4. Mär 2025
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Gesundheit
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Foto: Peter-Paul Weiler
Die Diagnose Krebs bleibt eine der größten Herausforderungen, denen Patienten und die Medizin heute gegenüberstehen. In der Onkologie erleben wir jedoch auch eine Zeit, in der wissenschaftlicher Fortschritt neue Perspektiven in der Prävention und Behandlung von Krebserkrankungen eröffnen. Als Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) möchte ich die Bedeutung der evidenzbasierten Medizin und die Rolle innovativer Therapieansätze in der Onkologie hervorheben, mit denen wir die Versorgung unserer Patienten nachhaltig verbessern.
Evidenzbasierte Medizin: Das Fundament der Krebsbehandlung Die evidenzbasierte Medizin bildet das unverzichtbare Fundament der modernen Onkologie. Sie ermöglicht, dass Diagnosen und Therapieentscheidungen auf dem des neuesten, in Studien nachgewiesenen medizinischen Wissen basieren. Dieses fließt in S3-Leitlinien ein, die klare Empfehlungen für Diagnostik und Therapie geben. Klinische Studien sind dabei unverzichtbar – sie ermöglichen die Entwicklung neuer Therapien und deren systematisch Überprüfung auf Wirksamkeit und Sicherheit. So erhalten Patienten die bestmögliche, wissenschaftlich fundierte Behandlung. Interdisziplinäre Zusammenarbeit Die Behandlung einer Krebserkrankung ist so komplex, dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten verschiedener Fachrichtungen und weiteren Berufsgruppen wie beispielsweise den onkologischen Pflegekräften unabdingbar ist. Insbesondere zertifizierten Zentren garantieren Patienten die Behandlung durch multidisziplinäre Teams. Darüber hinaus weisen sie regelmäßig nach, dass sie leitliniengerechte Therapien und strenge Qualitätsstandards befolgen. Dadurch bieten sie eine hohe Versorgungsqualität, die sich in besseren Überlebensraten und einer geringeren Komplikationsrate zeigt – ein Effekt, der bereits in Studien nachgewiesen wurde. Patienten haben in zertifizierten Zentren auch die Möglichkeit, an innovativen klinischen Studien teilzunehmen.
Die Fortschritte der letzten Jahre in der Onkologie sind beeindruckend. Doch es bleiben viele Herausforderungen: Die steigende Zahl an Krebserkrankungen und die Frage der Finanzierung innovativer Therapien sind nur einige der Themen, die uns weiterhin beschäftigen werden.
Innovationen in der Onkologie Ein anschauliches Beispiel für Innovation in der Onkologie ist die personalisierte Medizin. Dank der Fortschritte in der molekularen Diagnostik können wir genetische und molekulare Veränderungen von Tumoren immer besser feststellen. Dies erlaubt uns, Therapien gezielt für Patienten maßzuschneidern. Auch Immuntherapien wie die CAR-T-Zelltherapie haben bei einigen hochaggressiven Tumorarten zu beeindruckenden Behandlungserfolgen geführt. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in der Onkologie. KI-Algorithmen können große medizinische Datensätze analysieren und so beispielsweise in der Diagnostik unterstützen. Diese Technologie könnte uns nicht nur helfen, Diagnosen schneller und präziser zu stellen, sondern auch, die Therapiewahl besser auf die Bedürfnisse der Patienten abzustimmen. Die Fortschritte der letzten Jahre in der Onkologie sind beeindruckend. Doch es bleiben viele Herausforderungen: Die steigende Zahl an Krebserkrankungen und die Frage der Finanzierung innovativer Therapien sind nur einige der Themen, die uns weiterhin beschäftigen werden. Es ist unsere Aufgabe, diesen Herausforderungen entgegenzutreten und die Onkologie im Sinne der Patienten weiterzuentwickeln. Dies gelingt nur, wenn wir den Mut haben, neue Wege zu beschreiten – immer im Rahmen der evidenzbasierten Medizin.