. Ist das erweiterbar?

Weiterentwicklung ist immer ein Bestandteil kreativer Prozesse. Ich glaube, auch wenn es niemand direkt sagen würde, dass das auch von einem erwartet wird. Es wäre ja auch langweilig, wenn ich in drei Jahren immer noch das Gleiche zeige. Das Leben ist ein Prozess und so auch das Thema Einrichtung. In Zukunft möchte ich sogar vermehrt in anderen Wohnungen gestalten und räumen.


Welche Besonderheiten hat die Sprache auf Instagram und wie lange brauchten Sie, diese zu entwickeln?

Ich schreibe seit 2014 als elbgestoeber und es ist für mich mittlerweile Normalität, meine Gedanken und Konzepte dort zu formulieren. Kurz und prägnant sollte es immer sein, aber dennoch mit Inhalt, der Bedeutung hat. Ein bisschen ist es so, als ob ich mit Bekannten oder Freunden spreche.

Über welche Kommentare zu Ihren Beiträgen haben Sie sich mal besonders geärgert?

Instagram ist insgesamt eine sehr freundliche Plattform. Natürlich gibt es Menschen, die nicht wirklich überlegt kommentieren. Ich bin aber immer bereit, dann auch in die Diskussion einzusteigen. Mir ist halt wichtig, dass die Leute immer im Bewusstein behalten, dass da ein Mensch hinter den Beiträgen steht, der sich etwas dabei gedacht hat.

Welches waren Ihre meistgelesenen Texte auf Instagram und im Blog?

Umräumaktionen und Makeover von Räumen – sei es mit Farbe oder neuen Möbeln. Tatsächlich sind es aber auch immer die persönlichen Geschichten, die viele Interaktionen hervorrufen. Als meine Mutter gestorben ist, war das eine sehr intensive Zeit, in der mich die Leute stark begleitet haben und ich das Medium als Ventil genutzt habe.

Sie machen neben dem Blog und Instagram ja noch etwas anderes... 

Ich agiere tatsächlich noch als Interieurberaterin für Privatpersonen und berate Firmen bei Social-Media-Themen, vor allem mit dem Fokus Influencermarketing, weil ich ursprünglich aus dem Bereich Marketing komme und somit beide Seiten sehr gut kenne.

Welches Entwicklungspotenzial sehen Sie eigentlich im Bereich smartes Wohnen?

Enormes Potenzial. Aktuell schreckt es viele Menschen noch ab. Dabei kann es das Leben stark vereinfachen, dabei Energie und Kosten sparen. Ich nutze bereits relativ viel smarte Gadgets in meinem Altbau und rüste immer weiter nach.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.