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16. Jun 2023

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Gesundheit

„Essen bekommt einen anderen Stellenwert“

Journalist: Kerstin Kloss

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Foto: Christian Schulz

Ein Interview mit TV-Koch Tarik Rose über gesunde Küche für fitte Best Ager, „Clean Eating“ und Zaubermittel, die den Medizinschrank ersetzen können.

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Tarik Rose, gelernter Koch und Hamburger Küchenchef

Sie zählen selbst zu den Best Agern der Generation 50Plus. Mit welchem Essen halten Sie sich fit?
Ich versuche, weniger Fleisch zu essen und wenn, dann habe ich Lust auf was Gutes. Gesunde Ernährung ist eher flexitarisch, also pflanzlich basiert, mit tierischen Eiweißquellen on Top. In der asiatischen Küche gibt es viele Gemüse-Dumplings und -Salate, die superlecker sind und auch Antipasti, wie gegrillte Aubergine, benötigen keine tierischen Produkte. Ich merke, dass ich sehr viel unruhiger schlafe, wenn ich spät abends noch viel Fleisch esse. Schlafen ist wichtig fürs Fitbleiben.

Heutige Best Ager fühlen sich im Schnitt zehn Jahre Jünger und sehen auch so aus. Kommt die Gesundheit aus dem Kochtopf?
Alterung ist grob erklärt ein Entzündungsprozess, bei dem Zellen absterben und der Körper es irgendwann nicht mehr schafft, so gut zu regenerieren. Durch eine basische Ernährung lässt sich das länger aufrechterhalten. Ich habe festgestellt, dass die Gelenke profitieren, und ich sehr viel besser schlafe. 

„Je abwechslungsreicher man isst, desto gesünder ist es – Best Ager sollten mindestens 25 gesunde Lebensmittel in der Woche variieren.“

Welche basischen Lebensmittel empfehlen Sie?
Ingwer, Zitrone, Kräuter oder Gewürze sind wahre Zaubermittel, die den Medizinschrank in vielen Bereichen ersetzen können. Je abwechslungsreicher man isst, desto gesünder ist es – Best Ager sollten mindestens 25 gesunde Lebensmittel in der Woche variieren. Das klingt erstmal viel. Aber angefangen bei Olivenöl und anderen guten Ölen, Nüssen, Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln und noch ein paar Gemüsesorten haben wir schon sehr viel von diesem Bedarf gedeckt. Der Körper erfährt dadurch eine energetische Aufladung.

Best Ager wollen die zweite Lebenshälfte genießen – wird ihr Essverhalten anspruchsvoller?
Man verschwendet nicht mehr so viel Zeit mit schlechten Dingen, sondern konzentriert sich auf schöne Sachen im Leben. Dann ist Essen nicht mehr nur Nahrungsaufnahme, sondern bekommt einen ganz anderen Stellenwert. Das Bewusstsein für das, was auf dem Tisch ist, wächst und wir übernehmen Verantwortung.

Was bekommen ältere Gäste bei Ihnen im Restaurant?
Ich glaube, dass sie hier gerne Essen gehen, weil sie wissen, dass wir keine Zusatzstoffe verwenden. Wir haben eine Form von „Clean Eating“, verarbeiten wenig Zucker und in unseren Gerichten ist so gut wie nie Weizen drin, außer bei Pasta. Ein Großteil unserer Gerichte ist laktosefrei, ohne dass wir es explizit auf die Karte schreiben. Unsere Fischsuppe sieht sehr cremig aus, aber da ist keine Milch drin, sie wird nur mit Olivenöl aufgemixt. Das spiegelt sich wider, wenn die Gäste das Restaurant verlassen und kein Völlegefühl haben.

Wie experimentierfreudig ist die Generation?
Ich habe nicht das Gefühl, dass sie nur noch das isst, was sie kennt. Das erlebe ich eher mit Kindern. Die Generation 50Plus lässt sich leichter auf Neues ein.

Verraten Sie ein gesundes Rezept für Best Ager?
Ein einfacher Linsen-Curry-Eintopf: Die Linsen in Wasser bissfest kochen, dann in einem Extratopf Gemüse anschwitzen, Curry drauf, mit Kokosmilch ablöschen, bisschen Brühe dazu, langsam köcheln lassen. Als Gewürz Ingwer und viel Knoblauch, gerne Koriander und Petersilie, zum Schluss mit den Linsen durchkochen. Das ist Powerfood mit antioxidativen Inhaltsstoffen, die gut sind fürs Anti-Aging.

Bei Tarik Rose kommt nur Gesundes auf den Teller. Wie das geht, zeigt der 51-Jährige im NDR zusammen mit einem Ernährungs-Doc und in Büchern wie „Iss besser! Einfach gesund kochen“ oder „Tarik kocht dich fit“. In seinem schwimmenden Hamburger Restaurant „Engel“ bereitet er regionale und saisonale Produkte kreativ zu.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.