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12. Dez 2023

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Gesundheit

Erkältung: Ein Klassiker im Winter

Journalist: Julia Butz

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Foto: Tima Miroshnichenko

Im Winter ist die Grippesaison in vollem Gange. Warum das so ist und wie man sich am besten schützt.

Atemwegserkrankungen breiten sich in Herbst und Winter besonders aus. Schnupfen, Husten und Halsweh – das gehört für viele zur kalten Jahreszeit wie Glühwein und Kekse. Warum aber erwischt es insbesondere in dieser Zeit so viele Menschen? Bislang gingen Mediziner davon aus, dass dies daran liegt, dass man sich mehr in Innenräumen aufhält und sich Viren dort leichter verbreiten.

Die Fachzeitschrift «Journal of Allergy and Clinical Immunology» veröffentlichte allerdings eine experimentelle Studie, die Hinweise auf eine mögliche biologische Ursache liefert: eine noch unbekannte Immunreaktion der Nase, die bei Kälte um mindestens die Hälfte gehemmt wird. In dieser Immunreaktion erkennen Zellen im vorderen Bereich der Nase Viren und Bakterien, entwickeln als Reaktion darauf sogenannte extrazellulären Vesikel, die dafür sorgen, eindringende Keime aufzuhalten. Hält man sich aber im Kalten auf und die Temperatur in der Nase nimmt beispielsweise um fünf Grad ab, fanden die Forscher heraus, dass sich diese Fähigkeit um die Hälfte reduziert.

Um den Selbstreinigungsmechanismus der Nasenschleimhäute bei trockener Aussen- und Heizungsluft zu unterstützen, hilft es, die Schleimhäute durch ein einfaches Hausmittel feucht zu halten: Ein wenig Oliven- oder Sesamöl in die Nase geträufelt oder regelmässige Salzwasserspülungen. Denn Grippeschutzimpfungen werden von Ärzten in der Regel nur für Menschen ab 60 Jahren, bei eingeschränktem Immunsystem und für chronisch Kranke empfohlen. Und auch den Desinfektionsspender müsse man in Post-Corona-Zeiten nicht mehr zwingend benutzen. Wie auch vor der Pandemie sei regelmässiges Händewaschen völlig ausreichend.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.