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13. Dez 2023

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Gesundheit

Endlich wieder gut schlafen!

Journalist: Endlich wieder gut schlafen!

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Foto: andrea piacquadio/pexels

Schlechter Schlaf kann viele Ursachen haben – und noch mehr Behandlungsmöglichkeiten. Diese Tipps machen den Griff zu Schlaftabletten unnötig.

Ungefähr jeder Dritte klagt hierzulande über Schlafschwierigkeiten. Schlechter Schlaf führt zu geringerer Leistungsfähigkeit und erhöhter Reizbarkeit. Er kann das Immunsystem schwächen und Gewichtszunahmen begünstigen. Chronischer Schlafmangel wird sogar mit einer erhöhten Anfälligkeit für Erkrankungen wie Diabetes, Depressionen und Herzkrankheiten in Verbindung gebracht. 

Warum Menschen Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen haben, kann viele Gründe haben. Häufige Ursachen sind emotionale Belastungen wie Stress, Ängste oder Sorgen. Auch Krankheiten wie Rheuma, Restless-Legs-Syndrom, Reizblase oder Schlafapnoe können Schlafstörungen verursachen – genauso wie die Einnahme bestimmter Medikamente. Frauen in den Wechseljahren leiden durch die Hormonumstellung häufiger unter Schlafproblemen. Ein geringer Spiegel des Neurotransmitters GABA wird ebenfalls mit Schlafstörungen in Verbindung gebracht.

Einen negativen Einfluss auf die Schlafgesundheit vieler Menschen haben zudem Koffein, Alkohol und Nikotin. Zwar kann Alkohol die Einschlafdauer begünstigen allerdings beeinflusst er den Tiefschlaf negativ.

Last but not least sind Schichtarbeit, blaues Bildschirmlicht vorm Zubettgehen, Lärm, Licht oder eine zu warme oder kalte Raumtemperatur keine Steilvorlagen für einen erholsamen Schlaf. 

Abhängig von den individuellen Ursachen bieten sich diverse schlafspezifische Behandlungsformen, Entspannungmethoden und Naturheilmittel an, um der Schlaflosigkeit ein Schnippchen zu schlagen. Auch nicht-schlafspezifische Psychotherapien sind oftmals sinnvoll. Bei leichten Fällen hilft oft schon eine Änderung der Schlafgewohnheiten. Zu einer gesunden Schlafhygiene gehören regelmäßige Bewegung und Zubettgehzeiten sowie ein gut durchlüftetes, abgedunkeltes und ruhiges Schlafzimmer mit einer Temperatur zwischen 15 und 18 Grad. Auf schweres Essen, heftigen Sport und blaues Bildschirmlicht kurz vorm Schlafengehen sollte besser verzichtet werden. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung, autogenes Training und Meditation die Schlafgesundheit verbessern. Auch Atemtechniken wie kohärentes Atmen oder bestimmte Atemrhythmen haben schon manch Verzweifelten in den Schlaf geschaukelt. Viele Schlafgestörte schwören auch auf Yoga sowie Naturheilverfahren wie Akupunktur und Akupressur. Auch Akupressurmatten und Gravity- oder Gewichtsdecken haben laut den Erfahrungsberichten Betroffener das Schäfchenzählen obsolet gemacht. Für die mehrere Kilogramm schweren Decken gab es sogar grünes Licht von einer schwedischen Patientenstudie. Bei anderen wiederum helfen Globuli oder Pflanzenwirkstoffe aus Baldrian, Passionsblume, Melisse und Hopfen – in Form von Tee, Bädern oder Tabletten.

Wer schwerere Geschütze ins Feld führen muss, kann ein mehrere Wochen dauerndes Schlaftraining durchlaufen. Dazu muss man sich nicht zwingend in eine Klinik oder ein Schlaflabor begeben - es gibt auch diverse Online-Trai­nings und Apps zur Schlafedukation (siehe Extrakasten). Diese basieren meist auf kognitiver Verhaltenstherapie und setzen neben den Schlafhygiene-Regeln auf Schlafkompression oder gar -restriktion. Feste Schlafzeitfenster verhindern, dass schlaflose Nachtstunden morgens angehängt oder tagsüber nachgeholt werden. In einem digitalen Schlaftagebuch wird der Verlauf des Trainings regelmäßig vom Patienten dokumentiert.

Viele Krankenkassen bieten ein Online Schlaftraining als digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) an. Für diese App auf Rezept muss mancherorts nur ein Online-Test zu Schlafstörungen gemacht werden. Auch über das jährliche Präventionsbudget der Krankenkassen in Höhe von 150 Euro lassen sich digitale wie analoge Trainings bezuschussen.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.